1833 - Das Killer-Buch
nicht normal war.
Das wusste er. Und er würde die Konsequenzen daraus ziehen. Aber nicht sofort, denn jetzt hatte er alle Zeit der Welt. Es hatte lange gedauert, eine Spur zu finden, nun war die Suche zu Ende und er konnte damit beginnen, seine Pläne in die Tat umzusetzen …
***
Es würde nicht mehr lange dauern, und Godwin de Salier würde Paris wieder verlassen. Zwei Tage lang hatte er sich in der Hauptstadt aufgehalten, um etwas zu recherchieren, was die Templer anging.
Er suchte nach einem Buch!
Das war kein normales, denn bei Godwin war nichts normal. Es ging um ein sehr altes Buch, das mit Namen angefüllt worden war. Namen aus der Gegenwart des Schreibers und auch welche aus der Zukunft. Von Menschen, die erst später geboren wurden.
Ob es das Buch überhaupt gab, wusste der Templerführer nicht mit Bestimmtheit. Es konnte auch ein Irrtum sein, aber Godwin ging solchen Irrtümern gern nach.
Den Tipp hatte der Templer von einem Mann erhalten, den man als eine zwielichtige Figur bezeichnen konnte. Der Mann hieß einfach nur Coppa. Seinen richtigen Namen kannte niemand, und er war Godwin auch egal. Für ihn zählte nur, dass Coppa verlässlich war, dafür ließ er sich auch gut bezahlen. Er kannte sich rund um Notre Dame und auf der Seine-Insel sehr gut aus. Er wusste auch einiges von der Vergangenheit. Vor Jahren hatte er mal für die Kirche gearbeitet. Da hatte er als Küster seinen Dienst getan, war aber dann entlassen worden, weil man ihn nicht mehr wollte, aber er hatte seinen ehemaligen Job nicht vergessen und trieb sich noch immer in der Gegend der Kathedrale herum.
Er bot vielen Menschen seine Dienste an. Er fungierte auch mal als Führer, und dabei hatte Godwin de Salier ihn kennengelernt.
Die beiden waren ins Gespräch gekommen, Coppa hatte sich dem Templer geöffnet, und der war von dem Wissen des Mannes angetan gewesen. Deshalb hatte de Salier ihm auch den Vorschlag unterbreitet, für ihn zu arbeiten.
Coppa hatte sofort zugesagt.
Danach waren die beiden Männer ans Eingemachte gegangen. Godwin hatte dem Mann erklärt, wer er war, und das hatte Coppa akzeptiert. Auch den Lohn, denn umsonst sollte nichts sein.
Der Scheck wurde jeden Monat an eine bestimmte Adresse geschickt. Eine Gegenleistung war aber bisher nicht gekommen, abgesehen von einigen Anrufen, dass es nichts zu vermelden gab.
Bis es dann doch passierte.
Da hatte Coppa von einem Mann einen Auftrag erhalten, nach einem Buch zu forschen, das schon sehr alt war. Es sollte auf der Seine-Insel geschrieben worden sein, ohne dass man den Verfasser genau kannte. Angeblich sollte der Teufel dabei seine Finger mit im Spiel gehabt haben.
Das hatte den Templer natürlich aufhorchen lassen. Er war am Ball geblieben und hatte dann sogar erfahren, dass es Coppa gelungen war, das Buch zu finden.
Da war der Templer natürlich sofort mit dabei gewesen. Er hatte den Süden des Landes verlassen und war nach Paris gefahren, um sich in der Stadt mit seinem Informanten zu treffen.
Das war misslungen, weil Coppa sich mit seinem Auftraggeber traf, dessen Namen Godwin später erfahren sollte, was ihm gar nicht passte, aber Coppa hatte ihm erklärt, dass er sich in der folgenden Nacht mit seinem Auftraggeber treffen und ihm das Buch überreichen wollte. Er wollte Godwin dann am nächsten Morgen treffen und alles mit ihm besprechen.
Mehr hatte Godwin nicht erfahren können, und damit hatte er sich zufriedengeben müssen.
Er wäre gern mit Coppa zusammen geblieben und hätte ihn in der Nacht begleitet, aber das hatte sein Informant nicht zugelassen, und so war Godwin in dem kleinen Hotel geblieben, das in Sichtweite von Notre Dame lag. Eine Klimaanlage gab es in diesem Hotel nicht. Die Zimmer waren klein. Die Luft darin war stickig.
Zu trinken gab es nebenan in der Bar etwas. Dort vertrieb sich der Templer die Zeit. Er hatte noch immer die Hoffnung, dass Coppa anrief und ihm sagte, dass er nicht bis zum anderen Morgen warten musste.
Aber das Telefon blieb stumm. Dafür mehrten sich die Flaschen, die der Templer leerte. Immer nur Wasser, denn Alkohol wäre fatal gewesen. Er lauschte den Geräuschen der Nacht, saß draußen, spürte manchmal den schwachen Wind und fragte sich, wo sich dieser Coppa jetzt herumtrieb.
Er wusste es nicht.
Es hatte auch keinen Sinn, durch die Nacht zu streifen, er musste bis zum frühen Morgen warten, was ihn ärgerte. Eigentlich hatte er mit seinem Informanten ausgemacht, dass sich dieser meldete, wenn er Erfolg
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