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1798 - Drei Henker für Sinclair

1798 - Drei Henker für Sinclair

Titel: 1798 - Drei Henker für Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lockwood noch lebt?«
    »Da bin ich mir sicher. Wäre er tot, hätten wir davon gehört.«
    »Das stimmt auch wieder.« Sir James blickte mich an. »Meine Güte, Sie haben auch ein Schicksal hinter sich, daraus kann man zwei machen.«
    »Wenn nicht noch mehr, Sir.«
    »Ja, auch das.« Er nickte uns zu, bevor er aufstand. »Dann wünsche ich gutes Gelingen. Und halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.«
    »Eine Frage noch, Sir.«
    »Bitte?«
    »Kennen Sie den pensionierten Richter?«
    »Nein. Ich kann mich nicht daran erinnern, je mit ihm zu tun gehabt zu haben.«
    »Schade. Sonst hätten wir einen guten Fürsprecher gehabt.«
    »Da kann ich Ihnen leider nicht helfen.« Er nickte uns noch mal zu und verließ die beiden Büros.
    ***
    »Und jetzt?«, fragte Suko, als unser Chef wieder verschwunden war.
    »Nehme ich Kontakt mit dem Richter auf. Mal vorher schauen, ob ich was im Internet über ihn finde.«
    Suko winkte ab. »Das glaube ich kaum. Ich gehe nicht davon aus, dass er eine eigene Seite hat.«
    »Mal schauen.«
    Wir versuchten es gemeinsam, aber wir hatten Pech. Der pensionierte Richter war nicht so eitel, um sich in irgendwelchen Foren zu zeigen. Da blieb er mit beiden Beinen auf dem Boden.
    Aber eine Telefonnummer fanden wir heraus, und ich nickte Suko zu, bevor ich sagte: »Drück mir mal die Daumen.«
    »Das mache ich doch immer.«
    Ich probierte es mit einem Anruf und hatte das Glück, dass schon nach dem dritten Läuten abgehoben wurde.
    »Lockwood!« Die Stimme hätte auch zu einem General gehören können, so scharf war der Name ausgesprochen worden.
    »Guten Morgen, Sir, mein Name ist John Sinclair und …«
    Er unterbrach mich. Diesmal hörte es sich an, als würde er mich anschreien.
    »Das darf doch nicht wahr sein! Der Sohn meines alten Freundes Horace!«
    »Das bin ich in der Tat.«
    »Na, das wurde auch mal Zeit, dass du anrufst, Junge. Ich will dich mal von Angesicht zu Angesicht sehen und nicht ab zu verschwommen in der Zeitung.«
    »Das trifft sich gut. Weil ich vorhatte, zu Ihnen zu kommen.«
    »Aha«, sagte er. »Und was ist der Grund?«
    »Mein Vater.«
    Für einen Moment war es still in der Leitung. Dann sagte der Richter: »Aber dein Vater ist tot.«
    »Ich weiß.«
    »Und was willst du dann von mir?«
    »Ich wollte nur mit Ihnen über ihn sprechen. Über ein bestimmtes Thema.«
    »Ja, das ist möglich, denke ich. Hast du dir schon einen Termin ausgesucht?«
    »Ich denke, dass Sie auch einiges zu tun haben, und dachte an den heutigen Tag.«
    Der Richter brummelte etwas, stimmte dann aber zu und wollte wissen, wann wir uns sehen würden.
    »Das, Sir, überlasse ich Ihnen. Wenn Sie keine Zeit haben, dann können wir es verschieben und …«
    »Nein, nein, ich nehme mir Zeit.«
    »Danke.«
    »Du kannst sofort zu mir kommen, John.«
    »Gern.«
    »Dann werde ich dir jetzt sagen, wo ich wohne. Ich habe mein altes Haus behalten können. Ich wohne südlich der Themse in der Garage Street. Es ist eine Sackgasse. Man kann dort einigermaßen leben und wird nicht zu sehr gestört.«
    »Okay, ich bedanke mich bei Ihnen, Sir.«
    »Dann kommst du so schnell wie möglich, mein Junge?«
    »Ja, Sir.«
    »Ich breite alles vor. Meine Nichte wird mir dabei helfen.«
    »Ihre Nichte?«
    »Ja, sie geht mir zur Hand. Kommt zweimal in der Woche und übernimmt die Arbeiten, die sonst meine verstorbene Frau gemacht hat. Aber seit einem halben Jahr ist Angela hier.«
    »Gut, Sir, dann werde ich mich auf den Weg machen.«
    »Tu das. Ich bin ja gespannt, über was du mit mir reden willst.«
    »Es geht um früher, um die damalige Zeit.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht.«
    ***
    Wir hatten vereinbart, nicht zu zweit bei dem ehemaligen Richter zu erscheinen. Suko sollte im Wagen bleiben und die Augen offen halten, während ich mit Sir Gerald redete.
    Ich dachte auf der Fahrt über mich selbst nach. Wie fühlte ich mich? Was steckte in mir? Was war damals passiert?
    Wenn ich ehrlich gegen mich selbst war, dann spürte ich schon eine gewisse Anspannung in mir. Ich kam mir vor wie ein Gräber, der etwas Zugeschüttetes wieder an die Oberfläche holte. Der dabei nicht wusste, ob es gefährlich war oder nicht.
    Wir waren über die Tower Bridge gefahren und nahmen dann die breite Tower Bridge Road, die uns in die Nähe eines Gebietes brachte, das The Grange hieß. Was er genau war, das sahen wir nicht, es kam mir wie eine große Siedlung vor, in der Ein- und Mehrfamilienhäuser standen.
    Diesmal waren wir gut durchgekommen,

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