Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1667 - Die Früchte des Wissens

Titel: 1667 - Die Früchte des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kannst?"
    Laß es sein, alter Dummkopf! Er versucht, freundlich zu sein! „Noch so 'n Greisenwitz, und ich muß lachen." Philip starrte den Arkoniden finster an.
    Aber nur ein paar Sekunden; der lang aufgeschossene Humanoide suchte sich einen Sessel, ließ sich hineinplumpsen und kümmerte sich ansonsten kein bißchen um die Blicke, die ihn trafen. „Nee, Silberhaar ... Ich bin hier, weil ich mich brennend für Canaxu interessiere. Ich kann euch prima Tips geben, weißt du?"
    Unlogisch, meldete sich Atlans Extrasinn. Wenn er das wirklich könnte, brauchte er uns nicht. Dann würde er diesen Sampler-Planeten allein erforschen. Logischer Schluß: Philip muß irgend etwas Sonderbares gesehen haben. Aber er hat keine Ahnung, was es ist.
    Der Arkonide lächelte aufgesetzt. Er näherte sich Philips Sessel und nahm auf der Lehne Platz, so als habe er alle Vorurteile plötzlich überwunden. „Reden wir später über Canaxu, Philip. Du warst doch sicher die ganze Zeit unterwegs, nicht wahr? Neun Monate sind ja eine ganze Menge Holz. Was hast du während der Zeit mitgekriegt?"
    Und als habe allein der lockere Tonfall Philip überzeugt, sprudelte es aus dem Ennox heraus. Mit allen Details erzählte er, wie es den Ertrusern von Mystery weiter ergangen war. Daß man sie von seiner „Heimatwelt", wie er Mystery noch immer nannte, abgeholt hatte; von der Kaperung des Springerschiffs HAITABU und der Jagd auf den ausgeglühten Aktivator; und zum Schluß von dem Versuch, als Ersatz Ronald Tekeners Aktivatorchip an sich zu bringen.
    Währenddessen rief Theta von Ariga die Beiboote zusammen. Noch in derselben Stunde nahmen sie die allerletzte Etappe in Angriff
     
    5.
     
    Die Frucht der Erkenntnis Einen ganzen Tag lang bewegte sich Niisu durch relativ flaches Gelände. Es gab dabei einen einfachen Trick: Statt den kürzesten Weg geradeaus zu nehmen, der durch tiefe - Täler und über steile Höhen führte, wanderte er stets an den Rändern der Abhänge entlang. Zwar verdoppelte sich so die Strecke, die er zurücklegte, aber er hatte nicht mit dem schwankenden 'Luftdruck zu kämpfen. Die Höhe, an die er sich gewöhnt hatte, behielt er möglichst lange bei. Allerdings erwies sich, daß sein Nahrungsbedarf extrem hoch war. Hätte er dem Trieb nachgegeben, er hätte allein bis Mittag den halben Wassersack ausgetrunken und den Rest Zasafleisch in sich hineingestopft.
    Ab und zu sah er am Wegesrand weiße Pflanzen stehen, manchmal sogar büschelweise.
    Ihm fiel auf, daß sich rund um diese Büschel die Spuren kleiner Tiere häuften. Nur die Tiere selbst bekam er nie zu Gesicht. Sie waren scheu, und er kannte die Tricks nicht, wie man sie hervorlocken oder fangen konnte.
    Gegen Abend wurde der Hunger unerträglich. Von den weißen Pflanzen ließ er die Finger. Ein untrüglicher Instinkt warnte ihn. Statt dessen versuchte er es mit einer Art schwarzen Knolle, die an dieser Stelle dutzendweise aus dem Schatten wuchs. Niisu rupfte eine Knolle aus dem kargen Boden und biß hinein. Es schmeckte nach nichts. Er kaute langsam. Etwas stimmt nicht! Ich habe einen Fehler gemacht! Ein paar Augenblicke später überfiel ihn der erste Magenkrampf. Er warf den Rest weg, spuckte aus, was er noch im Mund hatte, und trank aus seinem Beutel ein paar Schlucke Wasser nach.
    Was er besser gelassen hätte: denn kurz darauf erbrach er seinen Mageninhalt. Die Krämpfe wurden schlimmer. Es ist Gift! Ich habe Gift gegessen! Eine Überraschung war das nicht. Wenn man durch die Welt Canaxu wanderte, begegneten einem viele giftige Pflanzen oder Tiere. Im Land Boor hatte er es gut gehabt, denn dort konnte man vieles essen. Hier, im Gebirge, sah alles ganz anders aus. Das einzige, was überall in Canaxus Landen genießbar blieb, war die Frucht der Erkenntnis.
    Aber er hatte keine Frucht.
    Niisu wankte noch ein paar hundert Meter weiter, dann suchte er sich einen Schlafplatz für die Nacht. Ob ihm schwarz vor Augen wurde oder die Dunkelheit so schnell hereinbrach, das wußte er an diesem Abend nicht. Unter Würgeanfällen kroch er in die Höhle. Es gab eine Menge Höhlen hier.
    Der Nomade rollte sich zusammen und versuchte einzuschlafen. Lange Zeit hinderten ihn die Magenkrämpfe daran, dann erst fiel er in einen leichten Schlummer. Als ihn am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen weckten, fühlte sich Niisu besser. Die Nacht hatte er überstanden.
    Er hatte keine Schmerzen mehr. Das Gift in seinem Körper war neutralisiert, wenngleich es seine letzten Kräfte

Weitere Kostenlose Bücher