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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das zu wissen. Letztlich konnte es bedeuten, daß die Tangle-Strahlung zwei Lichtsekunden weit in den Weltraum reichte.
    „Wetten, daß sie beeindruckt sind?" fragte Velito Karemus, Chef unseres Medocenters. Er war eben in der Zentrale erschienen.
    Niemand wußte, wie er tatsächlich hieß, niemand fragte danach. Velito Karemus war ein Künstlername aus seiner Zeit als Modearzt und Schönheitschirurg der etwas versponnenen oberen Zehntausend des Imperiums. Karemus war genau hundert Jahre alt, sah immer noch blendend aus und legte allergrößten Wert auf seine äußere Erscheinung.
    Er war abgesprungen, als der arkonidische Geheimdienst ihn unter Druck setzte und von ihm verlangte, seine Patienten zu bespitzeln oder sie durch Gehirnwäsche systemtreu zu machen. Und da er nicht nur ein Blender war, sondern ein überaus fähiger Mediziner, war er uns hoch willkommen gewesen.
    Er grinste schadenfroh. „Den Anblick werden sie so schnell nicht vergessen."
    Karemus sah auch die GILGAMESCH als etwas Ästhetisches. Er sah alles durch die Brille des Liebhabers schöner Dinge.
    Es war in der Tat beeindruckend, wie sich eine der zwölf sichtbaren Facetten des GILGAMESCH-Riesendiamanten plötzlich nach außen schob und dabei in ihrer vollen Größe sichtbar wurde - tausend Meter lang, mit Transformvorsatz und FormenergieProjektor ganze 1076 Meter und in der „Mitte" mit einem größten Durchmesser von siebenhundert, am Bug vierhundert, am Heck dreihundert Metern. Von vorne gesehen, war der ganze Schiffskörper weiterhin ein Fünfeck, Seitenlänge neunhundert, Höhe vierzehnhundert und fünfzehnhundert Meter in der Diagonalen. Von der Seite her war die Form runder; jemand hatte sie einmal mit einer alten Handgranate verglichen - was der Konstruktion nicht gerade sehr gerecht wurde.
    Wo wir herausglitten, blieb ein fünfeckiges Loch in der GILGAMESCH, an dessen Grund sich ein Zwölftel der MERLIN-Außenfläche sehen ließ, wenn das Sonnenlicht genau hier einfiel. Das Loch war mit Formenergie zu schließen.
    Aber wenn Libbert und seine Leute jetzt etwas verfolgten, dann war es der Flug der RICO.
    „Vielleicht habe ich Glück", eilte Gucky den Ereignissen weit voraus. Seine runden Augen hatten jenen ganz besonderen Glanz, den unsereins genausosehr fürchtete wie schätzte. Er war im Entdeckerfieber.
    „Vielleicht macht mir als Parabegabtem diese Tan... Tan... diese scheußliche Strahlung nichts aus, und ich kann direkt in das Igelschiff hineinspringen."
    „Dann mußt du dich beeilen!" rief Sevia von ihrem Platz aus. „Es setzt in diesen Momenten zur Landung an, kein Zweifel mehr möglich."
    „Volle Kraft", sagte ich zu Gerine. „Bring uns in einen Winkel, von wo aus wir den Fremden einen Schuß vor den Bug setzen können, ohne etwas auf dem Planeten zu gefährden."
    „Verstanden", bestätigte sie.
    Hermon von Ariga befand sich im Feuerleitstand, aber sein Holo war vor mir. Ich konnte mit ihm reden, als säße er auf dem Pult mir gegenüber.
    „Warnschüsse vor den Bug!" befahl ich ihm. „Transformkanonen!"
    „Du kannst dich auf mich verlassen", versicherte er mit belegter Stimme.
    Seine Augen waren feucht vor Erregung, aber der Blick verriet vollkommene Konzentration auf seine Aufgabe.
    Aus der MERLIN kam die Mitteilung, daß der Hyperraum-Resonator keinerlei ungewöhnliche Ortung auswiese. Myles Kantor war die Enttäuschung anzumerken. Gerade hier hatte er sich einige vielleicht aufschlußreiche, erste verwertbare Ergebnisse von dieser Neuentwicklung versprochen.
    Das interessierte mich im Augenblick wenig. Gerine beschleunigte die RICO mit vollen Werten. Mein Schiff raste über die Bahnen der beiden äußeren Planeten, typischen Eiszwergen, und dann knapp am fünften vorbei, wie Nummer vier ein ringebewehrter Gasriese vom Jupiter- und Saturntyp.
    Welt Nummer drei dieses Sonnensystems war für die Nähe zum Zentralgestirn mit rund vierzigtausend Kilometern Durchmesser auffallend groß, schoß aber dafür auch um so schneller um Moron.
    Und dann Haparon.
    Gerine sorgte schon für die nötige Verzögerung. Ohne daß wir etwas davon zu spüren bekamen, bremste die RICO mit unwahrscheinlichen Werten in Planetennähe ab. Gerine schaffte es wahrhaftig, daß wir eine viertel Million Kilometer über der Oberfläche quasi zum Stillstand kamen.
    Wir befanden uns in einem spitzen Winkel zu Haparon und dem Igelschiff, das seine Umlaufbahn verlassen hatte und sich dieser Welt näher und näher schraubte.
    „Jetzt, Hermon!" sagte

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