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174 - Die Katastrophe von Basajaun

174 - Die Katastrophe von Basajaun

Titel: 174 - Die Katastrophe von Basajaun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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über die Seite schrammte.
    Landsknechte in feindlichen Farben sprangen hinter den Bäumen hervor. Und vom südlichen Ortsausgang galoppierten zwölf Reiter an, wie Janusz und ich mit Küraß und wehender Feder am Helm, mit Säbel und Pistole in der Hand.
    „Das sind Schweden!" rief ich Janusz zu, noch bevor ich die ersten schwedischen Worte hörte.
    Die Kinder flüchteten. Ein dreijähriges Mädchen fiel hin und konnte so schnell nicht aufstehen. Janusz wollte in die andere Richtung entfliehen. Doch da sah ich das Schimmern von Eisen und schwedische Uniformen durch die Bäume. Eine ganze Abteilung, der wir nichtsahnend entgegengeritten waren, zog da heran.
    „Nein, auf die Reiter!" befahl ich Janusz und drückte beide Pistolen auf die heranrennenden Musketiere ab. Einer stürzte. Ich duckte mich im Sattel. „Wir müssen uns durchschlagen."
    Damit preschte ich los. Janusz folgte mir. Ich schob die abgeschossenen Pistolen in die Halfter und riß den Säbel hervor. Der Hufschlag dröhnte. Die Schweden waren in Allianz mit den Dänen. Ihr König Gustav Adolf, der Löwe des Nordens genannt, weilte noch in seiner Heimat. Doch er plante, wie man munkelte, eine Invasion.
    Daran zu denken, blieb mir keine Zeit, es ging ums Leben! Ich wehrte den Säbelhieb eines Schweden ab und schlug den Reiter aus dem Sattel. Die nächsten beiden überritt ich. Ich drehte mich unter einem gegnerischen Säbelhieb weg, der mir den Stiefel aufschlitzte, riß den Kerl am Genick aus dem Sattel und warf ihn zwei anreitenden Schweden vor die Hufe.
    Mein Säbel wirbelte. Trotz der Kampfeshitze behielt ich kühles Blut und die Übersicht. Eigenschaften, die angeboren waren und die man nicht erlernen konnte. Ich erspähte eine Lücke in der feindlichen Phalanx.
    Janusz schlug sich mit drei Schweden herum, die ihn gleich erledigt haben mußten. Zum Glück waren die schwedischen Reiter so wenig wie Janusz oder ich in voller Eisenmontur. Ich riß den Rappen um die Hand, sprengte hinzu und haute Janusz heraus.
    Ein dankbares Lächeln überflog sein Gesicht.
    „Dank Euch, Leutnant! Da, die Krabatten legen schon wieder an!"
    Er meinte die Musketiere, die wieder nachgeladen hatten. Fünf schwedische Reiter lagen am Boden, und einer hielt sich verwundet am Sattelhorn fest. Ich hatte ein paar Schrammen im Brustharnisch, meine Feder am Hut war am Stiel abgehauen, sonst hatte ich keinen Kratzer davongetragen, wie schon oft in der Schlacht.
    Man munkelte im Heer, daß ich kugelfest sei und einen Pakt mit dem Teufel hätte, das wußte ich. Aber abergläubisches Gerede gab es genug, und ich pfiff darauf.
    Die restlichen schwedischen Reiter hielten auf einem Fleck, und einer hob die Pistole. Die anderen hatten sich schon vorher zu früh verschossen. Blitz und Knall stoben mir entgegen, als ich dem Kerl entgegenpreschte. Er schoß vorbei und wandte sich zur Flucht. Hinter uns knallte es wieder. Janusz schwankte im Sattel.
    Ich zügelte den Rappen hart vor den Schweden, daß er sich auf der Hinterhand aufbäumte und loswieherte. Die Schweden brüllten durcheinander.
    „Holla, was für ein Draufgänger!" verstand ich.
    Die Reiter, zögerten, das war für mich schon der halbe Sieg, was sie betraf. Schneid verloren, alles verloren hieß es im Reitergefecht. Ein grauhaariger, rotgesichtiger Wachtmeister ritt dann doch auf mich los, und ich entwaffnete ihn nach kurzem Schlagwechsel und verwundete ihn. Janusz war auf der Flucht.
    Die Musketiere und Pikeniere rannten uns hinterher, als ich hinter Janusz fortritt, denn die Flucht war die einzige Rettung.
    „Das verdammte Milchgesicht!" schimpfte der verletzte Wachtmeister. Damit meinte er mich, der ich bartlos war. Doch auch Hochachtung klang aus der Stimme des alten Soldaten. „Der ist mit dem Teufel im Bund! - Lars, Sören, Vinzenz, auf, reitet ihm nach und zerhaut ihn! Satanskrabattenelement!"
    Ich wartete natürlich nicht auf die schwedischen Reiter, die es übrigens auch gar nicht so eilig hatten, mir in den Wald zu folgen. Ich holte Janusz ein und stützte ihn im Sattel. Wir wichen der schwedischen Abteilung aus, ritten über eine Bügelflanke und quer durch den Wald, an einer zerstörten Abtei vorbei, zu unserem Lager.
    Dort gab es große Aufregung, als man hörte, daß schwedische Truppen derart dicht in der Nähe seien. Aufgesessen und auf in den Kampf! hieß es. Mit Kanonen und allem Drum und Dran rückten wir vor, eine Unterabteilung von Wallensteins Heer. Die Hauptkräfte der feindlichen Armeen der Union

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