1833 - Das Killer-Buch
sagen.«
»Da kann ich dir auch nicht helfen.«
»Leider.«
»Du könntest die Untersuchung der Leiche abwarten. Ich würde dich dann wieder anrufen.«
»Das wäre nicht schlecht.«
»Und wo kann ich dich erreichen?«
»Ich gebe dir meine Handynummer.«
»Okay.«
Wenig später verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander. Sie würden auf jeden Fall noch ein weiteres Telefongespräch führen, das stand für beide fest …
***
Pierre Boulain hatte gewonnen. Er war der Sieger.
The winner takes it all, hieß es in einem Song, und Boulain fühlte sich als Gewinner. Er saß in seiner Wohnung und schaute sich das Buch an.
Man konnte es nicht beschreiben, dazu fehlten ihm die Worte, aber das Buch war schon ein kleines Wunder. Der alte Einband, das alte Papier, das trotz allem noch so gut in Schuss war, dass das Gedruckte gelesen werden konnte.
Boulain blätterte das Buch durch. Er tat es schnell, die Seiten flogen nur so unter seinen Fingern hinweg, und er sah, dass sie alle mit Namen bedruckt waren.
Er las einige durch.
Bisher waren ihm noch keine bekannten vorgekommen, aber hinter den Namen standen immer Daten.
Einige lagen sogar in näherer und auch fernerer Zukunft, und Pierre ging davon aus, dass es die Todesdaten der Personen waren, die dort aufgeführt waren.
Das war interessant.
Wer das Buch geschrieben hatte, das spielte für ihn keine Rolle. Das konnte seinetwegen der Teufel gewesen sein, oder auch seine Großmutter.
Da gab es die Namen und auch die Daten, und mit beidem konnte Boulain etwas anfangen.
Er hatte bisher immer mit wenig Geld auskommen müssen, doch das sollte sich ab jetzt ändern. Dieses Buch mit den Namen eignete sich hervorragend für Erpressungen.
Ja, das wollte er durchziehen. Und er wollte es dem Zufall überlassen, wen es zuerst traf. Beim Durchblättern schloss er die Augen und stoppte es schließlich mit einem Fingerdruck.
Er war gespannt, wo er gelandet war.
Ein Blick reichte ihm aus.
Beim Buchstaben S.
Auf jeder Seite standen rund zehn Namen. Er konnte sich einen aussuchen, aber auch dabei wollte er es spannend machen, schloss wieder die Augen und tippte auf eine bestimmte Stelle.
Schnell öffnete er sie wieder und schaute hin.
Er hatte einen Namen gefunden, und den sprach er mit halblauter Stimme aus. »Sinclair, John …«
***
Weiter sagte er nichts, aber sein Blick blieb auf den Namen gerichtet.
Sinclair konnte ebenso ein französischer wie englische Name sein, aber der Vorname ließ auf einen Engländer schließen.
Dahingehend würde er recherchieren müssen, was im Zeichen des Internets kein Problem war.
Damit wollte er auch nicht länger warten und machte sich sofort an die Arbeit. Er holte sich etwas zu trinken, machte es sich bequem und gab den Namen ein.
Was er sich vorgestellt hatte, wurde zur Tatsache. Es gab nicht nur einen John Sinclair, sondern eine ganze Menge, und die verteilten sich über die ganze britische Insel, aber das interessierte ihn nicht so sehr. Er wollte wissen, ob es Sinclairs in London gab.
Ja, er hatte Glück.
Dann machte er sich Gedanken darüber, ob es wirklich nur Zufall gewesen war, dass er den Namen Sinclair gefunden hatte. Es konnte auch etwas anderes dahinterstecken. So etwas wie eine Fügung, und daran glaubte er schon eher.
Pierre Boulin war aufgeregt. Er wusste im Moment nicht, wie er sich verhalten sollte. Er konnte von Paris aus agieren, er konnte sich aber auch nach England begeben und aus der Nähe sein Spiel treiben. Das hörte sich sogar noch besser an.
Ja, ihn hielt in Paris momentan nichts mehr. Es gab für ihn nur noch ein Ziel – London …
***
Wir hätten Kollegen mitnehmen können, was wir nicht getan hatten, und so waren Suko und ich allein losgezogen und zum Güterbahnhof gegangen, wo es einen Waggon geben sollte, in dem sich Vampire befanden, die ein Versteck gesucht und auch gefunden hatten, wenn sie von ihren Beutezügen zurückkehrten.
Bisher hatten wir Glück gehabt. Es gab keine Vampiropfer in der Stadt, aber das musste ja nicht für immer so bleiben. Suko und ich wussten genau, dass diese Vampire eine Macht bildeten, die sich nicht mit dem zufriedengab, was sie bisher erreicht hatten.
Sie wollten mehr, denn sie hatten eine neue Anführerin. Eine Blut saugende weißblonde Sexbombe mit dem Namen Justine Cavallo, und sie sorgte im Hintergrund dafür, dass die Pläne der Blutsauger auch umgesetzt wurden.
Sie war unsere Feindin. Es hatte eine Zeit gegeben, da war sie sehr schwach
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