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1853 - Im Zeichen von Thoregon

Titel: 1853 - Im Zeichen von Thoregon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dich jemals vergißt. Dein Name soll einmal so unsterblich werden wie der von ..."
    „Es ist gut, Kaif", flüsterte er. „Bitte, red jetzt nicht weiter. Übergib mich bitte dem ... Feld der Schriften ... und dem Universum ..."
    Kurz darauf senkte sich das Stummelschiff auf das Zentrum von HerzFÜNF hinab, und Tausende von SlumBewohnern erlebten das, was als „Glücks-Reduktion" bekannt war - ein Gefühl des absoluten Glücks und der vollkommenen Erfüllung, in dem man für kurze Zeit eins mit dem Kosmos zu sein glaubte, sich als Teil des göttlichen Plans der Schöpfung fühlen durfte, Teil allen Werdens und Vergehens. Es gab keine anderen Emotionen außer diesem einmaligen Glücksgefühl mehr, auf das allerdings anschließend der Absturz in eine ebenso absolute Leere folgte.
    Muum Dugesms Geist verströmte ins Universum ...
    Kaif Chiriatha flog danach in die Pentrische Wolke zurück und fragte sich, ob sich seine Überzeugung, daß es darüber hinaus noch eine andere Existenz nach dem Tode gebe, erfüllt habe.
    Angesichts der unglaublichen geistigen Flut, die im Moment seines Vergehens von ihm ausgestrahlt hatte, konnte sie es sich kaum vorstellen.
    Und jetzt, dachte sie, ist es also soweit. Ich habe niemanden mehr, den ich liebe und der mich stützt, wenn ich einmal Trost brauche. Ich habe nur noch meine Arbeit. Nicht einmal Ce Rhioton ist noch da ...
    Kaif begab sich wieder zur Baustelle und versuchte in der folgenden Zeit, ihren Schmerz durch Überarbeit zu betäuben - nur mit dem Ergebnis, daß sie am Ende dem Zusammenbruch nahe war.
    Sie mußte sich selbst eine Zwangspause verordnen.
    Immer wieder sah sie das verwahrloste Gaalo unter sich - und wie die Angehörigen der verschiedenen Völker in ihren Glückstaumel verfallen waren.
    Dabei ahnte sie nicht, daß unter den vielen Wesen auch zwei Geschöpfe gewesen waren, die auf Galorn nichts zu suchen hatten; die durch ein phantastisches Schicksal dorthin verschlagen worden waren und gerade versuchten, Herz-FÜNF zu erreichen und das Geheimnis der Stadt zu ergründen.
    Dann kam der Tag, an dem das eintrat, was sie seit ihrer Rundreise vor fünfzig Jahren immer gefürchtet hatte.
     
    *
     
    Kaif Chiriatha begann, die Rückkehr des zweiten Boten mehr und mehr herbeizusehnen. Sie fühlte sich von ihm im Stich gelassen. Sie brauchte jemand, mit dem sie reden und sich beraten konnte. Je länger Ce Rhioton fortblieb, desto unangefochtener wurde ihre Position an der Spitze ihres Volkes.
    Sie hatte viele Berater. Es war kein einziger Lügner darunter, kein Neider, der sich gerne an ihre Stelle gesetzt hätte. Aber es waren auch keine Freunde im Sinne von Muum Dugesm und Lopt Zadheven.
    Ein wenig konnte sie sich Kebaana anvertrauen, die nun weiterhin Muum Dugesms Haus bewohnte und sein Andenken pflegte. Doch da ging es um private Dinge.
    Die Entscheidung, wie sie auf die neuerliche ungeheure Provokation der Zentrifaal reagieren solle, konnte ihr Kebaana nicht erleichtern.
    Das von den alten Galornen gezüchtete Volk wagte den offenen Krieg gegen die Kroogh, die am Rand ihres Einflußgebietes, auf dem Bergwerksplaneten Trieger, das fünfdimensional strahlende Schwingungserz Howalgonium förderten. Die Zentrifaal beanspruchten Metall und Welt für sich, und als ihr kriegshetzerischer Führer A-Caliform nach Zentrifaal-Zentrum zurückkehrte und erneut die Macht ergriff, ergab sich alles Weitere zwangsläufig.
    Die Zentrifaal rüsteten eine große Flotte aus und setzten sie nach Trieger in Marsch.
    Kaif Chiriatha tat das einzig Mögliche. Es war in der Tradition der modernen Galornen festgeschrieben, und sie mußte danach handeln. Sie schickte Beobachtungsschiffe in den entsprechenden Raumsektor und sorgte gleichzeitig dafür, daß vierzig 550-Meter-Raumer mit allem ausgerüstet wurden, was sie für das Shifting benötigten.
    Wenn kein Wunder mehr geschah, das war ihr klar, würde es nach nur tausend Jahren abermals einen Schlag gegen das Volk der Zentrifaal geben, von dem es sich viele Generationen lang nicht wieder erholen würde.
    Und sie hatte es veranlaßt. Auf ihren Schultern, auf ihrem Gewissen lastete die Verantwortung dafür!
    Doch es gab kein Zurück, es gab keine Alternative. Und es gab nicht das Wunder, das Kaif Chiriatha vor dem in der Konsequenz schrecklichen Befehl bewahrte.
    Sie ertappte sich einmal dabei, sich zu wünschen, damals anstelle von Dauw Cballah von der Explosion der Bombe zerrissen worden zu sein - oder den Kampf mit dem Drachen nicht lebend

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