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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf.
    »Schon.«
    »Dann komm.«
    Johnny wollte nicht länger warten. Er war ein Mensch der schnellen Entschlüsse, die er auch gern umsetzte, und das tat er in diesem Fall auch.
    Er zog die Tür auf.
    Er hielt sie noch auf für Tim, der ihm langsamer folgte. Anschließend glitt die Tür wieder hinter den beiden zu, und es wurde auch dunkler um sie herum.
    Beide gingen ein paar Schritte und blieben dann stehen. Sie mussten sich erst an die Umgebung gewöhnen.
    Es war ruhig, aber es war nicht totenstill. Irgendwo knackte oder knarrte immer etwas, doch es war niemand zu sehen, der sich für diese Geräusche verantwortlich gezeigt hätte.
    Durch die Fenster drang zwar das Tageslicht, aber besonders hell war es nicht. Allerdings hatten die beiden Glück, denn auf einem Werkzeugtisch fanden sie eine Taschenlampe.
    Johnny hatte sich von Tim getrennt, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen.
    Ja, hier wurde gearbeitet, das sah man. Es war ein Gerüst aufgebaut worden, es hatte viel Staub und Dreck gegeben, und der Altar war mit Tüchern verhängt worden.
    Es wurde nur an einer Wand gearbeitet. Johnny konnte noch nichts erkennen. Erst als er die Leiter ein paar Sprossen hinaufgestiegen war, sah er durch das Gerüst, was die Fachleute geschafft hatten.
    Sie hatten wirklich etwas freigelegt, das in einer Nische hinter einer Mauer verborgen gewesen war.
    Tim hatte war Johnny auf der Leiter gefolgt. Er lachte leise, als er nach oben deutete. »Das genau ist das Corpus Delicti.«
    »Ja, das sehe ich.«
    Tim deutete hoch. »Auch die drei Figuren?«
    »Sicher.«
    »Schau sie dir genau an und …«
    »Moment, das kann ich nur, wenn ich die Leiter ganz hoch geklettert bin. Ansonsten hat es keinen Sinn.«
    »Tu das.«
    »Und du bleibst unten?«
    Tim nickte verkrampft.
    »Warum?«
    »Ich kenne das Bild ja.«
    Johnny nickte langsam. »Nun ja, wie du willst. Mir ist es egal. Ich schaue mir das Kunstwerk an.«
    »Wir haben gesagt, dass es ein Altar ist.«
    »Auch nicht schlecht.«
    »Ein Altar der Teuflischen.«
    »He, wie kommst du darauf?«
    »Du wirst es verstehen, wenn du dir die drei Gestalten richtig aus der Nähe anschaust. Die sind nicht erbaulich und auch keine, die dir gute Gedanken geben.«
    »Da bin ich mal gespannt.« Johnny lächelte Tim an und setzte seinen Aufstieg fort.
    Sprosse für Sprosse gewann er an Höhe, und Johnny fragte sich plötzlich, ob es richtig war, was er hier tat. Er hatte das Gefühl, sich in etwas einzumischen, das ihn nichts anging. Und das gefiel ihm nicht.
    Er ließ die Leiter hinter sich und erreichte den Plankenweg, der ihn zum Ziel brachte.
    Auf dem Boden stand Tim Doherty und schaute zu ihm hoch. »Alles in Ordnung, Johnny?«
    »Ja, ich habe keine Probleme.«
    »Gut.«
    »Dann schaue ich mir jetzt mal das Kunstwerk aus der Nähe an.«
    »Tu das.«
    Johnny bewegte sich über die Bohlen hinweg. Sie bogen sich leicht durch, aber sie hielten. Es war glatt geworden, weil viel Staub auf ihr lag und eine Schicht hinterlassen hatte.
    Das Kunstwerk in der Wand rückte näher. Johnny erkannte, dass es in eine Nische hineingebaut worden war, die sogar eine ordentliche Tiefe hatte.
    Und dann stand er davor.
    Er sah die drei Gestalten, die auf den ersten Blick gleich aussahen, aber doch große Unterschiede aufwiesen. Er ging davon aus, dass er es bei der ersten Figur mit einem Mann zu tun hatte. Er hockte auf dem Boden und hatte seinen Körper leicht nach hinten gedrückt.
    Die zweite Gestalt stand. Deren Gesicht zeigte bereits Anzeichen von Verwesung. Jedenfalls traten an bestimmten Stellen die Knochen hervor. Dann gab es noch die dritte Figur, und die hatte es voll erwischt. Da war kein normaler Kopf mehr zu sehen. Bei ihm konnte man von einem Skelettschädel sprechen.
    Drei Figuren.
    Oder nur eine?
    Das war die Frage.
    Johnny schaute sich die drei steinernen Gestalten genauer an. Er konzentrierte sich auf die Gesichter und dort vor allen Dingen auf die Augen.
    Sie sollten geleuchtet haben. Bei allen drei Gestalten.
    Und jetzt?
    Es war nichts zu sehen, aber es gab auch keine leeren Augenhöhlen, sondern durchaus gefüllte. Nur bei der letzten Figur war diese Füllung etwas in den Hintergrund gedrängt worden.
    Ein Altar mit drei Gestalten. Mit sehr alten, die man früher nicht in der Kirche haben wollte. Deshalb waren sie auch in diese Nische verbannt worden.
    Johnny kam zu keinem Ergebnis und konnte sich nicht vorstellen, dass diese steinernen Geschöpfe plötzlich erwachten oder auch nur Licht in ihre

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