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1689 - Engel der Ruinen

1689 - Engel der Ruinen

Titel: 1689 - Engel der Ruinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sorgte.
    Als wir die Gläser absetzten, meldete sich mein Handy. Zugleich schlug das Telefon auf Purdys Schreibtisch an. Ich verdrückte mich in eine Ecke und hörte die Stimme meines Freundes Suko.
    »Aha, der Herr ist erreichbar.«
    »Wie du hörst.«
    »Und dann habe ich noch etwas gehört. Es geht hier das Gerücht herum, dass im Gerichtssaal nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Kannst du dazu etwas sagen?«
    »Kann ich.«
    »Dann mal raus damit. Selbst Sir James ist leicht nervös geworden, weil er keine Tatsachen kennt.«
    Ich klärte Suko auf und hörte zwischendurch sein deutliches Schnaufen. Als ich meinen Bericht beendet hatte, musste er zunächst nachdenken, bevor er etwas sagte.
    »Das ist ein Jammer.« Er lachte. »Und so etwas passiert unter den Augen zahlreicher Zeugen.«
    »Du sagst es.«
    »Mal eine andere Frage. Hast du schon mal an diesen Barbelo gedacht, Liliths Kreatur, die vor Kurzem auch einen Gangster aus dem ehemaligen Jugoslawien beschützte?«
    »Ja, die Ähnlichkeit ist mir sofort aufgefallen.«
    »Und? Gehört dieser Engel auch zu Lilith?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie geht es jetzt weiter? Hast du einen Verdacht, wo dieser Milic stecken könnte?«
    »Den habe ich nicht. Ich weiß nichts über seine Vergangenheit. Notfalls hat Purdy Prentiss etwas erfahren. Das muss ich abwarten.«
    »Aber er war ein Autoschieber?«
    »Deshalb stand er vor Gericht. Und dafür wäre er auch verurteilt worden.«
    »Wann sehen wir uns im Büro?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber du bekommst Bescheid, wenn sich etwas tut und ich Unterstützung brauche.«
    »Okay. Halt dich tapfer. Und grüße die schärfste Staatsanwältin, die ich kenne.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »So und auch so.«
    »Verstehe. Bis bald.«
    Purdy telefonierte noch immer, ihren Sätzen entnahm ich, dass sie mit einem Vorgesetzten sprach. Sie wollte ihm klarmachen, dass die Presse nicht einsteigen sollte und es sowieso keinen Kommentar von ihrer Seite aus gab.
    »Es wird Berichte in der Presse geben, und dabei wollen wir es belassen. Keine neuen Informationen und auch keine Spekulationen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Sie wartete auf eine Antwort, bekam sie auch und legte kurz darauf den Hörer wieder hin, wobei sie einige Male den Kopf schüttelte und mich anschaute.
    »Das gibt schon jetzt einen riesigen Wirbel, John.«
    »Hätte ich dir gleich sagen können.«
    »Gut, und was machen wir jetzt?«
    Darüber hatte ich mir noch keine großen Gedanken gemacht. Ich hatte auch nicht die zündende Idee.
    Ich sprach meine Probleme an. »Wer ist dieser Befreier?«
    »Wir kennen den Namen. Sariel.«
    »Ja, den erwähnte Milic. Es stellt sich nur die Frage, was wir damit anfangen.«
    »Da kann ich dir, wenn ich ehrlich sein soll, auch nicht helfen. Mir sagt der Name nichts. Aber dir sollte er etwas sagen, finde ich. Die Endung el deutet doch auf etwas Bestimmtes hin, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Ja, auf einen Engel. Da kenne ich genügend andere. Nur kann ich die einschätzen, ihn aber nicht.«
    »Das heißt, dir ist der Name nicht geläufig.«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    Ich runzelte die Stirn, fasste meine Gedanken zusammen und gab sie dann preis. »Es gibt die normalen Engel, aber auch die der anderen Seite, der dunklen. Was sich dort alles tummelt, ist der reine Wahnsinn, das kannst du mir glauben. Und nicht alle, die einen Aufstand probten, sind in die ewige Verdammnis geschickt worden. Verdammnis schon, aber da haben sie sich auch perfekt eingerichtet. Das habe ich mittlerweile herausgefunden.«
    »Und was ist mit diesem Sariel? Wie schätzt du ihn ein? Wohin gehört er deiner Meinung nach?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Purdy Prentiss sah mich erstaunt an. »Wie? Du weißt es nicht?«
    »Ja. Ich kann ihn nicht richtig einschätzen, ich tendiere eher dazu, dass er zur anderen Seite gehört, das muss aber nicht sein. Es mag sich kompliziert anhören, aber es gibt da noch Zwischenstationen. Zwischen den guten und den bösen Engeln.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich gehe mal davon aus.«
    Purdy Prentiss wollte den Dingen immer auf den Grund gehen und fragte deshalb: »Du hast doch dein Kreuz, John …«
    »Ja.«
    »Hat es nicht reagiert?«
    »Doch, das hat es. Aber ich kann dir nicht sagen, ob es positiv oder negativ gewesen ist. Ich würde sagen, dass es Sariel bemerkt hat, aber es hat sich nicht direkt gegen ihn gestellt. Ich hatte das Gefühl, als hätte mein Talisman diese Person sogar akzeptiert.«
    »Das ist

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