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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- statt dessen aber drehte er sich um und tat ein paar langsame Schritte, zurück in den Korridor. Neben sich gewahrte er Fhem, und auch sie wurde von einem Roboter geleitet. Weiter hinten im Gang standen drei weitere Szal-Miener, die er vorher nicht bemerkt hatte. Jeder in Begleitung eines Roboters - und sie alle bewegten sich in Richtung auf die Halle zu.
    Es ist soweit, sagte eine mechanische Stimme in seinem Schädel. Diesmal werdet ihr bei uns bleiben. Nun wißt ihr alles, was ihr im Herzen der Station wissen müßt.
    Aus derselben Klappe, durch die sie immer ihre Tsuin-Wurzeln kippten, stieg nun das goldene Leuchten empor.
    Ronac starrte nach vorn, ohne sich von dem wundersamen, bedrohlichen Anblick lösen zu können. Die Bestie. Er hatte es die ganze Zeit gefühlt, aber nichts dagegen unternehmen können.
    Und im Augenblick darauf hüllte das goldene Leuchten ihn völlig ein.
    Es ist nur ein Transmitterfeld, erklärte die Stimme von vorhin. Du siehst, alles ist ganz einfach. Beruhige dich, Sklave.
    Dir wird kein Leid geschehen. Die meisten überstehen es, so auch du.
    Ronac hatte keine Wahl, als der Anweisung Folge zu leisten.
    Seine Panik war verschwunden. Dann löschte etwas die Welt rings um ihn herum aus. Für den Bruchteil einer Sekunde existierte gar nichts mehr. Als er wieder auftauchte, geschah das mit einem stechenden Schmerz, wie er ihn nie zuvor wahrgenommen hatte. Hinter ihm erlosch ein roter Bogen aus Energie, und rings um ihn standen plötzlich vier weitere Szal-Miener. Eine davon war Fhem... Er und sie, in diesem fremden, begrenzten Universum ohne Sonnenlicht. Und dennoch war es blendend hell. Seltsam leicht fiel jeder Schritt, so als habe sich plötzlich sein Gewicht um mehr als die Hälfte verringert. Hätte die Umgebung aus blitzenden Maschinen, schwebenden Körpern und summendem Geräusch ihn nicht so sehr in ihren Bann gezogen, er wäre allein vor Panik schreiend zusammengebrochen. Nie vorher hatte er etwas gesehen, was dem hier entfernt gleichkam, nicht einmal in seinen Träumen.
    Die Welt der Erdgeister und Dämonen tat sich auf - oder die Welt der Sternengötter.
    Eine riesige Höhle, in der es ihm schwerfiel, das Oben vom Unten zu unterscheiden. Vielleicht lag das auch an dem gewaltigen Objekt, das auf dünnen Stelzen stand und den Mittelpunkt der Höhle völlig ausfüllte. Noch tat er sich schwer damit, das Wissen der N'Akona anzuwenden. Aber nach allem, was er wußte, war das ein Raumschiff. Damit, so dachte er, konnte man zu den Sternen fliegen. „Fhem ..." flüsterte er.
    Bevor er nach ihrer Hand greifen konnte, rissen die Roboter sie auseinander. Er und die vier anderen wurden vorwärts gestoßen, auf eine dunkle Öffnung in der hell angestrahlten Wand zu. Ihm wurde klar, daß er sie für immer verlieren würde - wenn den N'Akona danach zumute war
     
    7.
     
    CORTO HORRIGAN Zehn Kilometer von hier stießen sie auf die ersten Spuren der Einwohner. Es handelte sich um eine ausgebrannte Feuerstelle, und ringsum war der Boden plattgewalzt, als hätten sich viele Personen noch vor kurzer Zeit hier aufgehalten. Corto beugte sich nieder und strich prüfend mit einer Hand über die nasse Asche. Durch die extrem leitfähige Gewebeschicht seiner Finger spürte er Wärme. „Sie sind seit einer halben Stunde weg", erklärte er leise. „Erstaunlich, daß sie ein Feuer machen konnten. Wenn ihr etwas hört oder seht, sagt Bescheid."
    Moran Rautar richtete sich soweit auf, daß sein winziger Mund direkt an das rechte Ohr des Gnomen reichte. „Bei dem Getrampel, das du verursachst, kann man nichts mehr hören, Corto! Aber wir können ihre Spur verfolgen!"
    „Welche Spur?" fragte er gedämpft zurück. Er schaute sich suchend um, entdeckte aber nichts außer ein paar abgerissenen Zweigen und den Resten dieser Pflanze, die die Szal-Miener Tsuin-Wurzel nannten. „Siehst du es wirklich nicht? Die Schneise in den Büschen, gerade voraus."
    Corto Horrigan schaute angestrengt nach vorn, doch dann sagte er: „Ich habe keine Chance. Gnomenaugen und Siganesenaugen sind eben nicht dasselbe. Also, Moran und Syla! Weist mir den Weg!"
    Die beiden Winzlinge führten ihn unermüdlich einen angeblich ausgetretenen Pfad entlang, der in Wahrheit durch dichtes, vor Nässe triefendes Gestrüpp und über tiefe, schmale Wasserläufe führte. Abgebrochene Zweige und kaum sichtbare Vertiefungen im Boden wiesen den Siganesen mit absoluter Unfehlbarkeit den Weg. Spätestens jetzt korrigierte Corto sein Urteil über

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