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1661

1661

Titel: 1661 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Lépée
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Saint-Fiacre de   … de   … Die Pest über dieses Dorf!«, rief er aufbrausend.
    Mit geschlossenen Augen lehnte er sich zurück und rang nach Atem.
    »…   de Rabastens«, flüsterte Colbert ihm zu, während er dem fragend blickenden Roze bedeutete, den Namen niederzuschreiben.
    »De Rabastens, genau. Damit sind wir mit den Abteien durch, nicht wahr?«
    Colbert nickte und schickte sich schon an, die entsprechenden Listen beiseitezuräumen, als Mazarins Hand ihm Einhalt gebot.
    »Aber die Pfarrei von Châtellerault, die ich dem Abbé Soulet versprochen habe, ist nicht dabei gewesen, oder?«
    Colbert zog ein missmutiges Gesicht, antwortete aber nicht.
    »Schreibt, Roze«, erklärte Mazarin in eisigem Ton, »als Beweis der Freundschaft, ja, ja, der Freundschaft, die uns mit Abbé Soulet verbindet, vermachen wir ihm die Pfründe aus der Pfarrei Saint-Roch de Châtellerault sowie des angrenzenden Ackerlands, das eine Größe von   … Bittet Monsieur Colbert, Euch die Fläche der Felder zu nennen, er wird sie sicher kennen, da er diesen Posten ja aus der Liste gestrichen hat.« Ohne Colbert anzublicken, hielt Mazarin kurz inne, bevor er in immer noch kühlem Tonfall fortfuhr: »Ich weiß, welche Klagen Ihr gegen ihn vorbringt, Colbert, doch die Stunde, mit ihm abzurechnen, ist noch nicht gekommen. Und vergesst niemals, dass in diesem Hause nicht abgerechnet wird, ohne dass ich davon Kenntnis habe!«
    »Ich wollte Eure Eminenz damit nicht langweilen. Ich   …«, versuchte sich Colbert zu rechtfertigen, doch Mazarin schnitt ihm das Wort ab.
    »Jetzt reicht’s! Ich leide doch nicht an seniler Demenz! Merkt Euch eins: Mit Auszeichnungen und Bestrafungen langweilt man mich nie. Es war eines der wenigen Vergnügen in meinem Leben, diese anzuordnen«, fügte er mit einer nun wieder gütigeren Stimme hinzu. »Doch machen wir weiter, meine Herren, kommen wir zu den Beamten des Königs   …«
     
    Der Vormittag zog sich in die Länge. Mehrere Male schon hatte Roze den Kardinal, den das vierstündige, ununterbrochene Diktieren seines Testaments sichtlich überanstrengte, beunruhigt angesehen.
    »Jetzt muss ich nur noch unterschreiben, nicht wahr?«, fragte ihn der Kardinal schließlich mit belegter Stimme. »Das mache ich später. Meine Hand zittert; das würde in Frankreichs Archiven einen mir unwürdigen Eindruck hinterlassen. Wie hoch ist die Summe?«
    Die Zunge zwischen den Lippen, begann der Sekretär die im Laufe des Vormittags aufgeführten Summen zu denen der vergangenen Tage dazuzurechnen.
    »Zweiundvierzig, drei, fünf und sieben macht zwölf, die ich dazuaddiere   … also insgesamt sind es jetzt 47.   694.   233   Livre, die noch nicht veranschlagten Bücher nicht mit eingerechnet und vorbehaltlich der Schätzung der sich im Besitz Eurer Eminenz befindlichen Kunstwerke sowie der Juwelen, die Ihr der königlichen Familie zu vererben gedenkt, wie zum Beispiel die ›Rose von England‹, ein Diamant von vierzehn Karat, den Eure Eminenz der Königinmutter zugedacht hat, das Geschmeide aus fünfzig Diamanten für die Königin, die einunddreißig Smaragde für den Bruder Seiner Majestät oder   …«
    Mit einem Wink unterbrach Mazarin die Aufzählung.
    »Erspart mir die Details. Lest mir nur noch einmal den Zusatz zu dem Testament vor, der für die Königinmutter bestimmt ist und der der Auflistung der Diamanten folgt. Ich will mir meiner Worte sicher sein.«
    Roze blätterte in den neben ihm liegenden Schriftstücken.
    »…   Ihrer Königlichen Hoheit Anna von Österreich vermachen wir«, las er mit getragener Stimme vor, »all das, was sich in unserem Palais in Paris befindet und die Königin entzückt. So steht es hier geschrieben, Eure Eminenz.«
    »Gut so   …«, erklärte Mazarin und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    In dem Schweigen, das seinen Worten folgte, kniff Colbert die Augen zusammen und drehte unbewusst Daumen. Der Kardinal schien mit seinen Gedanken weit fort zu sein.
    »All das«, flüsterte er, »all das muss ich zurücklassen   …« Widerstrebend konzentrierte er sich wieder auf die Realität und wandte sich Colbert zu.
    »Und die Geheimhaltungsklausel? Ist sie präzise genug ausgedrückt?«
    »Sie ist es, Eure Eminenz. Bis auf die Testamentsvollstrecker wird niemand jemals Einsicht in diese Schriftstücke gewährt bekommen, es wird keine Offenlegung geben, und außer dem König wird auch nie jemand Zugang zu diesen Geheimakten haben.«
    »Gut«, sagte Mazarin und drehte sich

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