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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wandte Atlan sich von der Blütenpracht der Terrassen ab. Seine Gestalt straffte sich, als er auf die offene Tür zuschritt, durch die er herausgetreten war. Seit der Ankündigung des Besuchers für den nächsten Tag wußte er, wem der Trichter gehörte, in den er als Gast eingeladen worden war. Da er sowieso nicht viel ausrichten konnte und nichts mit der Tagespolitik des Planeten zu tun hatte, war es ihm leichtgefallen, die Einladung anzunehmen und sich hierher zurückzuziehen.
    Aber auch hier blieb er nicht ungestört. Kaum hatte er die Tür geschlossen und sich in einem der üppigen Sitzpolster niedergelassen, entstand ein deutlich spürbarer Luftzug hinter seinem Rücken. „Ob du es glaubst oder nicht, aber Ellert ist wieder abgedampft", verkündete Philip mit seiner Fistelstimme. „Er hat sich nach Wanderer zurückgezogen. Die EIDOLON parkt über der Kunstwelt, Nichts geschieht mehr!"
    Dank der inzwischen rund fünfhundert für Arkon tätigen Ennox verfügten auch die Welten innerhalb der Toten Zone über das Wissen um die Vorgänge außerhalb. So kannte Atlan die Zusammenhänge zwischen der Gesichterschau Voltagos und den Aussagen der Ennox. Die Ennox hatten zugegeben, daß sie bereits Kontakt mit den Arachnoiden gehabt hatten und daß sie selbst jene Sriin waren, von denen Bully und die Terraner mit Hilfe der arachnoiden Gesichtsmaske erfahren hatten. Deutlich war zu erkennen, daß es da noch tiefergehende Bezugspunkte zwischen diesen beiden Völkern geben mußte, doch wie gewohnt erwiesen sich die Ennox als Weltmeister im Mauern. Alles, was irgendwie über eine oberflächliche Information hinausging, blieb Geheimnis.
    Vom psychologischen Standpunkt aus war dieses Verhalten leicht zu erklären. Dank ihres Psi-Sonnengeflechts besaßen die Ennox die Fähigkeit, jedem Zwang aus dem Weg zu gehen und peinlichen oder auch nur direkten Fragen auszuweichen. Sie betrieben dies vermutlich als eine Art Volkssport, und ihr erneutes Auftauchen nach dem Eintreten der zweiten Toten Zone warf neue Rätsel auf.
    Selbst die Ennox mußten damit rechnen, daß man ihnen irgendwann auf die Schliche kam, wenn sie sich nur lange genug in der Milchstraße blicken ließen.
    Mit einer Spur Wehmut dachte Atlan an die alten Zeiten, als es das Solare Imperium und die USO gegeben hatte. Damals hatten die Terraner über genügend Mutanten mit verschiedenen Fähigkeiten verfügt, die die Ennox das Fürchten gelehrt hätten.
    Inzwischen aber gab es nicht einmal mehr einen Ernst Ellert, der mit seiner Fähigkeit des Parapolings keine Probleme gehabt hätte, die geistige Spur der Ennox aufzunehmen und bis zu ihrem Ursprungsort zu verfolgen. „Es wundert mich nicht", gab der Arkonide Philip zur Antwort. „Es war die einzige Absicht der Superintelligenz, einen Ruf an die sogenannten Spiegelgeborenen ergehen zu lassen. Merkwürdig ist nur, daß Gucky sie nicht gefunden hat.
    Dabei läßt das ganze Verhalten des Ilts den Schluß zu, daß er eine konkrete Spur verfolgt."
    „Mach dir darüber keine Gedanken, Häuptling." Philip setzte ein spitzbübisches Grinsen auf und verschränkte die Arme.
    Diesmal war er ohne „Begleitfahrzeug" oder ein „Begleitmöbel" erschienen. „Kümmere dich lieber um die durchsichtigen Erscheinungen, die eure Superintelligenz euch vor die Nase zaubert!"
    „Schluß mit dem Unsinn!" Atlan fuhr auf. „Du weißt ebensogut wie ich, daß es sich nicht um ein paar Taschenspielertricks handelt, mit denen ES uns an der Nase herumführen will. Du weißt wieder mehr, als du zugibst, Philip, und das gefällt mir überhaupt nicht. Heraus mit der Wahrheit. Was ist es?"
    Philips Mimik geriet durcheinander, das Gesicht zerfloß beinahe wie bei einer von Voltagos Gesichtsschauen und geriet zu einer Maske aus Weinerlichkeit und Trotz. Er ließ sich in eines der Polster sinken und schüttelte in menschlicher Manier den Kopf. „Wir wissen nichts, gar nichts", beteuerte er. „Diese Dinger, Erscheinungen oder wie immer man sie nennen will, sind uns noch nie begegnet. Wir kennen weder ihren Ursprung noch ihren Erzeuger. Wenn sie mit der Toten Zone zusammenhängen, wie ein paar eurer genialen Wissenschaftler behaupten, warum sind sie dann beim erstenmal nicht aufgetreten? Im Solsystem oder anderswo? Wieso bist du eigentlich nicht auf Arkon-Zwei, wo diese Dinger sich herumtreiben?"
    „Es gibt wichtigere Dinge, das Verhalten der Akonen zum Beispiel. Deine Artgenossen haben mit voller Absicht die Sitzung des Galaktischen Gerichtshofes

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