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1763 - Einer sieht alles

1763 - Einer sieht alles

Titel: 1763 - Einer sieht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sprechen, was sie schon alles erlebt hatte, auch mit dem Teufel persönlich.
    Es interessierte sie auch nicht mehr, welche Macht das Auge besaß, sie dachte daran, es zu vernichten. Das hätte John sicher auch getan.
    Das Auge amüsierte sich. Auch das kannte Jane. Das Auge bekam einen irgendwie falschen Ausdruck. Hämisch, höhnisch und auch wissend.
    »Du gehörst zu uns!«, erklärte die Stimme. »Das habe ich soeben beschlossen.«
    Jane wollte es nicht. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen und heftig zu widersprechen, aber das schaffte sie nicht mehr. Da war etwas anderes stärker, und das merkte sie auch.
    Ihr eigener Wille war weg!
    Jane Collins kämpfte dagegen an. Sie wollte nicht, dass eine andere Macht über sie bestimmte. Sie musste Herrin ihrer Sinne bleiben. Aber das Auge war zu stark, und Jane musste es als einen großen Hypnotiseur hinnehmen, dessen Kraft sie nicht gewachsen war. Sie wollte zurück, sie wollte etwas sagen, und auch das wurde ihr verwehrt. Dafür hörte sie eine Stimme und die anderen Worte.
    »Ab jetzt gehörst du zu mir. Ich stecke in dir. Du wirst alles tun, was ich dir befehle, denn ab jetzt gilt auch für dich die Anordnung: Einer sieht alles...«
    Man hatte nicht verlangt, dass sie sich äußern sollte, das tat sie von sich allein, und sie sprach dabei im Sinne der anderen Seite.
    »Ja, ich werde mich bemühen...«
    »So habe ich das haben wollen. Du gehörst jetzt mir und meinen Freunden. Ab jetzt wirst du tun, was ich verlange. Ich bin immer bei dir, und du wirst manchmal auch meine Stimme hören. Dann sollst du nicht erschrecken.«
    »Ich versuche es«, gab Jane leise zurück. »Aber ich will endlich mehr über dich wissen.«
    »Das kannst du vergessen. Ich bin jemand, der lieber im Hintergrund die Fäden zieht.«
    »Und du hast keinen Namen«, fragte Jane.
    »Doch.«
    »Sag ihn...«
    Es folgte ein Gelächter. »Du musst ihn nicht wissen.«
    »Aber ich gehöre doch zu dir.« Das hatte Jane ernst gemeint, und es war auch so verstanden worden. Aber die andere Seite gab ihr keine Antwort.
    »Du kannst zu mir gehören. Das will ich sogar, denn ich brauche dich als mein Auge im Feindesland...«
    Jane hatte jedes Wort gehört. Sie hatte alles verstanden, und jetzt war die Stimme verschwunden. Sie sah auch das Auge nicht mehr. Beides hatte sich zurückgezogen, und Jane stand mit beiden Beinen in der Normalität. Es war nichts vergessen, aber sie nahm das Erlebte nicht mehr so ernst. Sie schüttelte den Kopf, und tief aus ihrem Innern stiegen wieder die normalen Gedanken hoch, um die sie sich kümmern musste. Es war ihr bewusst, dass sie mit zwei Toten in der Nähe zusammen war. Sie erinnerte sich auch wieder daran, wie es dazu gekommen war, dass sie hier stand. Und sie war auch nicht allein gekommen, sondern in Begleitung ihres Freundes John Sinclair, der sich allerdings nicht blicken ließ. So stand Jane allein in der fremden Wohnung und wartete darauf, dass etwas passierte, denn sie selbst wollte nicht die Initiative ergreifen.
    Zwei Tote lagen in ihrer Nähe. Jane wollte gar nicht erst darüber nachdenken, aber sie kam nicht daran vorbei. Sie schaute noch in das Bad. Die Tote lag in der Wanne. Das Badewasser zeigte eine rote Färbung.
    Sie drehte sich schnell weg und dachte jetzt genauer darüber nach, was hier abgelaufen war. Und es kam hinzu, dass sie es gewesen war, die ihren Freund John Sinclair hergelockt hatte. Dagegen sträubte sie sich zwar innerlich, konnte es aber nicht ändern.
    Nur hatte sie vergessen, wo John sich aufhielt. Er konnte noch in der Wohnung sein, er konnte sie aber auch verlassen haben oder einen anderen Ort im Haus gefunden haben, was immer er dort auch wollte.
    Zeugen suchen, die mehr über die Ermordeten wussten. Jane wusste nichts, die Personen waren ihr fremd, aber sie spürte, dass ihr immer kälter wurde, und das lag nicht daran, dass von draußen Kälte in die Etage gekrochen wäre. Es war die eigene Kälte, die in ihr steckte und nun hochkam. Sie hob die Schultern, weil sie anfing, leicht zu zittern.
    Jane wollte endlich die Suche nach ihrem Freund in die Hand nehmen, als sich ihr Handy meldete.
    »Ja bitte?«
    »Ich bin es.«
    Jane lachte, bevor sie den Namen ihres Freundes aussprach. »Dass es dich noch gibt, hätte ich nicht gedacht.«
    Sie hörte sein Lachen. »Wieso? Hast du gedacht, ich wäre tot?«
    »Nein, nein, auf keinen Fall, ich komme mir nur ziemlich überflüssig hier oben vor.«
    »Genau deshalb habe ich dich angerufen.«
    »Da

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