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1765 - Der Imprint-Faktor

Titel: 1765 - Der Imprint-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umwelt auf Gombar sind wir sehr stark mutiert; darüber rede ich allerdings nicht, denn das ist nur Schiller-Angelegenheit.
    Immerhin kann ich das Verhalten der „echten" Humanoiden richtig verstehen, es ist mir in manchem ähnlich, und ich kann sehr gut mit ihnen kommunizieren und Gedanken austauschen.
    Was mich an Josch besonders interessiert, ist seine bedingungslose Loyalität mir gegenüber. Mit ihm legt sich keiner an, und so habe auch ich meine Ruhe. Ich bin von meinem extrem zartgliedrigen Körperbau her den meisten anderen unterlegen, meine Glieder sind viel zu unbeweglich und meine Reaktionsfähigkeit viel zu langsam, um entsprechend ausweichen oder gar zurückschlagen zu können.
    „Hör auf mit dem dummen Geschwafel", fiel ich Josch ins Wort. „Die wollen uns nur wieder verlegen, verstehst du? Sie haben uns auf die BASIS geholt, um uns aus dem Verkehr zu ziehen und unter Kontrolle zu halten. Uns gegenüber haben sie behauptet, daß sie uns behandeln und angeblich heilen wollten. Und jetzt, wo sie tatsächlich nicht mehr weiterwissen, schieben sie uns einfach wieder ab!"
    „Aber es ist wahr!" behauptete Josch eigensinnig. Er achtete nicht auf meine Proteste, sondern schob mich einfach den Gang entlang. „Es ist kein Trick oder sonst etwas, außerdem kann es uns völlig egal sein, wohin sie uns bringen!"
    „Uns kann alles völlig egal sein", stimmte ich ihm zu.
    Ich sah ein, daß es keinen Sinn hatte, hierbleiben zu wollen. Also folgte ich diesem schwerfälligen, großen Menschen; eine andere Wahl hatte ich nicht.
     
    *
     
    Ich war froh, als wir endlich an Bord des Kreuzers waren, denn ich war ziemlich ausgepumpt.
    Gleich darauf wünschte ich mir, doch auf der BASIS geblieben zu sein. Zusammengepfercht hockten wir auf dem Aufenthaltsdeck, unter strenger Bewachung, damit keiner von uns jetzt noch etwas anstellen konnte. Angeblich waren die registrierten Besitztümer mit an Bord, aber keiner durfte das überprüfen.
    „Es ist sinnlos, daß du mich mitgeschleppt hast", sagte ich zu Josch. „Seitdem Gur und Drakkan mich ausgeraubt haben, besitze ich nichts mehr."
    „Das spielt doch gar keine Rolle", widersprach der sanftmütige Riese. „Sie sagen, daß es Waren für jeden gibt, ganz egal, ob er etwas besitzt oder nicht."
    Als Mensch wie Josch hätte ich jetzt wahrscheinlich sarkastisch gelacht. In mir steckt noch viel Erbe humanoiden Verhaltens, aber ich bemühe mich, es zu unterdrücken. Ich möchte nicht als echter Humanoider bezeichnet werden.
    Daher sagte ich nur: „Verlier dich nicht immer in deinen Träumen, Josch, sonst wirst du eines Tages das Erwachen unerträglich finden."
    Ich wartete nicht ab, ob er etwas erwidern würde, sondern stand auf. Möglicherweise fand ich bei der Essensausgabe etwas, das meine Kopfschmerzen lindern konnte. Ich war inzwischen schon fast blind vor Schmerz und nicht mehr sehr sicher auf den Beinen.
    „He, Schiller!" rief mir ein hagerer, sehr hellhäutiger Mensch nach.
    Ich blieb stehen, drehte mich zu ihm um und erkannte jetzt erst, daß es ein Arkonide war. Diese Humanoiden kann ich nicht besonders leiden, weil sie meist so arrogant sind.
    „Was willst du, Mensch?" fragte ich provozierend.
    „Ich bin kein Mensch, sondern Arkonide!" fuhr der Angesprochene auf.
    „Siehst du, und ich heiße nicht Schiller", konterte ich gelassen. „Ich bin einer vom Volk der Schiller und stamme von Gombar."
    Ich drehte mich um und ging so schnell weiter, wie meine schwachen, steifen Beine es noch schafften.
    „Ich brech' ihm die langen dünnen Beine, das wird ihn von seinem Podest herunterholen, auf das er sich selbst erhoben hat!" zischte der Arkonide.
    Obwohl ich schon ein gutes Stück entfernt war, konnte ich ihn sehr gut von all den anderen schwirrenden Stimmen im Raum unterscheiden.
    „Laß ihn in Ruhe", sagte leise ein Mann, der neben ihm saß.
    Ich spürte seinen Blick in meinem Rücken. Aber es drohte keine Gefahr, und ich lauschte aufmerksam, während ich weiter auf die Essensausgabe zustrebte.
    „Du weißt wohl nicht, was er vor einiger Zeit getan hat!" schnaubte der Arkonide. „Zwei miese Typen haben ihn überfallen, als sein dicker Freund gerade mal unterwegs war. Sie haben ihn ausgeraubt, ohne daß er sich zur Wehr gesetzt hätte. Aber kurz darauf sind sie unter merkwürdigen Umständen umgekommen. Selbstmord, heißt es, aber daran glaube ich nicht.
    Weder seine noch deren Sachen hat man je gefunden. Ich glaube, daß der Kerl uns alle übervorteilen

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