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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leer. Das meldeten auch die Roboter, die die Korridore kreuz und quer durchflogen - auch in den oberen Etagen, die durch spiralförmig angeordnete Rampen verbunden waren.
    „Das kann doch nicht alles sein", sagte ich enttäuscht. „Es muß doch irgend etwas geben, das die Existenz eines solchen Pauwerkes rechtfertigt. Man baut doch nicht so ein Monument, um es dann leer stehen zu lassen."
    „Es wäre doch möglich, daß die Nonggo das Bauwerk für uns errichtet haben, damit wir es mit Leben und Technik füllen", meinte Sardi Munush.
    „Das wäre aber ein schlechter Scherz", murrte ich. „Eine solche architektonische Meisterleistung ist dieser Bau auch wieder nicht, daß wir ihn nicht selbst zustande brächten. Nein, nein, es muß irgendeine besondere Bewandtnis damit haben. Doch das können wir nicht herausfinden. Wir kehren zurück, bevor man sich unnötig Sorgen über unser Schicksal macht."
    Ich rief die Roboter zurück, und dann bestiegen wir alle die Plattform und flogen nach Kalkutta zurück.
    Während des Rückfluges ließ ich mir vom Bordsyntron noch einmal die gesammelten Untersuchungsergebnisse der Roboter vorlegen.
    Und die waren doch nicht so nichtssagend, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hatte. Erst durch die Vermessungen der Roboter wurde ich darauf aufmerksam, daß es zwischen den Korridoren Hohlräume von 20 mal 20 Metern gab. Und auch zwischen den einzelnen Etagen gab es Zwischenräume von acht Metern Höhe.
    In diesen unbegehbaren Räumen hatten die Roboter umfangreiches, jedoch unbekanntes technisches Gerät geortet. Und eine starke Energiequelle im subplanetaren Bereich, die den gesamten Komplex versorgen konnte.
    Ich hätte gute Lust gehabt, umzukehren und genauere Untersuchungen vornehmen zu lassen. Doch nahm ich davon Abstand. Cistolo Khan hätte mich ordentlich angemault, wenn ich durch unsachgemäße Behandlung irgendwelchen Schaden angerichtet hätte. Dieses Risiko wollte ich doch lieber nicht eingehen.
    Jedenfalls kam ich nicht mit leeren Händen zurück.
    Vielleicht fand die andere Delegation in Terrania-Süd eine ähnliche Anlage, die gar von Nonggo besetzt war und die Auskunft über ihren Verwendungszweck geben konnte.
    Attacke 4 Abraham Hesper liebte das kleine Sprachmuseum zwischen Sternenboulevard und Garnani-Ring - östlich der Dolan-Gedenkstätte. Wann immer er nachmittags herkam,, war er zumeist mit sich und den Ausstellungsstücken allein. Besucher verirrten sich nur ganz selten hierher. Dabei besaß das Museum die größte Sammlung an Translatoren aus zweieinhalb Jahrtausenden.
    Darüber hinaus wurde auch ein spezieller Service geboten, der der eigentliche Grund war, warum Abraham hierherkam. Man konnte gegen geringes Entgelt unter dem Hypnoschuler die Sprachen all jener Völker lernen, mit denen die Menschheit je konfrontiert worden war, und sich danach am Translator einem Selbsttest unterziehen. Das war eine feine Sache. Nur schade, daß man diesen Service nicht auch durch Fernabfrage, von zu Hause aus, in Anspruch nehmen konnte.
    Doch Abraham war es die Sache wert, daß er regelmäßig hierherkam. Er wohnte zwar in der Siedlung am KleinGoshun-See, fast achtzig Kilometer von Garnaru entfernt, doch hatte er eine direkte Rohrbahnverbindung.
    Als er an diesem Nachmittag hierherkam, erlebte er eine unangenehme Überraschung: Eine Gruppe von TopsiderTouristen hatte das Museum okkupiert. Sie rannten, mit aufgesetzten Laserbrillen, die syntronischen Führer wie Bauchladen umgehängt, schnatternd durch die Korridore.
    Obwohl Abraham seinen Obolus bereits bezahlt hatte, wollte er sofort wieder auf dem Absatz kehrtmachen. Doch da stellte er fest, daß die Topsider bereits dem Ausgang zustrebten. Er wartete, bis die letzten verschwunden waren und wieder Ruhe eingekehrt war, dann begab er sich zu „seinem" Hypnoschuler, schob seine Chipkarte ein und wählte aus dem überreichen Angebot die gewünschte Sprache.
    Er beschäftigte sich zur Zeit mit jener Sprache, die von den Theans und ihren Hilfsvölkern an der Großen Leere gesprochen wurde. Er nahm heute seine zweite Lektion. Nachdem er sich diese eine Viertelstunde hatte einpauken lassen, suchte er den Translatorauf und begann mit seinen Sprachübungen.
    Abraham war noch nicht sehr sattelfest in diesem Idiom und mußte sich vom Translator dauernd verbessern lassen. Seine Aussprache war einfach miserabel, obwohl in seinem Bewußtsein die Klangfarbe dieser Sprache fest verankert war. Irgendwie lief es heute wirklich nicht

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