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1662 - Welt ohne Schatten

Titel: 1662 - Welt ohne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lieber. Wer weiß: Wenn es wirklich ein Nest ist, wird es vielleicht bewacht. Wir wissen bisher noch nicht viel über die Tierwelt von Owigo 2, und ich möchte nicht, daß du etwas durcheinanderbringst."
    „Ich passe schon auf, Cara, aber es interessiert mich einfach. Bisher habe ich keine Spuren eines größeren Tiers entdeckt. Bis gleich."
    Cara schüttelte den Kopf und versuchte, Norman zu rufen.
    Er meldete sich erst nach längerer Pause und zeigte sich ebenso kurz angebunden wie zuvor Joara gegenüber. „Kommst du endlich?" fragte Cara. „Du hast schon eine halbe Stunde Verspätung."
    „Ja, ja, gleich", sagte er. „Nur noch einen kleinen Moment Geduld. Ich bin sofort da."
    Er schaltete ab, und Cara starrte Jacques an. „Was soll man jetzt davon halten?"
    „Verspielte Holzköpfe, einer wie der andere", meinte er. „Anscheinend gefällt es ihnen im Sumpf." Er betrachtete seufzend seine Hände. „Was ich allerdings nicht verstehen kann, ehrlich gesagt. Ich wünschte, ich könnte das verdammte Ding endlich loswerden und ein bißchen frische Luft schnappen."
    Cara lachte. „Die wirst du hier kaum finden, Jacques. Ich habe im Augenblick gar nichts dagegen, so abgeschlossen von der Außenwelt zu sein." Sie sah auf die Uhr. „Jetzt reicht's aber, mir wird die Warterei zu dumm. Komm, fliegen wir zu Bean, unterwegs rufe ich noch mal Norman an."
     
    *
     
    Eier, dachte Bean, während er über dem Nest schwebte. Und was für große. Zu was für einem Tier gehören die wohl?
    Das Nest sah verlassen aus; es lag gut geschützt in einem Gewirr von Schlingpflanzen und zeigte sich als eine beeindruckende Arbeit aus verflochtenen Ästen, Flechten und Moosen. Knapp oberhalb der Wasserfläche lagen drei straußengroße giftgrüne, schwarzgesprenkelte Eier.
    Bean war so vertieft in seine Betrachtung, daß er alles um sich herum vergaß, und er erschrak daher fast zu Tode, als ihn plötzlich ein unglaublich heftiger Hieb traf. Sein SERUN hatte augenblicklich den Schutzschirm errichtet, so daß ihm nichts weiter geschehen konnte, aber Bean war trotzdem völlig überrumpelt worden. Verdattert rappelte er sich auf und drehte sich um.
    Vor ihm stand eine amphibische Kreatur von etwa acht Metern Länge und drei Metern Höhe, halb Fisch, halb Krokodil, mit vier mächtigen Beinen, einem stachligen Schwanz und zwei langen, mit Saugnäpfen versehenen Tentakeln, die aus den Schultern herauswuchsen. Es zischte wie eine Schlange und senkte den weit geöffneten, zähnestarrenden Rachen herab, um seine Eier im Nest vor dem Eindringling zu verteidigen. „Hallo", hauchte er. „Ich wollte nur mal sehen, wie's deinen Kleinen geht... Du brauchst keine Angst zu haben, ist alles in Ordnung ..."
    Bean aktivierte den Antigrav und schoß steil nach oben.
    Das Tier versuchte ihn mit seinen Tentakeln zu packen. Bean trudelte leicht ab, als er dem Zugriff auswich und ein zweites Mal wie von einer Peitsche getroffen wurde. „Was soll das denn?" schrie er. „Ich sagte doch gerade, ich ..."
    „Bean!" erklang Caras Stimme. Jacques und sie kamen in diesem Moment über das Feld angeflogen. „Versuchst du gerade, einen neuen Freund zu gewinnen?"
    „Na ja, wie man's nimmt", antwortete Bean. Er war inzwischen außer Reichweite des tobenden Tiers unter ihm, das noch mehrmals versuchte, ihn zu erwischen, dann aber aufgab und in sein Nest kroch, um seine Eier zu beschützen. „Ich glaube, es mag mich nicht besonders."
    „Ich habe dich doch gewarnt."
    „Ein ganz schöner Brocken", kommentierte Jacques. „Bean, du solltest in Zukunft vorsichtiger in der Wahl deiner Freunde sein."
    „Stimmt", gab Bean giftig zurück.
    Cara rief unterdessen erneut nach Norman. „Wo bleibst du denn, Norman? Wir fliegen jetzt bald ohne dich zurück zum Lager."
    „Bin ja schon da!" plärrte die Stimme des Orters aus dem Funk.
    Jacques deutete auf den Sumpf hinaus. „Da kommt er tatsächlich!" rief er.
    Norman flog rasch heran und ließ den anderen kaum Zeit, zuzusteigen. Er fuchtelte wild mit den Armen und schrie: „Ich hab's gefunden, ich hab's gefunden! Ihr werdet es nie erraten!"
    „Was hast du gefunden?" fragten die anderen.
    Norman strahlte übers ganze Gesicht. „Das möchtet ihr wissen, was? Aber ich verrät's euch nicht. Geduldet euch bis zum Lager."
    Sosehr die anderen ihn auch drängten, er gab nichts preis
     
    6.
     
    Die meisten anderen Teams waren bereits im Lager eingetroffen. Joara hatte sich schon die Berichte in Kurzform angehört.
    Auch Reginald

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