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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.«
    »Amaterasu besitzt ihn nicht, das sagte ich dir bereits. Es wäre zu gefährlich gewesen, ihn in ihrem Besitz zu lassen, und deshalb besitzt ihn nun ein anderer. Es ist der Goldene Samurai. Und er weiß sehr gut, wie verantwortungsvoll er mit diesem Fächer umgehen muss.«
    »Ja, ich kenne seine Macht. Er besteht aus Metall. Wenn er ausgeklappt ist, zeigt er auf beiden Seiten eine blutrote Sonne. An seinen Enden sind die Tierkreiszeichen zu sehen. Werden sie verändert, zeigt der Fächer seine wahre Macht, dann kann sein Besitzer über die Kräfte der Natur bestimmen und die Zeiten aufheben …«
    »Das ist richtig«, sagte Shao. »Ich merke schon, dass du dich intensiv damit beschäftigt hast.«
    »Ja, es ist mein Leben. Ich will Amaterasu nahe sein, ich will ihre Macht haben, und du wirst mir dazu verhelfen, das habe ich dir schon mal gesagt.«
    »Und ich wiederhole mich auch. Ich kann es nicht, ich habe keine Verbindung zu Amaterasu und schon gar nicht zu ihrem Fächer. Wann geht das in deinen Kopf hinein?«
    Marcia sagte zunächst nichts. Bis sie den Kopf schüttelte und flüsterte: »Ich kann dir nicht glauben. Du musst eine Verbindung zur Sonnengöttin haben. So einfach lässt sie dich nicht im Stich.«
    Shao wusste nicht, wie sie die Person vom Gegenteil überzeugen sollte. Sie versuchte es erneut.
    »Ich habe keine Verbindung zu ihr. Das ist vorbei. Die Gegenseite war zu stark, aber auch sie konnte nicht endgültig gewinnen. Den Fächer besitzt der Goldene Samurai. Glaub mir das endlich. Wenn du diesen magischen Gegenstand bekommen willst, musst du ihn finden.«
    »Und wo soll ich suchen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Marcia lachte. »Das hatte ich mir so vorgestellt. Du weißt es nicht oder willst es nicht sagen. Wir beide sind hier ganz allein, und wir haben Zeit. Ich habe meinen Tänzerinnen erklärt, dass die Vorstellung heute ausfällt. Sie tun alles, was ich ihnen sage, denn sie stehen unter meinem Einfluss, der so stark wie eine Hypnose ist. Sie halten mir alle Gegner vom Hals. Du siehst also, dass wir allein sind, und das finde ich gut.«
    »Ich kann dir nicht helfen«, flüsterte Shao, »glaub mir endlich.«
    »Niemals.«
    »Ach. Und warum nicht?«
    »Weil ich noch immer davon überzeugt bin, dass du mir nicht die ganze Wahrheit erzählt hast. Eine Sonnengöttin lässt ihre Nachkommen nicht im Stich. Besonders dann nicht, wenn es sich um die Letzte in dieser Kette handelt.«
    »Das stimmt alles nicht.«
    »Ach, und was stimmt dann?«
    »Ich werde es dir sagen. Es sind Legenden, alte Mythen. Auch wenn du diesen Fächer besitzt, wird es dir nicht besser gehen, denn er darf sich nur im Besitz würdiger Menschen befinden.«
    »Das bin ich.«
    »Nein, das bist du nicht. Du bist den Mächten der Unterwelt zugeneigt. Du bist die Schlange, du willst das Böse, und du willst Not und Elend über die Menschen bringen. Aus diesen Gründen bin ich froh, dass sich der Fächer nicht in deinem Besitz befindet.«
    »Sehr gut«, lobte Marcia. »Damit gibst du zu, dass der Fächer existiert.«
    »Ich habe nie das Gegenteil behauptet.«
    »Dann wirst du ihn auch suchen und finden können.«
    »Nein. Es gibt ihn zwar, aber er befindet sich nicht in dieser Welt. Der Goldene Samurai hat ihn, und bei ihm ist er in guten Händen. Würde er hier vor mir stehen, ich könnte betteln und flehen, er würde ihn mir nie überlassen.«
    Marcia nickte. Es zeigte aber nicht, dass sie mit Shaos Antwort einverstanden war.
    »Egal, wer ihn besitzt, der Goldene Samurai oder Amaterasu. Beide kennen dich, und ich weiß nicht, ob sie es zulassen werden, dass du dein Leben verlierst.«
    »Was sollte sie davon abhalten? Jeder ist für sich verantwortlich. Das kannst du mir glauben. Und Helfer aus einem mythischen Reich werde ich wohl nicht bekommen.«
    Marcia war nicht eben begeistert. Sie bewegte ihren Fächer jetzt heftig von einer Seite zur anderen. Ihr bleiches Gesicht zeigte nicht mehr die frühere Glätte. Wohl ein Zeichen dafür, dass sie von bestimmten Gefühlen überschwemmt wurde.
    Sie trat noch dichter an Shao heran und schaute sie über den Fächer hinweg an. Dann flüsterte sie ihr die nächsten Sätze entgegen.
    »Ich habe nicht grundlos alles eingesetzt, um mein großes Ziel zu erreichen. Ich habe mich mit den mächtigen Praktiken der Magie beschäftigt. Ich bin, wie ich bin. Schau mich an. Ich lebe, aber ich bin unverwundbar. Meine Haut ist zu einer anderen geworden. Ich habe sie eingefärbt, und diese magische Salbe

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