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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkunden, bevor wir landeten.
    „Sollten wir nicht zurückfliegen und unsere Beobachtungen melden, bevor wir weitere Schritte unternehmen?" schlug Sardi Munush vor.
    „Wir haben noch keinerlei Erkenntnisse gewonnen", erwiderte ich. „Wir wissen noch nicht einmal, ob das Faktorelement tatsächlich verlassen ist oder ob sich die Nonggo bloß verstecken."
    „Warum sollten sie das tun?"
    „Immerhin könnte der Austausch für sie ebenso unerwartet gekommen sein wie für uns", antwortete ich.
    „Und wer weiß, was für einen Schrecken ihnen das eingejagt hat?"
    Wir überflogen das Gebäude in einigen hundert Metern Höhe. Jetzt war zu sehen, daß es in der Breite um einiges schmäler als in der Länge war. Die Ortung wies aus, daß die Länge von Südwest nach Nordost 2,4 Kilometer betrug, die Breite dagegen lediglich 1,7 Kilometer. Das unregelmäßige Vieleck hatte insgesamt 194 Ecken.
    „Wir landen und versuchen, in das Gebäude zu gelangen", verkündete ich und gab dem Steuersyntron entsprechende Anweisungen.
    „Ist das nicht zu gefährlich?" gab einer der Politiker zu bedenken, und einige andere schlossen sich dieser Meinung an.
    „Wenn hier irgendeine Gefahr drohen würde, dann hätten wir es längst gemerkt", antwortete ich zuversichtlicher, als ich war.
    Eigentlich hatte ich selbst nicht unerhebliche Bedenken, aber ich wollte Cistolo Khan nicht mit leeren Händen gegenübertreten. Er verlangte von seinen Stellvertretern den totalen Einsatz, und darum unterdrückte ich meine geheimen Befürchtungen und gab den anderen ein Beispiel ungebrochenen Mutes.
    Die Plattform landete zwischen zwei sternartig auseinanderlaufenden Zacken, die jeweils eine Länge von 70 Metern aufwiesen. Die Garde-Roboter standen entlang der seitlichen Bordwände. Da eine Parade durch die Absenz von Nonggo hinfällig geworden war, ließ ich sie vom Bordsyntron umprogrammieren. Sie sollten, wenn sich ein Zugang fand, das Innere des Gebäudekomplexes erkunden.
    Da die anderen zögerten, stieg ich als erster aus. Der graue Boden war weich und gab federnd nach. Es war ein gutes Gefühl, darüberzuschreiten.
    Die anderen folgten meinem Beispiel. Mauriz Sediger holte irgendein handliches Gerät aus der Tasche und untersuchte damit die eine Wand.
    Die Roboter schwärmten, auf ihren Antigravfeldern schwebend, nach allen Richtungen aus. Eine kleine Gruppe von ihnen flog hoch, um die oberen Terrassen zu untersuchen.
    Die Delegierten diskutierten die Situation untereinander und wollten auch mich in ihre Gespräche einbeziehen. Aber ich hatte keine Lust zu einer Unterhaltung und wimmelte sie ab.
    „Wo ist Mauriz Sediger?" fragte mich Sardi Munush. „Er war gerade noch da. Ich habe nicht bemerkt, daß er um eine Ecke gegangen wäre."
    „Keine Ahnung", sagte ich und wandte mich der Stelle zu, an der ich ihn zuletzt gesehen hatte. Und da sah ich ihn durch die scheinbar feste Wand ins Freie treten.
    „Ich habe einen Zugang gefunden!" rief er uns triumphierend zu. „An dieser Stelle täuscht ein energetischer Vorhang in der Farbe der Mauern zur feste Materie vor. Ich habe keine Ahnung, wozu diese Tarnung gut ist, denn man kann ungehindert hindurchtreten."
    In diesem Moment meldeten die Roboter, daß sie an anderen Stellen weitere solcher Zugänge entdeckt hätten. Sie befanden sich jedoch alle entlang des Bodens. Ich rief darum die Roboter zurück, die nach oben ausgeschwärmt waren, und trug ihnen auf, das Innere des Gebäudes zu erkunden.
    Sardi Munush und ich folgten Mauriz Sediger durch den Energievorhang ins Gebäude.
    „Erwartet euch nicht zuviel", sagte er dabei. „Auf den ersten Blick sieht das alles nach nichts aus. Aber irgend etwas Interessantes wird sich in diesem gewaltigen Bau schon finden lassen."
    Ich mußte Mauriz Sediger zustimmen. Nachdem ich durch den Energievorhang getreten war, fand ich mich in einem langen, schnurgeraden Korridor wieder, der sich vermutlich bis ans andere Ende des Gebäudes erstreckte. Er war um die zwanzig Meter breit und über zehn Meter hoch - und völlig leer. In Abständen von zwanzig Metern gab es Kreuzungen. Ich begab mich zur nächsten Kreuzung und kam zu einem Quergang, der ebenso breit und hoch war wie jener, durch den ich gekommen war.
    Ich brauchte nicht alle Kreuzungen abzuwandern, um die Bestätigung dafür zu bekommen, daß das gesamte Gebäude von einem Netz von gleichartigen Korridoren durchzogen war, die sich in Abständen von zwanzig Metern im rechten Winkel kreuzten. Und sie waren alle

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