Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sein breites Gesicht noch breiter erschienen ließ.
    »Sag mir die Antwort.«
    »Gern. Sobotin will euch eigenhändig killen. Das mussten wir ihm versprechen, und ich kann dir schwören, dass er dies mit großem Vergnügen tun wird. Dich und den Typen da draußen.«
    »Es könnte ein Fehler sein«, flüsterte sie.
    »Wirklich? Wieso?«
    »Ich weiß nicht, ob du weißt, wer ich bin. Wenn ich umkomme, wird man euch jagen.«
    »Wir scheißen auf den Geheimdienst, denn wir sind besser, viel besser.«
    Der Mann hatte mit großer Überzeugungskraft gesprochen. Karina musste davon ausgehen, dass sie kein Pardon zu erwarten hatte. Wem der Geheimdienst egal war, der bluffte nicht. Sie wunderte sich auch, dass die drei Menschen noch lebten, denn auch die waren wichtige Zeugen.
    Karina nickte. »So stark fühlt ihr euch?«
    »Das sind wir.« Der Mann grinste hart und in seinen Augen leuchtete es auf. »Wir lassen uns nicht mehr in die Suppe spucken. Wir wissen genau, was wir tun müssen. Noch agieren wir nur im Untergrund, aber es wird die Zeit kommen, wo wir gnadenlos zuschlagen werden.«
    »Ja, ja«, sagte Karina leise. »Die Erben Rasputins. So ganz unbekannt seid ihr nicht mehr. Aber warum dieser Trip in die Vergangenheit? Was soll das? Es hat Rasputin mal gegeben. Das ist alles. Er war beim Zaren hoch angesehen, aber er hatte auch Feinde, und die haben ihn kurzerhand ermordet. Erstochen. Offiziere, die …«
    Ein Lachen unterbrach sie, und genau das hatte sie gewollt. Den Kerl provozieren und dafür sorgen, dass er aus sich herauskam. Mehr über die Organisation erfahren.
    »Irrtum, verdammt. Es ist alles anders gewesen. Er lebt! Ja, er lebt. Er ist nicht tot. Sein Tod ist eine Legende. Er hat überlebt, und das ist es, was uns antreibt. Er ist bereit, die Herrschaft zu übernehmen, und niemand wird ihn daran hindern. Keiner kann ihn stoppen.«
    »Glaubst du das?«
    »Aber sicher.«
    Karina runzelte die Stirn. »Hast du ihn denn gesehen? Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Das brauche ich auch nicht, denn ich weiß Bescheid.«
    »Wo steckt er denn? Warum zeigt er sich nicht? Warum kommt er nicht selbst?«
    »Das wird er tun, keine Sorge. Zuvor müssen noch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.«
    »Welche denn? Du kannst sie mir ruhig sagen. Ich werde dir nicht mehr gefährlich …«
    Der Mann überlegte. Er fixierte Karina mit eiskalten Blicken. Dann verzog er die Lippen, sodass ein spöttisches Grinsen entstand. »Gut, ich werde dir den Gefallen tun. Rasputin braucht seine Umgebung. Er muss sich wohl fühlen. Er sucht nach bestimmten Verbündeten, und den Gefallen haben wir ihm getan. Wir haben uns auf die Suche gemacht und gefunden, was er wollte. Er wird sich freuen. Er wird jubeln, er wird zufrieden sein.«
    Karina hatte gut zugehört. Sie war der Meinung, dass der Typ nichts mehr sagen musste. Es ging um den Verbündeten, und da wusste sie Bescheid. Das konnte nur der Mond-Mönch sein.
    Um die Wahrheit zu hören, fragte sie dennoch: »Du sprichst vom Mond-Mönch?«
    »Ja, von ihm. Und wir haben ihn. Es wird unser Geschenk an ihn sein.«
    »Dann ist der Mond-Mönch etwas Besonderes?«
    »Das kann man sagen. Er hat eine besondere Beziehung zu Rasputin. Eine sehr intensive. Er ist ein Kenner, ein Diener, ein großer Helfer …«
    »Ha, du sprichst so, als hätte er ihn gekannt.«
    »Das hat er auch. Er war oft mit ihm zusammen. Sobotin ist sehr alt. Er und Rasputin haben den Tod herausgefordert. Sie waren dabei, ihn zu besiegen. Sie haben in die Hölle geschaut, und Sobotin war immer seine große Stütze. Jetzt werden sie wieder zusammenkommen, das haben wir uns vorgenommen. Nur gemeinsam sind sie so stark wie früher. Dann werden sie die Macht übernehmen. Rasputin bekommt endlich seinen Sieg, der ihm so lange verwehrt worden ist.«
    Karina Grischin war froh, einiges gehört zu haben, auch wenn es nur ein Teil der Wahrheit war. Auf der anderen Seite sah sie auch, wie entschlossen der Typ war. Denn er besaß die Waffe, und er hatte auch ihre Pistole.
    Sie wusste, dass es nichts mehr brachte, wenn sie noch weitere Fragen stellte. Der Typ sah aus, als würde er keine mehr beantworten. Er wollte es endlich zu Ende bringen, und deshalb verschluckte sie auch die Frage nach der kugelfesten Chandra, die ebenfalls zum Kreis um Rasputin gehören sollte.
    Sie erhob sich. Das geschah so plötzlich, dass der Mann erschrak und einen Schritt von ihr zurückwich.
    »Knie dich wieder hin!«
    Karina hatte

Weitere Kostenlose Bücher