Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einer Bombe sitzen, die jederzeit hochgehen kann."
    „Dann glaubst du, daß die Spindelwesen in der Lage sind, NATHAN auszutricksen?"
    Er dachte lange nach, bevor er antwortete. Dann schüttelte er bedächtig den Kopf. „Nein. Aber das soll uns nicht stören. Wir müssen unsere Story verkaufen, und wenn die Leute hören, daß NATHAN manipuliert werden könnte, werden sie uns zuhören."
    Der Hinweis war ebenso deutlich wie überflüssig. Sie arbeiteten für einen Sender, der sich allein durch die Werbung finanzierte. Je mehr Zuschauer den Sender einschalteten, desto mehr Werbeminuten konnte der Sender verkaufen. Das war stets der Fall, wenn es Jon-Jon Burckley gelang, einen mitreißenden Bericht zu bringen. Danach klingelte bei ihm die Kasse, denn Burckley war an den Werbeeinnahmen beteiligt, und da er wußte, daß sein Erfolg stark von dem Einsatz Ellen Salleks abhing, hatte er wiederum sie an seinen Einnahmen beteiligt.
    Sie waren ein gut verdienendes Team, das mit seinen Einkünften manchen der höchsten Manager der terranischen Industrie vor Neid erblassen ließ. „Manchmal bist du verdammt geldgierig, Jon-Jon."
    „Ich bin ein verantwortungsvoller Journalist", erwiderte er mit einem kaum merklichen Lächeln. „Was kann ich dafür, daß die Honorare aufgrund meiner hervorragenden Arbeit steigen? Soll ich etwa schlechter arbeiten als bisher?"
    „Und ein Zyniker bist du obendrein."
    „Fangen wir an", sagte er, ohne auf ihren Vorwurf einzugehen. „Wir hängen die Story an NATHAN auf und sagen voraus, daß die Spindelwesen die Gigant-Syntronik manipulieren werden. Als Beweis dafür, daß sie mit der Manipulation begonnen haben, nehmen wir einige der Störfälle, die mittlerweile aufgetreten sind. Ich brauche von dir drei oder vier Beispiele aus den lunaren Unternehmen. Such dir irgend etwas heraus, was für die Massen möglichst interessant ist. Störfälle treten immer und überall auf. Du wirst schon was finden. Und vergiß nicht, mir die Bilder dazu zu liefern!"
    „Du kannst dich auf mich verlassen!" rief sie, während sie hinauseilte. „In zwei oder drei Tagen dementieren wir dann irgendwo in einem versteckten Winkel unserer Sendezeit, daß die Störungen durch eine Manipulation NATHANS verursacht wurden „, schickte er ihr hinterher, und als sie noch einmal stehenblieb und zu ihm zurückblickte, fügte er hinzu: „Und vergiß nicht, uns zwei Passagen zur Erde zu buchen. Raumschiff oder Transmitter, das ist mir egal. Wichtig ist allein, daß wir die Passage bekommen."
    Sie wurde blaß. Erschrocken nickte sie, drehte sich um und eilte weiter.
     
    *
     
    Perry Rhodan war allein. Beobachtend saß er in einem kleinen Raum vor einem Holo-Würfel, in dem einige der Spindelwesen zu sehen waren. Er erkannte Acht, der mittelgroß war, braune Haare und ein rundes, weiches Gesicht hatte, Dreizehn, die schwarze Haare und graue Augen hatte und überaus feminin wirkte. Vierzehn, die trotz ihres hübschen Gesichts genau das Gegenteil war und sehr männlich erschien, sowie Fünfzehn, deren ausgeprägt weibliche Proportionen auffielen.
    Seit Stunden standen die Spindelwesen im Raum und bewegten sich höchstens mal, wenn sie das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerten. Ihre Blicke waren auf die Monitoren NATHANS gerichtet, über die er ihnen Informationen vermittelte.
    NATHAN gab ohne Einschränkungen alles, was sie verlangten.
    In der Isolation des STALHOFS erhielten die Spindelwesen in Bild und Ton, wonach sie strebten. Jedes von ihnen schien sich auf einen bestimmten Monitor zu konzentrieren, so daß jedes von ihnen andere Informationen erhielt.
    Rhodan fragte sich, wann sie genügend Wissen in sich aufgesaugt hatten, wie viele Informationen sie überhaupt in sich aufnehmen und verarbeiten konnten, und er überlegte auch, was sie damit anfangen wollten.
    Wie würden sie sich verhalten, wenn ihr Wissensdurst endlich gestillt war?
    Würden sie den STALHOF verlassen, ein Raumschiff verlangen und damit verschwinden?
    Und wohin?
    Und wann würden sie die wichtigste aller Fragen stellen - die Frage nach den fehlenden Spindeln und Segmenten, mit deren Hilfe sie 21 werden konnten?
    Diese Frage war die einzige, der Rhodan mit Unbehagen entgegensah. „Unbehagen?" Atlan hatte unwillig den Kopf geschüttelt, als er davon gesprochen hatte. Er hatte geantwortet: „Ich fürchte mich vor dieser Frage! Ich habe Angst vor ihr!"
    Rhodan lächelte bei dem Gedanken an den Freund. „Der Arkonidenhäuptling gibt zu, Angst zu

Weitere Kostenlose Bücher