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1724 - Die Heilige der Hölle

1724 - Die Heilige der Hölle

Titel: 1724 - Die Heilige der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schräg an und verzog leicht die Lippen. Er schien mir nicht zu glauben, aber er fragte: »Wie geht es jetzt weiter?«
    »Habt ihr schon eine Idee?«
    »Sie liegt auf der Hand.«
    »Der Brunnen«, sagte ich.
    »Genau. Wir denken, dass dieses Kloster nicht so wichtig ist wie er.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Es stellt sich nur die Frage, wann wir hingehen sollen. Ich denke, dass die Dämmerung keine schlechte Zeit ist oder auch die Dunkelheit. Was sagst du dazu?«
    »Im Moment habe ich keine Meinung. Wieso seid ihr auf die Dunkelheit gekommen?«
    »Das musst du den Pater fragen.«
    »Egal, sag du es.«
    »Er meint, dass der Brunnen erst dann sein Geheimnis preisgibt.«
    »Und woher weiß er das?«
    »Er lebt schon länger hier. Aus seiner Zeit im Kloster ist ihm bekannt, dass die Mönche den Brunnen tagsüber nicht gemieden haben. In der Nacht allerdings schon. Da wurde davon gesprochen, dass er verhext ist.«
    »Aha. Und woher wusste man das?«
    »Auch durch einen Mönch. Er hat auf einer nächtlichen Wanderung den Brunnen aufgesucht, und er sah das, was ich gesehen habe. Es gab außerdem eine Veränderung, denn sein Wasser hatte eine andere Farbe bekommen. Es war rot wie Blut.«
    »War es denn Blut?«, hakte ich nach.
    »Das hat sein Bruder wohl nicht herausgefunden.« Der Templer schüttelte den Kopf. »Ich halte hier nichts mehr für unmöglich.«
    »Und wenn wir jetzt zu ihm fahren, sehen wir nichts?«
    »So ist es.«
    »Dann werde ich mich euch anschließen. Was habt ihr euch denn vorgestellt?«
    »Nicht zurück in die Klinik. Ich bin durch einen kleinen Ort gefahren, in dem die Krankenschwester lebt, die mir geholfen hat. Dort können wir uns in einem Gasthaus aufhalten. Zu lange müssen wir nicht warten, bis die Dämmerung anbricht.«
    »Einverstanden.«
    Godwin schaute mich prüfend an. »Aber du bist nicht begeistert.«
    »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    Es war der Zeitpunkt gekommen, um zumindest Godwin einzuweihen. Ich berichtete ihm mit leiser Stimme von meiner Begegnung mit meinem Erzfeind Asmodis.
    Der Templer war nicht mal überrascht. »Dann hast du den gesehen, den ich damals auch sah.«
    »Ja, und er macht weiter. Er muss sehr an seiner Heiligen hängen, dass er sich so stark engagiert. Aber auch wir stehen auf seiner Liste, deshalb weiß ich nicht, ob wir alle den Brunnen aufsuchen oder den Pater sowie Sarah Winter besser zurücklassen sollten.«
    Godwin überlegte kurz. »Dann wären sie ohne Schutz. Wir können ja noch darüber reden.«
    »Okay, machen wir.«
    Wenn ich in mich hineinhorchte, gefiel es mir nicht, wie das alles lief. Aber ich konnte es nicht ändern. Ich war in diesem Spiel nicht der Joker, das war eine andere Person, und ich wurde das Gefühl nicht los, dass es sich dabei um Sarah Winter handelte …
    ***
    Wir hatten nicht lange zu fahren brauchen. Als wir die Gaststätte betraten, hätte man uns auch für eine Touristengruppe halten können. Der Raum war recht groß und in verschiedene Bereiche unterteilt, wobei in jedem Platz genug für uns war.
    Gäste gab es kaum. Die wenigen saßen an der Theke und sprachen mit dem Wirt.
    Eine Kellnerin erschien, die noch ihre rote Schürze festband und sich nach unseren Wünschen erkundigte. Das Abendessen begann erst später. Kleinigkeiten wurden jedoch serviert, aber keiner von uns hatte so recht Hunger. Bis auf den Pater, der sich ein Brot mit Schinken und Spiegelei bestellte.
    Wir anderen nahmen nur etwas zu trinken. Alle Mineralwasser, was die schon ältere Kellnerin wunderte. Man sah es ihren Blicken an.
    Sarah Winter wich nicht von Sukos Seite. Auch jetzt saßen sie dicht beisammen. Als ich Suko einen Blick zuwarf, hob er nur die Schultern. Er konnte es nicht ändern.
    Der Templer erkundigte sich bei Gerold mit leiser Stimme, ob es wirklich alle Bewohner des Klosters gewesen waren, die wir ermordet aufgefunden hatten.
    »Ja. Wir wären auch so ausgestorben, sag ich mal. Aber jetzt hat es die andere Seite auf einen Schlag geschafft.«
    »Und damit hatten Sie zuvor nie etwas zu tun.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Jedenfalls sprach man nicht darüber. Wir lebten vor uns hin, bis ich dann die Visionen hatte und die anderen Brüder Angst bekamen, als sie davon erfuhren.«
    »Und warum bekamen sie Angst?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht wurden sie ja an das erinnert, was damals geschah.«
    »Aber darüber waren sie schon informiert?«
    »Ja, es gab Gerüchte. Es war nicht gut, dass sich eine Frau im Kloster befand.«
    »Woher wussten

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