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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glauben.«
    »Wenn du es sagst.«
    Wir erreichten die Serpentinen, die zur Ruine hinauf führten. Es war alles normal, nur als wir uns den eingefallenen Mauern näherten, da sah ich, dass die Reste der Burg doch größer waren, als ich aus der Ferne vermutet hatte.
    Ich blieb stehen, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Bill hielt sich an meiner Seite. Er schlug immer wieder nach den Mücken, die einfach nicht weichen wollten, weil sie in uns willkommene Opfer sahen.
    »Wo kommen wir in die Tiefe?«, wollte ich wissen.
    »Komm mit. Es gib da eine Treppe, die so gut erhalten ist, dass man sie normal gehen kann.«
    »Sehr schön.« Ich hatte auch eine andere gesehen, die war nur halb vorhanden. Die obere Hälfte war abgebrochen.
    Bill zögerte. Sein Gesicht zeigte einen besonderen Ausdruck. Es fiel ihm nicht leicht, etwas zu sagen, doch es musste raus.
    »Bevor wir nach unten gehen, werden wir gleich einen Toten finden.«
    »Scotty?«
    »Genau.« Bill quälte sich die Worte ab. »Ich möchte nicht daran denken, dass ich ihn umgebracht habe, aber es ist nun mal so. Ich hatte keine andere Wahl. Ich habe mir von Scotty noch etwas mitgenommen. Er konnte damit nichts mehr anfangen.« Bill zeigte mir den Eichenpfahl. »Das ist es«, sagte er und lächelte.
    »Eine gute Wahl.« Ich schlug ihm auf die Schulter. »Und jetzt mach dir nicht zu viele Gedanken, wir schaffen das schon.«
    »Ich habe ja nur gemeint.«
    Wenig später sahen wir den toten Scotty. Bill hatte ihm eine Kugel ins Herz schießen müssen, um ihn zu erlösen. Hätte er das nicht getan, hätten wir Scotty hier bestimmt nicht liegen gesehen, so aber sah ich das Einschussloch in seiner Brust.
    Ich merkte, dass Bill noch immer seine Probleme damit hatte und sagte: »Es ist schon okay gewesen, Alter. Das hast du gut gemacht. Ich hätte nicht anders reagiert.«
    »Ich weiß. Aber es belastet mich schon.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Wir wollte uns nicht zu lange bei dem Toten aufhalten und hielten unsere Lampen bereit, als wir uns auf den Weg zur Treppe machten. Sie überraschte mich wegen ihrer Breite, obwohl Bill gesagt hatte, dass sie gut zu gehen war.
    Das kalte Licht unserer Lampen sorgte für eine unnatürliche Helligkeit. Nach einigen Stufen blieb ich stehen, weil mir etwas eingefallen war.
    »Du hast doch von den Fledermäusen gesprochen. Wo stecken sie hier unten?«
    »Warte es ab.«
    »In der Höhe?« Ich leuchtete zur Decke und sah erst jetzt, dass sie sehr hoch über uns lag. Wir befanden uns in keinem normalen Keller. Das hier war schon ein regelrechtes Gewölbe.
    Ich ging weiterhin vor Bill her und hörte auch dessen Antwort. »Nicht in der Höhe, John. Ich habe sie auf dem Boden liegen gesehen, obwohl das für Fledermäuse ungewöhnlich ist. Aber sie sind selbst ja auch ungewöhnlich und Kreaturen des Vampirs. Sie lagen da wie ein Teppich, auf den ich getreten bin.«
    »Jetzt auch?«
    »Wir sollten mal hinleuchten, aber so gut zu erkennen sind die Tiere leider nicht, wenn sie auf dem Boden eine Masse bilden.«
    Jetzt gingen wir auch den Rest der breiten Treppe nach unten und schauten wieder in die Runde. Ich dachte an die Fledermäuse und auch daran, dass es noch einen Blutsauger im Hintergrund gab.
    Auf den kam ich zu sprechen. »Hast du ihn gesehen?«
    »Du meinst den Vampir?«
    Ich nickte.
    Bill verzog säuerlich das Gesicht. »Das weiß ich nicht so genau, John. Ich hatte das Gefühl, ihn kurz vor meiner Bewusstlosigkeit zu sehen, aber das ist auch alles.«
    Laut brauchten wir in dieser Umgebung nicht zu sprechen. Die Akustik war perfekt, und wenn wir geschrien hätten, dann hätte es bestimmt ein Echo gegeben.
    Jetzt war guter Rat teuer. Wir standen am Ort des Geschehens, aber es war nicht zu sehen, dass hier noch etwas anderes passiert war, nachdem Bill das Bewusstsein verloren hatte.
    »Hast du eine Idee?«, fragte ich.
    »Nein.«
    Bill ging ein Stück zur Seite. Er leuchtete über den Boden und sah keine Fledermäuse. Dann meinte er: »Wir müssen den Einbruch der Dunkelheit abwarten, ich denke, dass die Tierchen dann erst aktiv werden.«
    »Ist eine Möglichkeit«, sagte ich.
    Bill ging ein paar Schritte zur Seite. Dann schaltete er seine Lampe aus.
    Jetzt gab es nur noch meine Lichtquelle, die ich ebenfalls ausschaltete.
    Im Dunkeln blieben wir stehen.
    Ja, es war finster. Nicht absolut dunkel, denn oberhalb der Treppe strömte noch etwas Licht in das Gewölbe, aber es war schon schwer, die Hand noch vor Augen zu sehen.
    Warum

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