1753 - Die Ninja-Teufelin
Person damit meinte. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die dünne Seide an ihrem Hals, die längst einen Schnitt in der Haut hinterlassen hatte, aus dem das Blut in Tropfen quoll.
Wenn es dem Hundesohn gelang, die Schlinge noch enger zu ziehen, war es vorbei. Schon jetzt war Shao nicht mehr voll im Besitz ihrer Kräfte, und sie musste zusehen, sich aus dieser Lage zu befreien.
Es gab so einige Tricks, die sie kannte. Und sie dachte nicht lange nach. Sie hob ein Bein an, dann rammte sie den rechten Fuß nach hinten, zugleich mit den angewinkelten Armen, die sich in etwas Weiches bohrten, während ihre Hacken die Füße des anderen erwischt hatten.
Zwei Angriffspunkte, zweimal den Schmerz, das war auch für Asko zu viel. Er stieß einen heftigen Keuchlaut aus, während Shao ihre Arme hochriss und sich nach hinten drängte, wobei sie mit ihren Händen den Nacken des Mannes packte.
Noch wurde ihr die Luft genommen, und Shao spürte, dass ihre Kräfte nachließen. Sie bückte sich. Dabei wollte sie den Angreifer über ihren Körper hinweg nach vorne schleudern, um die Schlinge von ihrem Hals zu lösen.
Sie schaffte es nicht.
Aber sie brachte es fertig, dass der Angreifer seitlich wegrutschte. Er wollte die Schlinge dabei nicht loslassen, und so musste Shao nachgeben und ebenfalls nach rechts rutschen.
Beide landeten auf dem Boden. Und diese Landung wurde für Shao zu einem Vorteil, denn der Druck der Schlinge lockerte sich. Nur für einen Moment, der allerdings genügte. So konnte sie nach Luft schnappen.
Wieder rammte sie im Liegen die angewinkelten Arme nach hinten, traf den Körper, die Schlinge lockerte sich erneut, sie stieß noch mal nach und hörte einen Fluch, bevor sie sich zur Seite rollen konnte.
Die Hände hatten die Schlinge losgelassen. Plötzlich konnte sie wieder frei atmen, auch wenn es sie in der Kehle schmerzte. Aber sie bekam Luft.
Shao hörte sich keuchen. Sie musste einen Anlauf nehmen, um einen Halbkreis zu schlagen, der dann dafür sorgte, dass sie auf die Beine gelangte.
Plötzlich stand sie wieder, auch wenn sie schwanke und ein schlimmes Brennen am und im Hals erlebte.
Niemand griff sie an. Sie sah auch keinen Schatten durch eine Lichtbahn huschen, was sie im ersten Moment irritierte. Sie musste sich umdrehen, sie tat es langsam, denn sie war zu schnellen Reaktionen nicht mehr fähig.
Da sah sie die andere Gestalt. Sie huschte von ihr weg.
Was Suko inzwischen erlebt hatte, wusste sie nicht, aber sie hörte seine Stimme. Und er rief das Wort, das vieles verändern konnte, denn es sorgte dafür, dass die Zeit für fünf Sekunden angehalten wurde...
***
Fünf Sekunden!
Genau die standen Suko zur Verfügung. In dieser Zeit war nur er in der Lage, sich zu bewegen. Alle anderen, die sich in Rufweite befanden, bewegten sich nicht, denn sie waren zu starren Figuren geworden.
Es musste schnell gehen. Fünf Sekunden waren keine große Zeitspanne. Suko war noch unsichtbar, als er auf Sir James zulief. Er musste die Klinge vom Hals seines Chefs entfernen und ihn dann in Sicherheit bringen.
Er riss Cori Feens Arm nach vorn. Das schmale Ninja-Schwert zeigte in eine andere Richtung. Suko hämmerte seine Faust in den Rücken der Frau, um sie von sich zu schleudern. Er brauchte Platz, um Sir James in Sicherheit zu bringen.
Das klappte noch alles, doch dann war die Zeit um. Er hatte seinen Chef in den Wagen gestoßen, um sich Cori Feen vorzunehmen. Noch hielt die Krone auf seinem Kopf. Suko wusste aber auch, dass er sie leicht verlieren konnte, wenn er sich zu hektisch bewegte.
Cori Feen hatte ihre erste Verwunderung überwunden. Sie sprang auf der Stelle in die Höhe und schlug einen Kreis mit ihrem Schwert durch die Luft. Dabei schrie sie auf. Sie rief einen Namen, den Suko nicht verstand, schlug noch zwei weitere Kreise mit ihrer Waffe und rannte plötzlich davon.
Wieder schrie sie einen Namen, und Suko hörte, dass jemand antwortete.
Es war die Stimme eines Mannes.
Und noch jemand mischte sich ein. Es war Sir James, der im Wagen an der offenen Tür hockte.
»Auch wenn ich Sie nicht sehe, Suko, ich möchte mich schon jetzt für meine Rettung bedanken.«
»Nicht so voreilig, Sir, es kann noch Ärger geben.«
»Aber wir leben und haben den ersten Ärger überstanden.«
»Das stimmt.«
»Und werden Sie die Krone weiterhin aufbehalten?«
Suko musste lachen. »Möchten Sie sie haben?«
»Es wäre einen Versuch wert.«
Suko tat seinem Chef den Gefallen. Für ihn veränderte sich
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