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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bergab.
    Tagsüber war ich die Strecke schon oft gefahren, in der Nacht seltener.
    Ich wollte nicht unbedingt behaupten, dass sie mir bedrohlich vorkam, doch ein ungutes Gefühl meldete sich schon in meinem Innern.
    Hin und wieder öffnete Ellen Radix die Augen. Sie schloss sie aber sofort wieder, nachdem sie ein wenig geblinzelt hatte. Ich wollte sie nicht ansprechen und wecken. So ließ ich sie weiterhin schlafen und freute mich darauf, bald bei den Templern zu sein. Dort gab es auch etwas zu essen und einen guten Schluck zu trinken.
    Bis ich den Lärm hörte. Oder ein Geräusch, das die Stille durchbrach. Im ersten Augenblick war ich irritiert, schaffte es aber, mich zu konzentrieren, schaute in die Spiegel und sah nichts. Doch Sekunden später hatte ich herausgefunden, woher das Geräusch kam.
    Von oben. Aus der Luft. Das musste von einem Flugzeug stammen. Was nicht stimmen konnte, denn es hätte uns längst passieren müssen.
    Ich fuhr langsamer, beugte mich nach vorn und schaute schräg in die Höhe.
    Da sah ich den Hubschrauber. Es musste einer sein, auch wenn ich ihn in der Dunkelheit nicht genau erkannte. Den Geräuschen nach zu urteilen war es ein derartiger Flugkörper.
    Ein Licht schwebte über mir durch die Luft. Mehr war von ihm nicht zu sehen. Er flog sogar recht tief, kam von der linken Seite und bewegte sich nach rechts. Schon bald hatte er die Straße passiert, verlor an Höhe und flog in die Hügel hinein, wobei das Geräusch seines Motors immer mehr verstummte.
    Neben mir zuckte Ellen Radix hoch.
    »Was war das?«, flüsterte sie und schaute sich um.
    »Ein Hubschrauber.«
    Sie rieb ihre Augen. »Und?«
    »Nichts weiter, Ellen. Er hat uns passiert und ist verschwunden. Sie können beruhigt sein.«
    Das war sie nicht. Ich sah es ihr an. Sie schluckte, und die dünnen Haut an ihrem Hals bewegte sich. »Aber warum fliegt um diese Zeit und in der Dunkelheit ein Hubschrauber über das Land?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber es ist nicht normal, oder?«
    Das war es meiner Ansicht nach auch nicht. Das sagte ich ihr jedoch nicht, sondern bat sie, sich keine Gedanken zu machen. Es entsprach nicht unbedingt meiner Überzeugung, denn auch ich machte mir Gedanken über das Erscheinen des wendigen Fliegers.
    Konnte es sein, dass man uns auf der Spur war? Den Baphomet-Templern traute ich alles zu. Außerdem waren sie perfekt organisiert, und es standen ihnen unbegrenzte Mittel zur Verfügung.
    Unsere Fahrt ging weiter. Ellen Radix entschuldigte sich dafür, dass sie eingeschlafen war. Darüber konnte ich nur lachen.
    »Machen Sie sich nichts daraus. Es steht Ihnen zu, nach dem, was Sie durchgemacht haben.«
    »Ich habe sogar von meinem Vater geträumt und muss Ihnen sagen, dass ich den Anblick seines toten Körpers einfach nicht loswerde. Das Bild verfolgt mich selbst in den Träumen.«
    »Das ist normal, Ellen. Es wird sich irgendwann abschwächen, ich kenne das von meinen Eltern, die nicht mehr leben. Hin und wieder aber erscheinen sie auch in meinen Träumen, und da habe ich dann das Gefühl, als würden sie direkt neben mir stehen.«
    »Ja, so geht es mir auch.« Ellen lächelte. »Ich muss Ihnen noch mal sagen, wie froh ich darüber bin, dass Sie an meiner Seite stehen. Allein hätte ich das nicht geschafft, das steht fest.«
    »Das glaube ich Ihnen. Ihr Leben ist aus der Normalität gerissen worden und…«
    Plötzlich war das Geräusch wieder da. Und das mit voller Kraft. Das Anfliegen der Maschine hatte ich nicht gehört, aber ich sah sie. Sie tauchte vor uns wie ein gewaltiges, mörderisches Insekt auf.
    Der Hubschrauber musste sich in einem der Täler versteckt gehalten haben, nun war er wieder zu sehen und mir war klar, dass sein Erscheinen einzig uns galt.
    Zudem gewann er nicht an Höhe. Er blieb dicht über der Straße, bewegte sich nicht und sah aus, als hätte man ihn an einem starren Seil aufgehängt.
    »John, was hat das zu bedeuten? Der fliegt nicht mehr weiter. Der - der wartet auf uns.«
    Das musste man wohl so sehen. Mir schoss durch den Kopf, dass wir uns zu sicher gefühlt hatten. Längst war ich vom Gas gegangen. Wir rollten dem Flugkörper jetzt langsamer entgegen, praktisch im Schritttempo.
    Ellen Radix rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Sie atmete heftig, schaute rechts und links, ohne viel zu sehen.
    »Was können wir denn tun?«
    Bevor ich ihr eine Antwort geben konnte, erhielt ich sie von der anderen Seite. Die Maschine, die kaum beleuchtet war, hob nicht ab, sie flog

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