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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...
    Endlich, das Hangardeck. „Wir sind dicht neben dir", wisperte eine Stimme. Instinktiv blickte sich Herres um. Er war scheinbar allein.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Ausgerechnet jetzt dachte er an die Leute der BERKIA, die ihren Wagemut mit dem Leben bezahlt hatten. Sich herumwerfen und fliehen, immer weiter, bis ans Ende des Universums - nur der unbezähmbare Drang nach Imprint-Ware hielt ihn davon ab. Sein Arm war schwer wie Blei, als er den Öffnungsmechanismus betätigte.
    Ein winziger Spalt ... Mogar Herres starrte hindurch, als gelte es, einen Blick ins Paradies zu erhäschen.
    Die Kampfroboter! Eine unübersehbare Phalanx! Zur Reglosigkeit erstarrt.
    Desaktiviert?
    Im Hintergrund die Container.
    Herres hätte schreien können vor Glück, doch er biß sich die Lippen blutig. Im selben Moment ruckte einer der stählernen Kolosse herum, das Abstrahlfeld eines Desintegrators flirrte auf.
    „Seid ihr drin?" raunte Herres, ohne die Lippen zu bewegen. Sein Inneres verkrampfte sich, selbst der Herzschlag, eben noch rasend schnell, geriet ins Stocken. „Ich ... äh ... ich habe mich wohl im Deck geirrt", stieß er abgehackt hervor. Die Finger seiner rechten Hand schlossen sich um den Strahler; die Freunde mußten inzwischen die Container erreicht haben.
    Geh weiter, als wäre nichts geschehen! Er konnte nicht, seine Knie waren weich wie Gallerte; er taumelte, stützte sich am Schottrahmen ab. Wieviel Zeit war vergangen? Vier Sekunden, vielleicht schon fünf? Siedendheiß durchflutete ihn die Erkenntnis, was sie übersehen hatten. Er mußte das Schott offenhalten, sonst gab es für die beiden keinen Rückweg.
    „Stehenbleiben!" dröhnte ein Befehl durch den Hangar.
    Mogar Herres erstarrte, aber der Ruf galt nicht ihm. Gleichzeitig feuerten die Roboter, ihre Impulsstrahlen kreuzten sich vor den Containern und zerrten die Konturen zweier menschlicher Gestalten aus dem Nichts.
    Die Individualschutzschirme absorbierten den ersten Ansturm der tödlichen Energien. Der zweiten konzentrierten Salve hielten sie nicht stand; beide Akonen starben, ohne die Imprint-Waren erreicht zu haben.
    „Ihr verfluchten Mörder!" Herres keuchte, er hielt den Thermostrahler mit beiden Händen umklammert und jagte Schuß auf Schuß in den Hangar. Doch er schaffte es nicht, einen der Kampfroboter auch nur anzukratzen.
    Dann traf ihn die Desintegratorladung. Bevor sein Bewußtsein erlosch, begriff er ihren Fehler: Kampf roboter übersahen keine Unsichtbaren, sie orteten ihre Wärmestrahlung und die Energie des Deflektorfeldes.
     
    *
     
    „Du wirst sterben, Scherckel, langsam und qualvoll, wie es sich für einen Überläufer gehört!"
    Nicht eine Regung war in dem strengen, schmalen Gesicht zu erkennen; im Widerstreit von Licht und Schatten verliehen die tief eingegrabenen Züge Stomal Zystaan etwas Dämonisches.
    Zwischen zwei Fingern hielt sie die volle Dosis Anti-Tag, eine Ampulle mit zehn Millilitern, ausreichend, um für alle Zeit gegen das synthetische Gift Taggelion-Griobal zu immunisieren.
    „Deine letzte Gelegenheit, Scherckel", höhnte sie. „Greif zu!"
    Verzweifelt warf er sich nach vorne, um die Ampulle aufzufangen, doch er schaffte es nicht.
    Das Glas zersplitterte am Boden, die lebensrettende Flüssigkeit verspritzte nach allen Seiten.
    „Das ist dein Ende, Scherckel", spottete die Admiralin. „So wird es allen ergehen, die sich gegen mich stellen. Allen ... allen ..."
    Verfluchte Hexe! Ihn vor ihr im Dreck liegen zu sehen, zu hören, wie er um sein Leben bettelte, das gefiel ihr. Viel zu lange schon hatte er sich von ihr demütigen lassen.
    Mit seinen 1,66 Metern und einem beachtlichen Leibesumfang war Scherckel nicht der sportlichste Typ, dennoch schaffte er es, sich aufzurichten. Keuchend, den Kopf zwischen die Schultern gezogen, stürmte er weiter.
    Ein Dagorgriff trieb ihm die Luft aus den Lungen und schickte ihn abermals zu Boden. Hinter blutig wogenden Schleiern erkannte er Rhiad Hergel, Stomals Sicherheitsbeauftragten. Der ehemalige Auftragsmörder des akonischen Energiekommandos trat blitzschnell zu. Sein Fuß nagelte Scherckel am Boden fest.
    „Du kleines Aas", fauchte er. „Wie eine Laus werde ich dich zerquetschen."
    Der Druck auf dem Brustkorb wurde unerträglich. Scherckel rang nach Atem, kalter Schweiß brach ihm aus allen Poren. In panischer Todesangst wollte er Hergel wegstoßen, doch seine Arme waren zu kurz. Wahrscheinlich bot er ein groteskes Bild, wie ein hilflos auf dem Rücken zappelnder

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