1701 - Die Ayindi
liegt da der tiefere Sinn, Perry, nach dem du suchst.
Ohne die Zwillinge mit ihrer Fähigkeit des Spiegelsehens wären die Spindeln nie gefunden worden. Und ohne die Spindeln und die Spindelwesen wärst du nie ins Arresum gelangt. Mehr noch, du hättest nie etwas von den beiden Seiten des Universums erfahren."
Perry Rhodan entgegnete nichts. Auch Atlan schwieg.
„Mila ist die Seherin", fuhr Moira fort. „Sie kann die Dinge im Parresum nicht nur von zwei Seiten gleichzeitig sehen, quasi von vorn und von hinten. Ich glaube, sie kann viel mehr."
„Ich habe daran kein Interesse", wehrte sich Mila. „Ich will nicht. Mir ist das alles zu unheimlich. Ich möchte ganz normal sein."
„Du mußt mit uns arbeiten", behauptete Moira entschieden. „Jeder von uns muß seine Aufgabe erfüllen. Es gibt sicher so etwas wie eine höhere Bestimmung. Du mußt deine Fähigkeiten noch entdecken. Deine Möglichkeit, polyoptisch zu sehen, bezieht sich bestimmt nicht nur auf das Vorne und Hinten. Du kannst mehr. Du kannst vielleicht Dinge sehen, die sich an der gleichen Stelle, aber auf den verschiedenen Seiten des Möbiusbandes befinden. Du kannst gleichzeitig sehen, was im Arresum und im Parresum am selben Ort existiert. Du siehst beide Seiten des Universums."
„Das ist doch nur Spekulation", warf Atlan ein.
„Vielleicht, Arkonide. Vielleicht auch nicht. Ich gehe sogar einen Schritt weiter. Die Fähigkeit, beide Seiten zu sehen, enthält eine weitere Aussage: Das trennende Möbiusband existiert für die Zwillinge nicht. Wißt ihr, was das in letzter Konsequenz bedeutet?"
„Ich möchte es nicht einmal wissen", sagte Mila leise.
„Ich auch nicht", fügte Nadja hinzu. „Es bedeutet", erklärte Moira unnachgiebig, „daß die beiden die latente Gabe besitzen, das Möbiusband zu durchdringen. Sie können, wenn sie ihre Fähigkeit aktiviert und akzeptiert haben, nach Belieben vom Arresum ins Parresum wechseln.
Und umgekehrt. Diese Begabung muß erst noch geweckt werden. Ich glaube aber fest, daß sie sie in sich tragen."
„Ich finde", meinte Atlan, „du gehst mit deinen Spekulationen zu weit."
„Mag sein." Moira lachte. „Und nun sei still. Iaguul hat sich wieder gemeldet."
Der Holo-Kubus erhellte sich.
6.
Der Alarm auf der BASIS war noch nicht verklungen. Das Bild der einhundert Rochenschiffe, die sich anschickten, Noman kugelförmig zu umschließen, schlug alle Beobachter in den Bann. Die Orter liefen auf Hochtouren.
Einhundert Schiffe vom Typ der STYX. Jedem war klar, was das bedeutete. Es gab nicht nur eine Moira und eine STYX.
Der Zusammenhang zwischen den Rochenschiffen und dem Sampler-Planeten war augenfällig. Der Sinn dieses Zusammenhangs blieb vorerst noch rätselhaft. Auch die Hamiller-Tube wollte sich jetzt dazu noch nicht äußern.
Unbehelligt konnten die beiden Space-Jets einschleusen. Myles Kantor, Julian Tifflor und Ronald Tekener beeilten sich, in die Kommandozentrale zu kommen. Nur von hier konnten sie das Geschehen an Hand der optischen Wiedergaben und der Orterbilder verfolgen.
Die Hamiller-Tube überraschte ihre Zuhörer mit einer Mitteilung: „Die Rochenschiffe beachten uns scheinbar gar nicht. Sie tun so, als ob wir gar nicht vorhanden wären. Es gibt weder feindliche noch freundliche Reaktionen. Unsere Funkanrufe werden auch jetzt nicht beachtet."
„Wir sollten uns dennoch von ihnen und Noman zurückziehen", schlug Homer G. Adams vor. „Auch wenn sie nicht reagieren. Diese Geste müßten sie richtig deuten und uns als friedlich einstufen. Es ist schon schlimm, dass uns die Theans mit der Riesenspindel im Zusammenhang sehen."
„Wir gehen in einen Orbit um den vierten Planeten", entschied die Hamiller-Tube. „Dann sind wir weit genug entfernt, um bei Bedarf nach unseren Möglichkeiten reagieren zu können."
„Es fehlen zwei meiner Leute", erinnerte Julian Tifflor den syntronischen Kommandanten. „Emmanuel Beysell und Vedat Osman sind nicht zurückgekehrt. Wir müssen nach ihnen suchen."
„Ich schicke eine Klein-Jet mit zwei Robotern los", bot die Hamiller-Tube an. „Sie sollen den Raum absuchen, an dem sich die Riesenspindel befunden hat. Mehr zu unternehmen, halte ich für unklug."
„Warum?" fragte Tifflor unzufrieden.
„Die Rochenschiffe ziehen sich bis auf einen Abstand von 300 Kilometern zur Planetenoberfläche zurück, Sir. Das ist nicht viel. Der Einsatz von Lebewesen erscheint mir daher im Augenblick zu riskant. Wir können nicht abschätzen, wie die
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