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1715 - Gewächs des Grauens

1715 - Gewächs des Grauens

Titel: 1715 - Gewächs des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht.
    Es war normal!
    Da gab es kein Anzeichen einer Veränderung und sie nahm auch nicht diesen ekligen Verwesungsgeruch wahr.
    So wie sie jetzt aussah, hatte die Ikone auch bei der Auktion ausgesehen. Jane fragte sich, ob sie sich alles nur eingebildet hatte. Nein, das war nicht der Fall. Sie war für eine Weile nicht richtig bei sich gewesen, und sie hatte John Sinclair, der ihr helfen wollte, niedergeschlagen.
    Jetzt saß sie hier und hielt die Ikone in den Händen. Einen wertvollen Gegenstand, hinter dem auch eine andere Gruppe her war. Das alles wusste sie und sie hätte das Kunstwerk am liebsten weggeworfen. Dieser Isidor war bestimmt kein Heiliger, und wenn, dann ein Heiliger der Hölle.
    Aber er war in der Lage, Menschen zu manipulieren. Jane hatte es am eigenen Leib erlebt.
    Ich muss etwas tun!, schoss es ihr durch den Kopf. Zumindest muss ich John erreichen. Wieder an den Ort zurücklaufen, wo sie ihn niedergeschlagen hatte, wollte sie nicht. Er war auch bestimmt nicht mehr dort, so gut kannte sie ihn.
    Nur war John nicht das einzige Problem. Sie hatte auch den Bärtigen aus dem Auktionshaus nicht vergessen. Der Mann würde alles daransetzen, um sie zu finden, was relativ leicht war, wenn er nur ein wenig nachdachte.
    Jane holte ihr Handy hervor. Es fiel ihr schon schwer, mit John Kontakt aufzunehmen, aber was sein musste, das musste sein.
    ***
    Es war für mich eine Freude, dass es mir wieder besser ging, und das lag an den Tabletten, die ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Die Schmerzen im Kopf und auch die Stiche im Nacken waren verschwunden, sodass ich mich wieder einigermaßen normal fühlte.
    Bis auf das Problem Jane Collins. Um sie machte ich mir schon Gedanken, denn es war alles andere als positiv, in den Kreislauf des Bösen zu geraten.
    Und den gab es.
    Es war von dieser verdammten Ikone ausgegangen. Wir hatten uns beide in ihr getäuscht. Jetzt hatte sie ihr wahres Gesicht gezeigt und dabei Jane Collins voll erwischt.
    Ich fuhr bereits über die Lilburn High Road und hatte eine Untergrund-Station passiert, als sich mein Handy meldete. Es war keine gute Sache, wenn ich während der Fahrt telefonierte. Deshalb fuhr ich links ran, auch wenn ich damit eine Einfahrt versperrte, und meldete mich.
    »Hallo, John!«
    Ein Schauer rann mir über den Rücken. Es war Jane Collins, die mich anrief.
    »Klar, Jane, warum nicht. Mal abgesehen davon, was ist mit dir los? Weißt du, was du getan hast?«
    »Das weiß ich, John, und ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich weiß, es klingt dumm, doch ich habe nicht anders handeln können, verstehst du?«
    »Klar, das verstehe ich. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass du mich zwar niedergeschlagen hast, aber es letztendlich doch nicht gewesen bist, weil du in dem Moment keinen eigenen Willen hattest. Kann man das so sagen?«
    »Genau so. Ich bin wieder normal, John. Das geschah praktisch von einem Augenblick zum anderen.«
    »Gut. Und was ist mit der Ikone?«
    Da musste sie zuerst lachen. Dann erhielt ich die Antwort. »Sie ist auch wieder normal geworden. Ob du es glaubst oder nicht, aber es stimmt.«
    »Na denn«, sagte ich. »Wo steckst du jetzt?«
    »Noch in der Nähe der Garagen, ich sitze hier auf einer Bank. Um mich herum stehen ein paar Bäume. Ich weiß allerdings nicht, ob ich hier sicher bin. Dieser Bärtige geht mir nicht aus dem Kopf. Ich denke, dass er nicht allein ist. Diese Typen werden die Suche nach der Ikone nicht aufgeben.«
    »Okay. Dann müssen wir darüber nachdenken, wie es weitergehen soll.«
    »Du bist wahrscheinlich weitergefahren.«
    »In der Tat.«
    »Ich habe mir gedacht, dass ich mir ein Taxi nehme, und wir treffen uns dann bei Bischof Makarew.«
    Ich dachte kurz nach und fand die Idee nicht schlecht.
    »Danke, dass du einverstanden bist, John.«
    »Kein Problem. Gib nur auf dich acht, und ich hoffe auch, dass die verdammte Ikone normal bleibt.«
    »Ja, das hoffe ich auch, kann mir aber auch vorstellen, dass es nicht so sein wird.«
    »Gut, dann treffen wir uns dort.«
    »Noch etwas, John.«
    »Bitte.«
    »Es tut mir wahnsinnig leid, was da passiert ist. Ich würde es gern rückgängig machen, aber …«
    »Hör damit auf, dir Vorwürfe zu machen, Jane. Du trägst nicht die Schuld daran. Das war eine andere Macht, und ich hoffe, dass wir sie gemeinsam besiegen können.«
    »Okay, wir schaffen es!«
    Damit war das Gespräch beendet. Neben meinem Fenster erschien der Umriss eines Menschen. Eine Hand schlug hart gegen die

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