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1798 - Drei Henker für Sinclair

1798 - Drei Henker für Sinclair

Titel: 1798 - Drei Henker für Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes mein Ziel lag.
    Hier standen tatsächlich Autos. Wohl geordnet nebeneinander, als hätte man sie dorthin dirigiert. Ich konnte mir noch eine Parklücke aussuchen und lenkte den Rover rückwärts hinein.
    Er stand hier gut. Der Motor lief auch nicht mehr, ich stieg aus – und bekam den Strahl einer Lampe mitten ins Gesicht.
    Irritiert blieb ich stehen.
    Dann hörte ich eine Männerstimme. »Jetzt bewegen Sie sich mal nicht, Mister.«
    »Warum sollte ich?«
    »Die Fragen stelle ich.«
    »Okay.«
    »Was wollen Sie hier?«
    Dumme Frage. »Parken«, erklärte ich.
    »Ja, und genau das habe ich mir gedacht. Es ist nicht drin, Mister, diese Parktaschen sind vergeben. Man kann sie mieten, und Sie kenne ich nicht.«
    »Dann sind Sie so etwas wie ein Wächter«, sagte ich.
    »Ja, das bin ich.«
    »Gut. Können Sie bei mir nicht mal eine Ausnahme machen? Ich werde auch nicht die ganze Nacht hier stehen, ich möchte nur einen kurzen Besuch hinter mich bringen.«
    »Was Sie möchten, das ist mir egal. Ich will Sie hier nicht parken sehen. Steigen Sie ein und verlassen Sie den Platz.«
    Genau das würde ich nicht tun. Ich war dienstlich unterwegs, und da konnte ich aufgrund meiner beruflichen Stellung auch an Orten parken, die ich als Privatmann nicht einnehmen konnte.
    »Machen Sie keinen Wirbel und fahren Sie wieder weg.«
    »Das werde ich nicht.« Jetzt war ich es leid. Ich ging auf den Mann zu, der sofort eine gewisse Unsicherheit an den Tag legte. Seine Hand mit der Lampe zitterte, der Strahl erfasste mich nicht mehr so direkt. Er turnte an mir auf und ab, und dann fuhr mir schon der Atem des Mannes ins Gesicht, so nahe war ich ihm gekommen.
    Ich drängte ihn zur Seite, wurde nicht mehr geblendet, und dann hatte ich endlich den Ausweis hervorgeholt.
    Ich hielt ihn hoch. »Können Sie lesen?«
    »Wie? Was soll das?«
    »Lesen Sie!«
    »Nein, ich denke nicht …«
    Meine Stimme unterbrach ihn. »Scotland Yard!«, sagte ich nur. »Reicht Ihnen das?«
    Er hatte den Ausweis nicht gelesen, aber meine Stimme und das Gesagte hatten ihm schon imponiert, sein Widerstand sackte in sich zusammen und er flüsterte: »Wenn das so ist.«
    »Ja, Meister.« Ich hielt ihm den Ausweis hin, den er gar nicht sehen wollte. Ihn interessierte etwas ganz anderes. Er wollte wissen, ob es bald zu einem Einsatz kommen würde.
    »Das denke ich nicht.«
    »Keine Jagd nach Terroristen?«
    »So ist es. Ich bin nur hier, um etwas zu beobachten. Ist das klar genug gesagt?«
    »Ja, klar, das haben Sie.«
    Die Rückseite des Hauses, in dem ich mal gelebt hatte, war deutlich zu sehen, weil es dort Fenster gab, die durch gelbliches Licht erhellt wurden.
    Der Wächter war neugierig und blieb in meiner Nähe. Das war gar nicht mal so schlecht. Wenn er sich hier auskannte, konnte er mir sicherlich ein paar Fragen beantworten.
    »Sie sind doch hier nicht fremd, denke ich mir.«
    »Das haben Sie recht, Sir.« Jetzt klang seine Stimme respektvoll.
    »Wissen Sie, mir geht es um das Haus dort vorn, von dem wir nur die Rückseite sehen.«
    »Und weiter?«
    »Kennen Sie es? Wissen Sie vielleicht, wer dort lebt?«
    »Ja, das kann ich Ihnen sagen. Das Haus wurde innen umgebaut. Man wollte Zimmer haben, und die hat man auch bekommen. So sind daraus Büros geworden, für die man schnell Mieter gefunden hat. Ich kenne sie namentlich nicht, weiß aber, dass sich fünf kleine Firmen die Räume teilen.«
    »Interessant.«
    »Fragen Sie mich nicht, welche das sind. Außerdem wechseln die Mieter häufig. Vielen Firmen ist die Miete sicherlich zu hoch. Wäre sie mir auch.«
    »Gut. Sonst ist Ihnen nichts bekannt?«
    »Nein, Sir. Ich würde Ihnen ja gern helfen, aber da muss ich passen.«
    »Schon gut.«
    Warum ich enttäuscht war, das wusste ich auch nicht. Ich ließ den Wächter stehen und fand sogar noch den schmalen Weg, den ich früher vom Haus her bis hier zum Hügel gegangen war, den es jetzt nicht mehr gab. Und wenn mich nicht alles täuschte, nahm ich auch heute noch den gleichen Geruch wahr. Es hatte immer etwas nach Erde und auch feucht gerochen.
    Das Grundstück, auf dem das Haus stand, war nicht besonders groß gewesen. Einen Garten hatte es schon gegeben, der war aber nicht mehr vorhanden. Dafür hatte man das Areal asphaltiert, damit jeder mit seinem Wagen glatt an die Garagen herankam.
    Schade. Das kam mir nur in den Sinn, weil ich mal hier gewohnt hatte. Ansonsten hätte es mich nicht interessiert.
    Der Wächter war

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