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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wort. Die Plattform war der nebeligen Barriere schon ganz nahe. Die sphärische Wand ragte himmelhoch vor uns auf und erstreckte sich scheinbar endlos nach beiden Seiten. Als wir eintauchten, verspürte ich ein leichtes Ziehen. Das war alles.
    Für Sekunden war nur das diesige graue Einerlei um uns, dann tauchten wir auf der anderen Seite durch die Barriere.
    „Was ist denn das!" rief Caspar entsetzt. Bragan stieß einen unartikulierten Laut der Überraschung aus, und hinter uns brach ein Tumult los. Nur die Garderoboter bewahrten Haltung.
    „Das ist doch kein Bauwerk der Nonggo!" hörte ich aus dem Stimmengewirr heraus.
    Dieser Meinung schloß ich mich voll an.
     
    *
     
    Drei Kilometer vor uns erhob sich ein irrwitziges Bauwerk wie ein Berg. Es war so hoch, daß es fast die obere Begrenzung der FaD-Barriere berührte. Und an der Basis maß es fast zwei Kilometer.
    „Erinnert das Ding nicht irgendwie an einen Termitenhügel?" meinte jemand. „Aber was ist es wirklich?"
    „Eine Burg? Ein Tempel?"
    „Aber wessen Tempel? Doch nicht der Nonggo!" .
    „Nie und nimmer ist das ein Werk der Nonggo."
    „Es scheint verlassen zu sein. Oder kann irgend jemand eine Bewegung ausmachen?"
    Die automatischen Kameras sprangen an und filmten das Gebilde mit den verschiedensten Brennweiten.
    Das Bauwerk hatte annähernd die Form eines Zuckerhutes und verjüngte sich nach oben. Über die ganze Höhe ragten Türme und Türmchen auf, von verschiedener Größe und von unterschiedlicher Form. An den Flanken ragten Plattformen heraus, die wie gewachsene Baumpilze anmuteten. Dazwischen gähnten dunkle, höhlenartige Öffnungen.
    Das ganze Ding wirkte wie gewachsen. Mich erinnerte es irgendwie an einen nach oben wachsenden Topfstein an einen Stalagmiten.
    Die Plattform ruckte plötzlich. Ich verlor fast den Halt und mußte mich an die Konsole klammern. Ich sah, wie wir ruckartig zum Boden aus rotem, unfruchtbarem Sand und Gestein hinuntersanken.
    „Syntron!" schrie ich die AutoSteuerung an. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Eine unbekannte Kraft stört das Antigravaggregat. Es läßt sich nicht mehr regulieren. Doch es wird eine weiche Landung geben."
    „Ich will nicht landen. Ich möchte umkehren. Auf der Stelle!" rief ich in plötzlich aufkommender Panik.
    Doch da setzten wir bereits unsanft auf.
    Ich blickte zurück zur Faktordampf-Barriere. Sie lag bereits einen Kilometer hinter uns - zu weit, um zu Fuß zurückzugehen.
    „Da!" rief Caspar und wies mit zitternder Hand zur Burg.
    Von dort näherte sich uns etwas wie eine Windhose. Nur Sekunden später waren wir in ein flimmerndes Feld von wirbelnden Funken gehüllt, die wie piekend auf uns niederprasselten. Man konnte in diesem Nebelsturm kaum den Nebenmann erkennen.
    „Aktiviere die Robots, sie müssen uns beschützen, Syntron!"
    „Sie sind unbewaffnet", erinnerte mich der Syntron.
    „Dann sollen sie uns aus dem verdammten Faktorelement fliegen!" schrie ich außer Wir.
    „Ihre Antigravs sind ebenfalls ausgefallen."
    „Dann laß sie irgend etwas zu unserem Schutz tun!" schrie ich in aufkommender Panik.
    Um mich taumelten schemenhaft herumirrende Körper. Jemand klammerte sich an mich. Es war Bragan.
    Ich stieß ihn von mir.
    „Die Robots sollen uns Körperdeckung geben, uns mit ihren Schirmfeldern schützen!" schrie ich.
    „Da kommt etwas auf uns zu!" meldete der Syntron. „Aus Richtung des Bauwerks. Unter dem Boden und rasend schnell."
    „Was ist es?" Ich war außer mir. Was sollten wir tun? Warum taten die Roboter nichts zu unserem Schutz? „Was kommt auf uns zu?"
    „Eine genaue Ortung ist unmöglich ... zu viele Störfelder ... Aber es wird uns jeden Augenblick ..."
    Der Syntron gab ein Pfeifen von sich, dann gab es einen Knall, und dann folgte Stille.
    „Syntron, melde dich!" schrie ich, aber der Syntron blieb stumm.
    Ich beugte mich über die Bordwand. Doch da war nur dieses irrlichternde Flimmern. Plötzlich ein dumpfer Knall wie von einer unterirdischen Explosion. Vor mir stieg eine rote Staubfahne hoch.
    Und während ich, von der Druckwelle erfaßt, nach hinten taumelte, sprang aus der roten Staubwolke eine furchterregende Gestalt mit lautem Gebrüll. Und dann noch eine und noch eine.
    Ich erahnte mehr, als daß ich es sah, die Konturen einer gedrungenen, entfernt humanoiden Gestalt. Es blitzte metallen an ihr. Sie schwang etwas wie einen riesigen Pinsel in der einen Hand. Inder anderen sah ich einen klobigen Prügel, der eine Keule oder eine Schußwaffe sein

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