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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ihr vorbei. Der Schrittfolge nach zu urteilen ging er die Stufen einer Treppe hoch. Dann hörte sie eine Mischung aus Knarren und Quietschen, und sie wusste, dass vor ihr eine Tür aufgezogen worden war.
    Noch standen sie. Noch lag die Hand wie ein schwerer Druck auf ihrer Schulter. Sie hörte auch das Flüstern von Stimmen, und der folgende Befehl galt ihr.
    »Heb die Füße hoch und geh los!«
    »Eine Treppe?«
    »Ja, verdammt!«
    Ellen hatte den Eindruck, als könnte sie alles sehen. Vor sich eine Treppe, dahinter eine offene Tür. Und dieses Gebäude würde zu ihrem Gefängnis werden oder zu dem Ort, an dem sie sterben würde.
    Nur glaubte sie nicht daran, dass man sie zu dieser Templer-Katakombe gebracht hatte, die von ihrem Vater erwähnt worden war.
    Ellen Radix sah auch weiterhin nichts. Nur merkte sie, dass sie das freie Gelände verlassen hatten und sie sich jetzt in einem Haus befand. Es strömte einen Geruch aus, der sie an frische Farbe erinnerte.
    Lange musste sie nicht gehen, denn wieder drückte die Hand auf ihre Schulter, sodass sie anhielt.
    »So, Süße, das war die Pflicht. Gleich kommt die Kür, und ich hoffe, dass wir alle mit dir zufrieden sein können. Wenn nicht, bist du schneller tot, als du denken kannst.«
    Ellen hatte sich wieder gefangen. Obwohl zahlreiche Fragen durch ihren Kopf schössen, konnte sie immer nur die eine stellen.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Das wirst du gleich erleben. Noch mal mein Ratschlag. Sei kooperativ.«
    Ellen wurde nach links gedreht. Erneut hörte sie Geräusche, die beim Öffnen einer Tür entstanden. Das geschah genau vor ihr. Wieder schob man sie nach vorn.
    Eine muffige Luft schlug ihr entgegen. Der Typ hinter ihr sprach von einer Treppe und einem Geländer an der rechten Seite, das sie mit einem schnellen Griff umfasste und sich gleich sicherer fühlte.
    Dann ging es in die Tiefe. Schritt für Schritt tastete sich Ellen voran. Der Bewacher blieb weiterhin hinter ihr. Sie hörte ihn gehen und atmen.
    Sehr lang war die Treppe nicht. Unbeschadet brachte Ellen sie hinter sich. Ein typischer Kellergeruch stieg ihr in die Nase. Etwas feucht und auch leicht nach Schimmel riechend.
    »Gehe weiter, bis ich stopp sage.«
    Ellen blieb nichts anderes übrig. Sie setzte ihren Weg fort und wurde plötzlich von einem Gefühl der Enge erfasst.
    »Genug!«
    Ellen stoppte wieder.
    »Rühr dich nicht!«
    Das hätte sie auch ohne den Befehl getan. Sie spürte, dass jemand an ihr vorbeiging und erneut eine Tyr öffnete. Der Mann kehrte wieder zu ihr zurück und machte sich an der Binde zu schaffen, die gleich darauf von ihren Augen verschwunden war.
    »Und jetzt geh vor. Man erwartet dich…«
    Ellen setzte den ersten Schritt. Es war noch dunkel, aber sie sah die Umrisse eines offenen Eingangs, durch den sie schritt, direkt in einen Raum hinein, in dem es plötzlich hell wurde.
    Sie hatte nicht gesehen, wer das Licht eingeschaltet hatte, aber sie erkannte einen Mann, der in diesem Raum saß. Er hockte hinter einem Schreibtisch, auf dem eine Lampe stand, die drehbar war, Ellen jedoch im Moment nicht anstrahlte.
    »Willkommen, Ellen. Ich freue mich, die Tochter des Vaters kennenzulernen…«
    ***
    Mit dieser Begrüßung hatte Ellen Radix nicht gerechnet. Jetzt wusste sie, dass diese Männer auch ihren Vater gekannt hatten, und jetzt sah sie die Dinge in einem völlig anderen Licht.
    Ein kaltes Gefühl erfasste sie, und sie brauchte einige Sekunden, um die Überraschung zu verdauen. Sofort stellte sich die Frage, ob ihr Vater mit diesen Leuten gemeinsame Sache gemacht hatte.
    Nein, das konnte sie nicht glauben, und sie verdrängte diese Vermutung, um sich auf das konzentrieren zu können, was sie in diesem Keller sah.
    Dabei interessierte sie besonders der vor ihr sitzende Mann, der zwar lebte, sich aber nicht bewegte.
    Ellen kannte ihn nicht, wusste allerdings sofort, dass sie den Chef der Bande vor sich hatte.
    Der Kopf des Mannes war völlig glatt und haarlos. Durch das Licht glänzte die Glatze, als wäre sie poliert worden. Sein Gesicht zeigte einen starren Ausdruck. Es kam der jungen Frau fleischig vor. Dazu gehörte auch der Mund mit den Schlauchlippen. Der Mann war gut gekleidet. Er trug einen grauen Anzug und ein weißes Hemd, das am Kragen nicht geschlossen war.
    »Komm ruhig näher, Ellen, ich beiße nicht.«
    »Das haben Sie schon getan. Oder Ihre Männer.«
    »Dafür entschuldige ich mich. Aber es ist zum Teil Ihre eigene Schuld. Sie hätten sich nicht auf

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