1753 - Die Ninja-Teufelin
sich zwei Tote anschaute.
Suko ging zurück zum Wagen. Er hatte sich vorgenommen, in seinen BMW zu steigen, als er plötzlich die Frauenstimme hörte, die ihn von allen Seiten zu erreichen schien.
»Na, es ist doch herrlich, dass wir uns so schnell getroffen haben, Suko! Oder etwa nicht?«
Suko war nicht überrascht und auch nicht um eine Antwort verlegen. »Aus Ihrer Sicht mag das stimmen. Ich kann wir bessere Treffen an schöneren Plätzen vorstellen.«
»Manchmal kann man es sich nicht aussuchen.«
»Wo stecken Sie?«
»In der Nähe.«
»Das ist gut«, sagte Suko. »Dann haben Sie bestimmt auch Sir James Powell mitgebracht.«
»Müsste ich das?«
»Es war zumindest so vereinbart, wobei mir einfällt, dass ich auf zwei Leichen getroffen bin. Ich denke nicht, dass es nötig war, diese Männer zu töten.«
»Für mich schon«, sprach die Frauenstimme. »Sie hätten nur gestört. Und Störungen kann ich nicht gebrauchen.«
»Gut, das lasse ich so stehen. Dann möchte ich Sie sehen, Cori Feen, auch die Geisel.«
Suko hörte ein Lachen. »Trauen Sie mir nicht?«
»So ist es.«
»Was haben Sie davon, wenn Sie die Geisel sehen?«
»Gewissheit.«
»Und was ist mit mir? Habe ich Gewissheit? Sie sollten die Krone mitbringen. Ich sehe nichts in Ihren Händen. Da kann ich leicht auf den Gedanken kommen, dass Sie mich an der Nase herumgeführt haben. Das wäre für die Geisel schlecht.«
Suko hielt sich mit einer Antwort zurück. Er hatte erreicht, was er wollte. Er wusste jetzt, wo diese Cori Feen stand. Sie hielt sich nicht auf gleicher Höhe mit ihm auf. Sie stand erhöht, und zwar ein paar Meter. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte sie auf dem flachen Dach ihren Platz gefunden.
Er schaute dorthin. Das Licht war da, nur floss es in die Tiefe. Und doch glaubte er, auf dem Dach eine Bewegung zu sehen, und er rief: »Ich will Sie sehen, Cori Feen!«
»Ist das so wichtig?«
»Für mich schon.«
Diesmal erhielt er keine normale Antwort. Dafür sah er, wie sich jemand auf den Rand des Dachs zu bewegte und von dort aus in die Tiefe sprang.
Es gab einen lauten, gongähnlichen Klang, als sie landete. Das war nicht auf dem Boden, sondern auf dem Dach eines Geländewagens, der entsprechend nah parkte. Suko hatte ihn auch schon gesehen, aber nicht groß Notiz von ihm genommen.
Jetzt stand seine Feindin mitten auf dem Dach und schaute schräg zu ihm herab. Suko hätte seine Beretta ziehen und auf die Gestalt schießen können, er ließ es bleiben, denn er wusste nicht, wo Sir James steckte.
Obwohl die Beleuchtung nicht eben optimal war, erkannte Suko das Outfit der Frau. Es war so etwas wie ein eng anliegender Kampfanzug, und Suko war davon nicht mal überrascht. Das Haar hatte die Person hochgesteckt und zu einem Knoten zusammengebunden.
»Du siehst, ich bin hier, ich spiele nicht falsch. So können wir zum Geschäft kommen.«
»Das ist ein Irrtum.«
»Verdammt, was willst du noch?«
»Die Geisel.«
»Sie ist hier.«
Suko konnte manchmal stur sein. »Tut mir leid, aber ich habe sie noch nicht gesehen.«
Suko wartete auf eine Entscheidung. Er würde nicht weichen. Ob Cori Feen wusste, dass sich die Krone der Ninja im nahe stehenden BMW befand, war auch eine Frage. Suko glaubte eher nicht, aber sie wollte es wieder wissen.
»Wo ist die Krone?«
»In meinem Auto, dem dunklen BMW. Ist dir das klar? Sollte es eigentlich.«
Sie schnaufte, jetzt war es heraus, und Suko merkte, dass Cori Feen von einer starken Nervosität ergriffen wurde.
»Ich will sie sehen!«
»Gern.« Suko lächelte. »Ich will auch ihn sehen. Wo immer sich Sir James befindet, holen Sie ihn her.«
Sie zögerte noch etwas. Dann nickte sie. Mit einer schnellen Drehung sprang sie vom Dach des Wagens zu Boden und blieb dort stehen.
Suko wachte mit Argusaugen. Er wollte alles sehen. Er durfte keinen Fehler machen.
Noch lief alles glatt. Cori Feen stand jetzt dicht neben einer der hinteren Türen und zog sie mit einem Ruck auf. Sie tauchte aber nicht in den Wagen hinein, sondern blieb neben der Tür stehen und rief mit halblauter Stimme: »Es ist bisher alles okay. Du kannst die Krone holen.«
»Später.«
»Warum?«
Suko streckte ihr die Hand entgegen. »Es ist so üblich, wenn du verstehst. Es muss ein gewisses Vertrauen aufgebaut werden, und das geht nicht so schnell.«
»Willst du Zeit gewinnen?«
»Nein. Wozu auch? Ich will nur wissen, ob mein Boss noch am Leben ist.«
»Das ist kein Problem. Du kannst ihn etwas fragen, und er
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