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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich an ihrer Einsamkeit erstickte. Wer hier lebte, der wusste kaum etwas über den übrigen Teil der Welt, wenn er nicht durchs Internet verbunden war.
    Godwin saß vor uns und drehte den Kopf. Dabei nickte er. »Wir werden gleich landen.«
    »Wird auch Zeit«, murmelte ich.
    Der Templer grinste. »Wieso? Gefällt dir der Flug nicht? Ist mal was Neues. Mit einem Jet fliegen kann jeder. Aber das hier ist ein richtiges Abenteuer.«
    »Klar. Mit allem, was dazugehört.«
    »Du sagst es, John.«
    »Es wird mich trotzdem freuen, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.«
    »Dauert nicht mehr lange.«
    Suko hielt sich aus unserem Gespräch heraus. Er hatte die Augen geschlossen und schlief. Dass er das trotz des unruhigen Flugs schaffte, dafür bewunderte ich ihn. Bei mir jedenfalls war das nicht der Fall, und besonders wohl fühlte ich mich auch nicht.
    Aber Godwin behielt recht. Wir gingen bereits in den Sinkflug über und auch in eine leichte Linkskurve, die uns wieder auf einen nördlichen Kurs brachte. Bisher hatten wir einen östlichen geflogen.
    »Da, der Flugplatz.«
    Ich drückte mein Gesicht an die Scheibe und schaute nach, ob Godwin recht hatte.
    Ja, das hatte er. Dabei hatte ich Mühe, ein Lachen zu unterdrücken, denn was er als Flugplatz ansah, das war für mich mehr ein sandiger Acker, in dessen Nähe einige Baracken standen. Aber ich sah auch Antennen auf den Dächern, die in der Sonne blitzten.
    Ja, die Sonne.
    Sie brannte. Sie hatte die Landschaft gezeichnet und ausgetrocknet. Es gab kaum etwas Grünes zu sehen. Da wurde es Zeit, dass es mal wieder regnete.
    Wer hier mit einem Fahrzeug unterwegs war, der zog lange Staubfahnen hinter sich her. Das hatte ich gesehen, und das würde auch bei uns so sein.
    Der Pilot setzte zur Landung an. Wir waren schon recht tief. Auf einem Nebenfeld sah ich zwei abgestellte Flugzeuge. Propellermaschinen wie unsere auch. Ich war froh, dass ich das Dröhnen der Motoren bald nicht mehr hören würde, doch zuvor musste ich das Rumpeln überstehen, das uns durchschüttelte, als wir Kontakt mit der Erde bekamen.
    Suko schlug die Augen auf. Er grinste mich an. »He, war doch ein cooler Flug, wie?«
    »Ja, sehr.«
    Er lachte und schlug mir auf die Schultern. »Ich kann mir schon denken, wie es dir ergangen ist.«
    »Klar, ich fühle mich super. Aber erst, wenn ich neben dem Flieger stehe.«
    Das dauerte nicht mehr lange. Die Staubfahnen hatten sich noch nicht gesenkt, als ich meinen Fuß ins Freie setzte. Ein wenig schummrig war mir schon zumute. Das aber verging wenige Sekunden später.
    Ein Mann in heller Uniform kam auf uns zu. Er ging mit schnellen Schritten, und als er vor uns anhielt, fiel mir sein dunkler Oberlippenbart auf, der wie ein dicker Strich aussah.
    Er begrüßte uns mit wildem Handschütteln, als wären wir die besten Freunde. Er bot uns auch etwas zu trinken an, sprach dann davon, dass er mal einige Monate in London verbracht hatte und es für ihn eine tolle Zeit gewesen wäre.
    »Wir können etwas Tee trinken oder auch Wasser, meine Herren, denn...«
    Godwin hob beide Hände. »Das ist sehr nett von Ihnen, aber wir müssen weiter, denn wir wollen nicht unbedingt in der Dunkelheit herumsuchen.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Und wie sieht es mit dem Wagen aus?«
    Der Kommandant – oder was immer er war – lachte. »Es ist alles klar. Das Auto ist aufgetankt, einige Flaschen Wasser finden Sie darin als Vorrat, und es ist ein NATO-Fahrzeug.«
    »Jeep?«, fragte Suko.
    »Ja, ein Geländewagen. Aber Sie sollten immer auf der Straße bleiben. Wir befinden uns hier im Grenzgebiet. In Syrien tobt in manchen Städten die Hölle. Hin und wieder schwappt auch etwas zu uns herüber, das ist nun mal so.«
    »Keine Sorge, wir werden uns vorsehen.«
    Der Templer fragte: »Und wie lange müssen wir bis zu dem kleinen Ort Shenan fahren?«
    »Ah, es ist nicht sehr weit. Aber Sie müssen in die Berge, und das kostet Zeit.« Er hob die Schultern. »Zwei Stunden?«
    Ich nickte. »Das ist zu schaffen.«
    »Meine ich auch.« Godwin lächelte, aber er lächelte nicht mehr, als er wenig später neben dem Wagen stand, dessen Karosserie völlig verdreckt war.
    »Damit sollen wir fahren?«
    »Ja, mein Freund. Der ist in Ordnung. Gegen den Staub, gegen die Hitze und den Wind können wir nichts tun. Aber der Wagen ist technisch in Ordnung, verlassen Sie sich darauf.«
    »Das müssen wir wohl.«
    Zwei Minuten später waren wir eingestiegen. Suko, der Autofreak, pflanzte sich

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