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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sternen…
    ***
    Aus einer Stirnwunde lief Blut über Ellens Gesicht. Der Streifen hatte sich seinen Weg bis zum Mundwinkel gebahnt.
    Das empfand sie nicht mal als schlimm. Schrecklich für sie war, dass sie nicht allein zwischen den Vorder- und Hintersitzen saß, sondern zusammen mit einem Toten, der mit angewinkelten Beinen auf dem Boden lag und in dessen Gesicht sie schaute, wenn sie den Kopf nach rechts drehte. Da sah sie auch die beiden Einschusslöcher in seiner Brust und das leichenstarre Gesicht.
    Die Wunde an der Stirn hatte sie sich beim Fallen zugezogen. Da war sie mit dem Kopf gegen einen Stein geprallt. Aber die Gangster hatten sie nicht liegen lassen, sondern weiter gezerrt und sie dann in den Hubschrauber gestoßen.
    Ellen hatte immer gedacht, dass ein Hubschrauber ruhig durch die Luft flog. So hatte es von unten immer ausgesehen. Jetzt erlebte sie, dass es nicht zutraf. Es lag nicht nur am Vibrieren der Maschine, sie schaukelte auch heftig, sodass sie befürchtete, dass ihr irgendwann schlecht werden würde.
    Sie saß mit hart angezogenen Beinen auf dem Boden, während ihre Bewacher auf den beiden Sitzen Platz genommen hatten. Es war nicht unbedingt hell in der Maschine, und so konnte sie die Gesichter der beiden Männer nicht sehr deutlich sehen. Aber sie musste davon ausgehen, dass ihr Ausdruck düster war. Es hatte ihnen sicher nicht gefallen, dass einer ihrer Kumpane erschossen worden war.
    Aber wer waren diese Männer? Ellen hatte keine Ahnung und auch keine Idee. Sie hatte nie mit solchen Menschen zu tun gehabt, wohl aber ihr Vater. Denn durch ihn war sie in diese prekäre Lage geraten.
    Bisher hatten alle geschwiegen. Es waren nur hin und wieder Blicke gewechselt worden. Wenn jemand reden wollte, musste er laut sprechen, um das Geräusch des Motors zu übertönen.
    Noch hatte Ellen sich nicht getraut, nun überwand sie die innere Sperre und rief: »Verdammt noch mal! Was haben Sie mit mir vor? Wohin bringen Sie mich?«
    Der Mann an ihrer rechten Seite drehte kurz den Kopf, warf ihr einen kalten Blick zu und sagte: »Das wirst du schon sehen. Von nun an wirst du nur das tun, was wir dir sagen.«
    »Was soll ich denn tun?«
    »Zuerst das Maul halten. Man wird dich später befragen, was dein Vater dir alles gesagt hat.«
    »Nichts!«, schrie sie. »Er hat mir nichts gesagt! Er wurde getötet! Wahrscheinlich sitzt sein Mörder hier in der Maschine.«
    Ein hässliches Lachen war vor der Antwort zu hören.
    »Da könntest du sogar recht haben…«
    Ellen verschlug es die Sprache. Vor Wut ballte sie die Hände und biss in ihre Unterlippe. In der letzten Zeit hatte sie erkannt, wie gnadenlos diese Männer waren. Ihr Ziel war für sie so wichtig, dass sie auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen würden.
    Da Ellen nicht mehr abgelenkt war, konnte sie sich wieder auf ihre Umgebung konzentrieren und besonders auf das Fliegen. So merkte sie, dass die Maschine allmählich an Höhe verlor und eine Landung dicht bevorstand.
    Sie schloss die Augen. Ihr Herz klopfte heftig. Sie dachte auch wieder an ihren Begleiter John Sinclair. Ihm konnte sie keinen Vorwurf machen. Mit einer derartigen Attacke vom Hubschrauber aus hatte niemand rechnen können.
    Wenig später landete der Hubschrauber. Ellen wusste, dass ein weiterer, sehr schwerer Gang vor ihr lag, an dessen Ende auch der Tod lauern konnte.
    ***
    Sophie Blanc strich mir mit einer zärtlichen Geste über das Haar, bevor sie zwei Flaschen Wasser und eine Flasche Rotwein auf den Tisch stellte, an dem mir Godwin de Salier gegenübersaß.
    »Wir sind froh, dass du noch lebst, John. Du hast sehr großes Glück gehabt.«
    »Das kann man wohl sagen. Leider gilt das nicht für Ellen Radix.«
    Ich goss aus der Flasche Wasser in ein Glas und vergaß auch den Rotwein nicht. Jetzt brauchte ich einen Schluck, der zur Entspannung beitrug, denn es brachte mich nicht weiter, wenn ich gedanklich zu sehr unter Stress stand.
    Für einen kleinen Imbiss hatte Sophie auch gesorgt. Tomatenscheiben lagen auf einem knusprigen Brot. Auch Godwin griff zu, als seine Frau uns allein gelassen hatte.
    Nachdem zwei dieser Brpte in meinem Magen verschwunden waren, nickte Godwin mir zu.
    Er war so schnell wie möglich an den Platz des Überfalls gekommen und hatte mich eingeladen. Jetzt saßen wir erst mal zusammen und versuchten, unsere Gedanken zu ordnen.
    »Und du hast noch immer keine Idee, wer hinter diesem Überfall stecken könnte?«
    »Baphomets Diener?« Ich tupfte eine Serviette

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