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1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

1688 - Der Killer mit den Mandelaugen

Titel: 1688 - Der Killer mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die beiden vor, die sich schon am meisten erholt hatten und mich jetzt als Feind ansahen.
    Sie griffen mich an. Die langen Mordnadeln hielten sie fest umklammert, und ich musste vorsichtig sein.
    Ich war schneller bei ihnen als sie bei mir. Mein heftiger Rundschlag erwischte sie beide. Die eine prallte gegen die andere, beiden gerieten ins Taumeln, und so konnte ich meine Schläge mit der Beretta ansetzen. Ich traf die Tänzerinnen an den Köpfen, bevor die ihre Nadeln einsetzen konnten.
    Ein Treffer reichte aus. Zwar blieben sie noch für einige Sekunden auf den Beinen, dann aber wurde die Schwäche zu groß, und sie sackten zusammen.
    Ich schaute mich um.
    Suko war in seinem Element. Er, der Meister verschiedener Kampfkünste, bewies wieder mal, wozu er in der Lage war, wenn man ihn herausforderte.
    Seine Arme und Füße waren in einer ständigen Bewegung. Ich ging sicherheitshalber zurück, und Suko schien manchmal sogar seine Schwerkraft aufgehoben zu haben.
    Er traf, wo er treffen wollte.
    Ein aus der Drehung geführter Rundschlag fegte auch die letzte Tänzerin zur Seite. Sie torkelte in meine Richtung. Sie stieß sogar mit dem Rücken gegen meine vorgestreckten Hände und brach im selben Augenblick zusammen.
    Suko grinste. Er rieb seine Hände. Es hatte ihm gut getan, mal wieder so wirbeln zu können, aber dieses Zeichen des Sieges verschwand sehr schnell aus seinem Gesicht, denn jetzt fiel ihm ein, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht hatten.
    »Wo sind Shao und diese Killerin mit den Mandelaugen?«, keuchte er.
    »Wir müssen Anita fragen.«
    Sie wusste zumindest, wo wir diese Marcia finden konnten, und sie war jetzt unsere einzige Chance.
    Xing hatte es erwischt. Sie war tot. Zwar war Anita auch getroffen worden, aber nicht tödlich. Die verdammte Nadel steckte in ihrem Körper und hatte sie nur verletzt.
    Sie hatte sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Sie saß auf dem Boden, war beinahe so bleich geworden wie ihre Kolleginnen, schwitzte stark und flüsterte etwas vor sich hin, das wir nicht verstanden.
    Ich blieb vor ihr stehen und beugte mich ihr entgegen. Dann sprach ich sie an.
    »Anita …«
    Sie hatte mich gehört. Ihre Lippen zuckten leicht. Dort, wo die Nadel in ihren Körper gedrungen war, schimmerte ein Blutfleck. Meiner Einschätzung nach war die Verletzung nicht lebensgefährlich, dennoch musste sie in ärztliche Behandlung.
    »Muss ich sterben?«
    »Nein, bestimmt nicht. Dir wird es bald besser gehen. Aber du musst uns helfen.«
    »Wie denn?«
    »Wo finden wir Marcia?«
    »In ihrem Wohnmobil.«
    »Gut. Steht es in der Nähe?«
    »Ja, nicht weit weg.« Sie streckte ihren rechten Arm aus und deutete in eine bestimmte Richtung. »Da sind einige Bäume in der Nähe. Der Wagen ist leicht zu finden.«
    »Okay, müssen wir noch auf etwas achten?«
    Anita schluckte. »Ja, die – die – Schlange. Die lebt bei ihr. Es ist eine Riesenschlange, die auf sie hört. Marcia ist gefährlich, und sie ist für mich kein normaler Mensch mehr.«
    »Danke, wir kommen zurück.«
    Anita Huen lächelte knapp, bevor sie die Augen schloss. Das sahen Suko und ich schon nicht mehr, denn da waren wir bereits unterwegs.
    »Habe ich das richtig verstanden? Hat sie von einer Riesenschlange gesprochen?«
    »Das hat sie.«
    »Na ja, uns bleibt auch nichts erspart …«
    ***
    Es ist aus! Es ist aus!
    Dieser Gedanke schoss durch Shaos Kopf, obwohl sie die Tür zum Greifen nahe vor sich sah. Sie hätte nur den Arm ausstrecken und anheben müssen, und der Weg wäre frei gewesen.
    Dagegen hatte die Schlange etwas. Sie hielt die Beine der Chinesin umschlungen, und es gab keinen Hinweis darauf, dass sie das schnell ändern würde.
    Von der linken Seite her hörte Shao ein Kichern. Das konnte nur von Marcia stammen. Shao schaute trotzdem hin und bekam mit, dass sich die Frau langsam erhob.
    Ja, sie ließ sich Zeit. Sie genoss diesen Augenblick, deshalb auch das Kichern.
    Und sie kam auf die Füße. Ihr bleiches Gesicht war nicht mehr unbeweglich, wie man es von ihr kannte. Es hatte sich zu einer Fratze verzogen. Jetzt war auch der dunkel geschminkte Mund nicht mehr geschlossen und sah innerhalb der bleichen Umgebung aus wie ein düsteres Loch.
    Marcia schüttelte sich wie ein Hund, der das Wasser aus dem Fell schleudern wollte.
    »Das war dein letzter Versuch, Chinesin, das schwöre ich dir! Wenn ich den Fächer schon nicht haben kann, dann soll ihn kein anderer besitzen.«
    »Such ihn beim Goldenen Samurai.«
    »Kennst

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