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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich.
    Der Abstand zwischen uns und dem Igelschiff betrug etwa eine Million Kilometer, als Hermon von Ariga zu feuern begann.
    Ich hielt den Atem an. Mir wurde bewußt, daß ich mich ganz auf einen Jüngling verlassen mußte, der in diesem Moment alle Möglichkeiten unserer Offensivbewaffnung zur Verfügung hatte und mit dem ich noch nie im Ernstfall gestanden hatte.
    Was, wenn er nun doch über die Stränge schlug? Wenn er glaubte, durch den Abschuß des Igels in die Geschichte eingehen zu können?
    Doch diese Befürchtungen waren zum Glück unbegründet.
    Die RICO verfügte wie jedes andere Segment der GILGAMESCH über fünf Mega-Transformgeschütze im Bug, weitere konnten je nach Bedarf an den Steckmodulen mittschiffs angebracht werden. Dazu kamen Desintegrator-, Impulsstrahlen- und Thermogeschütze, diese ebenfalls als Steckmodule.
    Hermon setzte den Fremden, genau meiner Weisung zufolge, zuerst drei Transformsalven vor den Bug.
    Zwischen dem Igelschiff und dem Planeten entfaltete sich eine blendende Atomglut und strahlte in den Weltraum hinaus.
    Fast jedes Schiff der galaktischen Völker hätte die Flucht ergriffen oder wäre zumindest von seinem Kurs abgewichen, hätte weiteren Schüssen auszuweichen versucht.
    Nicht so die Fremden.
    Als sich die Helligkeit der Explosionen in immer dunkleres Rot verwandelte und dann verzog, war der Igel noch an der gleichen Stelle wie vorher. Seine Landebahn blieb unverändert.
    Ich muß gestehen, daß in mir eine irrationale und unangebrachte Wut hochzukochen begann und ich mich dazu zwingen mußte, bei meinen weiteren Befehlen sachlich zu bleiben.
    „Gerine", sagte ich, „Weitere Annäherung an den Fremden. Hermon, Zielschuß aus allen Transformkanonen auf das Igelschiff vorbereiten, aber erst, wenn ich es ausdrücklich befehle!"
    „Ich bin bereit, Atlan!" versicherte der junge Rebell.
    Ich hoffte es, denn jetzt konnte es wirklich ernst werden.
    Gerine steuerte die RICO näher an den Fremden heran, während Sevia ihn - wie seit dem Ausklinken - weiterhin anfunkte und aufforderte, sich zurückzuziehen und zu identifizieren. Wenn die Fremden über Translatoren verfügten, mußten sie uns verstehen, aber sie antworteten nicht.
    Es gab keine Warnungen an uns und keine Identifikation. Das Igelschiff sank weiter dem Planeten entgegen.
    „Entfernung achthunderttausend Kilometer", meldete Gerine und nach einer halben Minute: „Siebenhundert."
    „Bereite dich auf alles mögliche vor, Gucky", sagte ich zu dem Ilt, der in seinem SERUN tatendurstig neben mir stand. „Wenn wir anderen beeinflußt werden, aber du nichts spürst, dann spring in den Igel. Sollte es umgekehrt sein, dann spring zurück in die GILGAMESCH, solange du es noch kannst."
    „Na, klar doch, Atlan", beteuerte er. „Du kennst mich doch."
    „Eben deshalb."
    Er blickte mich von schräg unten an.
    „Darf ich, zum Beispiel, daran erinnern, daß ihr wahrscheinlich nie mit den Maahks fertig geworden wäret, wäre nicht ein gewisser Mutant zu Grek-1 in dessen Schiff teleportiert und hätte mit ihm Freundschaft geschlossen?" fragte er störrisch und sah sich beifallheischend in der Zentrale um.
    „Ich habe die Geschichte etwas anders in Erinnerung", äußerte sich Kaha von Sceer, „aber was macht das schon."
    „Was weißt du denn von diesen alten Zeiten?" fragte Gucky.
    Kaha hob die Schultern.
    „Vielleicht mehr, als du denkst."
    Gucky lachte laut, aber das verging ihm, als wir uns bis auf 650.000 Kilometer dem Igelschiff genähert hatten.
    Es verfolgte seinen Kurs weiterhin unbeeindruckt.
    Aber wir bekamen zum erstenmal einen Eindruck davon, was es hieß, der Tangle-Strahlung ausgesetzt zu sein.
    Vor allem der Mausbiber, der gerade noch den Mund so weit aufgerissen hatte.
     
    *
     
    Wir hätten es wissen müssen. Es war einleuchtend, daß einem parapsychisch Begabten jeder Angriff auf mentaler Basis doppelt schwer zu schaffen machte. Vielleicht hatten wir zu sehr darauf gesetzt, daß sein Zellaktivator ihn schützen würde - und das war ein ganz großer Irrtum.
    Auch ich wurde trotz des Aktivators voll von der Strahlung getroffen.
    Zuerst war es ein Schwindelgefühl, das schnell stärker wurde. Dazu kamen ein Druck auf den Magen, plötzlicher Brechreiz und eine Art hämmerndes Dröhnen im Kopf. Sevia schrie auf, und Karemus krümmte sich. Bei beiden war es allerdings mehr noch der Schreck über das Unerwartete als wirkliche Qual.
    Für den schlimmsten aller denkbaren Fälle, nämlich daß wir alle den Verstand

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