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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesen Menschen verlassen sollen. Aber das ist jetzt vorbei und wir sind unter uns.«
    Allmählich verlor Ellen ihre Unsicherheit. So etwas wie Energie kehrte wieder in sie zurück, und sie flüsterte: »Sagen Sie mir endlich, was Sie von…«
    »Langsam, langsam, nicht so voreilig. Wir sind doch bei gesitteten Menschen.«
    »Ja? Wo sind die denn?«, höhnte Ellen.
    »Sie haben Humor, Ellen. Den hat Ihr Vater leider nicht gehabt. Er war zu ernst, er war zu verbissen und wollte nicht kooperieren, obwohl er wusste, dass er gegen uns nicht ankam.«
    »Wer ist uns? Und wer sind Sie?«
    Der Glatzkopf lächelte. »Pardon, ich vergaß, mich vorzustellen. Wir wollen ja mit offenen Karten spielen. Mein Name ist Orry van Daal. Ich bin kein Europäer, sondern komme aus Südafrika. Denken Sie schon nach?«
    »Ja, das tue ich. Südafrika verbinde ich mit dem größten Goldproduzenten der Welt.«
    »Perfekt, Ellen. Sie haben gut nachgedacht. Gold ist sehr wichtig für die Wirtschaft der Welt. Und es ist besonders wichtig, dass die Dinge geregelt bleiben, dass sie nicht aus dem Rahmen fallen, dass immer ein Gleichgewicht herrscht. Es darf nicht zu viel Gold auf den Markt gelangen, aber auch nicht zu wenig.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Wunderbar. Und wir sind die Hüter, wir regeln das.«
    »Was heißt wir?«
    »Unsere Organisation, die sich Aurum nennt.«
    »Ach, der lateinische Name für Gold.«
    »Gut.« Der Glatzkopf lächelte breit, was Ellen als widerlich empfand. Sie ballte ihre Hände und hätte sich am liebsten auf diese Gestalt gestürzt.
    Allerdings wusste sie, dass sie den Kürzeren ziehen würde. Sie riss sich deshalb zusammen und fragte mit leiser Stimme: »Was hat das mit mir zu tun?«
    »Mit Ihnen nichts so sehr. Mehr mit Ihrem verstorbenen Vater, der…«
    »Den Sie haben umbringen lassen!«, schrie Ellen. Das hatte einfach raus gemusst.
    Van Daal nickte. »Ja, das gebe ich zu. Aber er hat sich seinen Tod selbst zuzuschreiben.«
    »Ja, so hätte ich es auch formuliert.«
    »Es trifft zu. Ihr Vater hätte sich nicht weigern sollen, mit uns zusammenzuarbeiten. Das hat er nicht getan, und deshalb lebt er nicht mehr.«
    Ellen stieß den Atem aus und dann einen Satz hinterher. »Sie sind ein Schwein, van Daal.«
    Er winkte ab. »Hören Sie auf, sich so zu erregen. Haken Sie Ihren Vater ab.«
    »So etwas kann auch nur ein Typ wie Sie sagen.«
    Van Daal kümmerte sich nicht um ihre Worte. »Jedenfalls fiel uns Ihr Vater durch seine Forschungen auf. Dazu muss ich Ihnen sagen, dass unsere Mitarbeiter in der Welt verteilt sitzen. Wir haben Kontakt mit Ihrem Vater aufgenommen, er fasste Vertrauen zu uns, und so haben wir von seinem großen Ziel erfahren. Er war dem Stein der Weisen auf der Spur, und er hat uns Skeptiker tatsächlich davon überzeugen können, dass es vor Hunderten von Jahren einem Mann gelungen ist, reines Gold herzustellen.« Die Augen des Mannes fingen an zu glänzen. »Das Wunderbarste, was es auf der Welt gibt. Reines Gold, das noch eine gewisse Weichheit hat. Ihr Vater war sogar davon überzeugt, dass man es trinken und so ein Wunder erleben konnte.«
    Ellen Radix konnte das Lachen nicht länger an sich halten. »Das ist doch alles Unsinn, was Sie da sagen. Daran kann niemand glauben. Wenn Sie es tun, dann habe ich Sie falsch eingeschätzt. So etwas ist Kinder kr am.«
    »Das sagen Sie.« Van Daals Stimme nahm an Schärfe zu. »Wir sehen das anders, und Ihr Vater hat das auch anders gesehen. Er hat den Stein der Weisen gefunden, davon sind wir überzeugt. Und er hat ihn hier in der Nähe gefunden.«
    »Toll«, erklärte Ellen spöttisch. »Dann brauchen Sie nur hinzugehen und den Stein aufzuheben.«
    »Sollte man meinen.«
    »Und warum tun Sie es nicht?«
    Van Daal streckte unter dem Tisch seine Beine aus. »Das hängt mit Ihrem Vater zusammen. Wir haben ihn gefragt. Wir haben ihn immer wieder darauf hingewiesen, aber er hat uns abfahren lassen. Wir wissen nur, dass diese Umgebung hier wichtig ist, weil Roland Radix von einer Templer-Katakombe gesprochen hat. Vielleicht hat er sich auch nur undeutlich ausgedrückt, so genau weiß ich das nicht. Er ist dann geflohen, und wir sind ihm nach. In Hamburg haben wir ihn dann erwischt, denn wir konnten es nicht riskieren, dass er sein Wissen an die falschen Personen weitergab. Wir hätten nie gedacht, dass er sich mit seiner Tochter treffen würde, weil der Kontakt zu ihr seit Jahren abgebrochen war. Aber er hat sich mit Ihnen getroffen. Sie haben mit ihm

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