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1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnappen.«
    Serena hatte uns zugehört. »Ich bleibe hier in der Kirche«, erklärte sie. »Hier ist mein Platz, und den werde ich verteidigen. Ich habe mit euch nichts zu tun und...«
    Ein Schrei unterbrach sie. Sheila hatte ihn ausgestoßen. Bill und ich fuhren herum.
    »Was ist denn?«, rief der Reporter.
    Sheila stand geduckt auf der Stelle. Den rechten Arm hielt sie erhoben und ausgestreckt. Das Ziel war eines der drei Fenster an der Südwand.
    »Da war jemand!«
    »Und wer?«
    »Ein Schatten, Bill.«
    »Den haben wir auch schon mal gesehen.«
    Das traf zu. Und danach war unsere erste Begegnung mit diesem Flugmonster erfolgt.
    Im Moment tat sich nichts. An keinem Fenster war ein Flugdrache zu sehen. Wir hätten ihn erkennen müssen, denn es war noch hell genug.
    »Getäuscht hast du dich nicht?«, fragte Bill.
    »Nein!«, erwiderte Sheila ärgerlich. »Ich weiß genau, was ich gesehen habe.«
    »Sorry, aber...«
    »Da ist er wieder!«, rief Sheila.
    Sie hatte sich nicht vertan, der Schatten erschien hinter dem Fenster, an dem er zum ersten Mal erschienen war. Und diesmal flog er nicht weg. Er hielt sich oben in der Luft, aber er hatte eine ungewöhnliche Form angenommen, das erkannte ich mit einem Blick.
    Irgendetwas stimmte da nicht.
    »Rechnet mit dem Schlimmsten«, warnte ich.
    Es war gut, dass wir uns darauf einrichteten, denn einen Moment später sah jeder von uns die Bewegung hinter dem Fenster.
    Dann brach das Glas.
    Und ihm folgte das Grauen...
    ***
    Nichts im Leben ist unvorstellbar. Zudem gibt es immer zwei Seiten, das erlebten wir auch hier. Die andere Seite bewies wieder mal, wie abgebrüht und unmenschlich sie sein konnte. Durch den Druck platzte die Scheibe weg. Verschieden große Splitter segelten in die Kirche hinein. Von einer starken Wucht getrieben, flogen sie in einem hohen Bogen nach unten. Sie prallten auf den Steinboden, wo sie noch mehr zersplitterten, erwischten auch die Bänke, brachen dort noch weiter, spritzten in die Höhe und tanzten durch den Raum.
    Die Kirche hatte keinen zu großen Innenraum. Wir konnten leicht in Gefahr geraten und mussten so schnell wie möglich Deckung finden, und das klappte nur durch Abtauchen.
    Bill wollte Sheila mitreißen. Die jedoch kam allein zurecht. Sie wich nach hinten aus, und Bill folgte ihr.
    Wohin sie verschwanden, sah ich nicht, denn ich kümmerte mich um Serena, die nichts tat und sah, dass auch ein Körper nach unten fiel, eingehüllt in die Scherben. Es war der Professor, daran gab es keinen Zweifel, auch wenn er sich verändert hatte.
    Ich packte die Frau und schob sie zur Seite, bevor ich mit ihr abtauchte. Beide landeten wir neben der Bankreihe auf dem Boden. Um uns herum schlugen prasselnd die Glasscherben auf, aber es waren nicht so viele, die meisten von ihnen landeten in den Bänken.
    Ich riskierte noch einen Blick zum Fenster hin. Es konnte durchaus sein, dass dieses Untier noch nicht verschwunden war, aber ich hatte Pech, es war weg. Ich sah nur das zerstörte Fenster, durch das jetzt der Wind pfeifen konnte.
    Die Sekunden schlichen dahin. Das kam mir jedenfalls so vor. In meiner unmittelbaren Nähe hockte Serena. Sie war von einigen Splittern getroffen worden. Das hatte ihrer Haut nicht gut getan, denn sie war dort wieder aufgeplatzt. Blut quoll hervor, und auch ihr Gesicht sah gezeichnet aus.
    Sie sah meinen besorgten Blick, nickte mir zu und sagte: »Ich lebe noch.«
    »Gut.«
    Es war still geworden. Die Conollys sah ich nicht. Ich hörte sie allerdings, als ich mich aufrichtete, und es war Bills Stimme, die mich erreichte.
    »Uns ist nichts passiert.«
    Ich schaute zurück. Bill grinste mich an. Sheila stand neben ihm und bewegte ihren Kopf wie jemand, der etwas sucht. Dabei atmete sie heftig.
    Auch ich suchte jemanden. Das heißt, ich wusste, wo ich ihn finden konnte. Es war Professor Leitner, der durch das Fenster geworfen worden war. Er war gegen die Bänke geprallt und von dort zu Boden gerutscht, wo er jetzt mit ausgebreiteten Armen auf dem Rücken lag.
    Dass er nicht mehr lebte, war für mich auch aus der Entfernung zu erkennen. Es hatte ihn schlimm erwischt. Nicht allein durch das Fensterglas, für mich war er schon zuvor nicht mehr am Leben gewesen, als man ihn durch die geschlossene Scheibe in die Kirche geworfen hatte.
    Das fliegende Monstrum hatte ihn sich vorgenommen. Sein Körper war von tiefen Wunden gezeichnet. Und auch die Kehle war von den Krallen aufgerissen worden.
    Es war nicht einfach, in dem

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