18 Gänsehaut Stories
abzuebben beginnen würde, als mich plötzlich zwei Männer konfrontierten.
Erfahren, wie ich in den Gewohnheiten und Erscheinungen jener Zeit war, erriet ich sofort, mit wem ich es zu tun hatte. In der Tat, zwei von Oliver Cromwells Dragonern waren ja auch wohl kaum zu verkennen.
»Sie werden gesucht«, sagte der eine zu mir.
»Sie werden sogar ganz dringend gesucht«, bekräftigte der andere.
»Aber, Gentlemen, ich bin im Moment gerade sehr beschäftigt«, sagte ich. »In einer Stunde jedoch werde ich Ihnen gern das Vergnügen machen. Sie brauchen mir nur zu sagen, wo ich auf Sie warten soll, und ich werde dann ganz zu Ihrer Verfügung stehen.«
Die einzige Antwort, die ich darauf bekam, war, daß ich von ihnen in die Mitte genommen und a tempo davongeführt wurde, an meiner eigenen Haustür vorbei.
Ich wurde schnellen Schritts direkt nach St. James gebracht, wo man mich eilig durch einen der Innenhöfe führte; wir hielten kurz an einer kleinen Tür, vor der ein Posten stand.
Meine beiden Begleiter verhandelten kurz mit ihm, woraufhin er uns durchließ. Wir kamen durch einen schmalen Gang ohne jedes Licht, dann zu einer weiteren Tür, an welcher ebenfalls ein Posten stand, der den Schein einer Laterne auf mich und meine beiden Führer richtete. Auch ihm wurde eine kurze Erklärung gegeben, während der ich die Worte Seiner Hoheit hörte, welches der Titel war, den Cromwell sich letzthin zugelegt hatte.
Sie schoben mich durch diese zweite Tür, schlossen sie hinter mir und ließen mich im Dunkel allein.
Da ich absolut unwissend war, wo ich mich befand, hielt ich es für das Klügste, ganz still stehen zu bleiben, denn jeder Schritt, den ich tat, hätte mich in Gefahr bringen können; der Rückzug war mir offensichtlich sowieso abgeschnitten.
Darüber hinaus mußten jene, die mich hergebracht hatten, ja wohl irgendwelche Absichten damit verfolgen, und es war in jedem Falle besser, sie diese entwickeln zu lassen, statt selber Schritte zu unternehmen, was für mich höchst gefährlich hätte werden können.
Ich erhielt auch bald die Bestätigung, daß dies die beste Politik gewesen war, denn plötzlich fiel ein greller Lichtschein auf mich, und ich hörte eine mürrische Stimme sagen:
»Wer geht da? Los, hierher!«
Ich ging in die angegebene Richtung und gelangte durch eine offene Tür in ein kleines Apartment, in welchem ich, vor einem gewöhnlichen Kartentisch und die geballten Fäuste darauf gestützt, niemand anderen als Oliver Cromwell selbst vorfand.
»So, Sir«, sagte er, »Royalisten und andere Elemente wollen das Land also in Aufruhr und Verderb stürzen. Ist es nicht so? Los, antworten Sie mir.«
»Ich habe keine Antwort, die ich darauf geben könnte, Eure Hoheit«, sagte ich.
»So, bei Gott, keine Antwort können Sie mir geben, während in Ihrem eigenen Haus der für vogelfrei erklärte Sekretär des Herzogs von Cleveland versteckt ist.«
Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen und war sicher, von jemandem verraten worden zu sein, aber ohne mir Zeit für eine Antwort zu geben, fuhr er in raschem Tonfall fort:
»Der HERR ist gnädig, und ebenso sind wir es, aber der Bösewicht muß gefaßt werden, weshalb die beiden gottesfürchtigen Männer mit ihren kurzen Karabinern, geliebte Soldaten des Commonwealth, Sie jetzt begleiten werden. Sie werden den Bösewicht aus Ihrem Haus herausführen, während die beiden gottesfürchtigen Dragoner sich im Schatten hinter Ihnen halten werden. Sie bringen ihn dann zum Fluß hinunter, wo, sofern der HERR will, ein Boot mit einem kleinen blauen Zeichen am Bug warten wird, an Bord dessen Sie ihn setzen und ihm gute Reise wünschen werden.«
Er hielt inne und fixierte mich scharf in dem schwachen Licht, das
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