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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mochte.
    Und dann reckte sich mir der mächtige Schädel mit wütendem Knurren entgegen. Von der Stirn prangte ein vierzig Zentimeter langes, gedrehtes Horn. Zwei grünlich glimmende Augen starrten mich wie zwei Lichter des Bösen an. Ich dachte, der Fremde würde mich mit seinem Horn aufspießen.
    Doch dann schlug er mich mit dem Pinsel. Mein Körper bäumte sich unter diesem Schlag mit konvulsivischen Zuckungen auf und sackte dann bewegungsunfähig in sich zusammen. Ich spürte nichts mehr, ich war wie tot. Doch konnte ich denken, und meine Sinnesorgane blieben intakt.
    Ich konnte sehen, hören und riechen. Blitze zuckten um mich auf. Körper flogen durch die Luft. Schreie klangen durch das rauchdurchtränkte Flimmern. Beißender Gestank legte sich mir in die Nase.
    Neben mir prallte der demolierte Schädel eines Roboters auf den Boden. Er hätte mich fast erschlagen.
    Jemand trat mit einem stämmigen Bein auf mich, das in einem metallbeschlagenen Stiefel steckte. Zum Glück war mein Körper unempfindlich, so daß ich keinen Schmerz verspürte und nicht merkte, ob mir durch das Gewicht irgendwelche Knochen gebrochen wurden.
    Krallenbewehrte Finger griffen nach mir, packten mich am Kragen und hoben mich hoch. Ich wurde auf irgendein Gefährt geladen und von der Plattform fortgeflogen. Hinter mir verebbte das Schreien und Lärmen.
    Mein Entführer gab während des Fluges entsetzliche, unmelodiöse Laute von sich. Vielleicht war das sein schauriger Triumphgesang?
    Inzwischen mußte sich der seltsame Nebelsturm über ein großes Gebiet innerhalb des Faktorelements ausgebreitet haben, denn so lange wir auch flogen, der prasselnde Wirbel aus Irrlichtern wollte kein Ende nehmen.
    Als die Sicht für einen Moment etwas klarer wurde, sah ich vor uns einen Ausschnitt der Burg in vielfacher Vergrößerung vor mir. Eine von Türmen flankierte, dunkle Öffnung oberhalb einer Plattform tat sich vor uns auf.
    Wir flogen geradewegs in diese hinein.
    Was für ein ungewisses Schicksal erwartete mich hier? In diesem Stück fremder, grausamer Welt im Herzen von Terrania!
    Attacke 6 Im „Eurasian" war wieder mal die Hölle los. Touristen aus verschiedenen Teilen der Milchstraße drängten sich an den Spielautomaten, in den virtuellen Erlebnisnischen, an den Bars und auf der Tanzfläche; die Separees waren alle belegt. Das Stakkato der übersteuerten Musik verlieh den Besuchern im Zusammenwirken mit der LaserShow einen brutalen Kick.
    Nur an Galpez Trusan prallte das alles ab. Der Ertruger trug Gehörfilter, die das Getöse von ihm fernhielten und nur die gesprochenen Worte an seine Ohren gelangen ließen. Doch da die Besucher sich nur schreiend unterhalten konnten, war das laut genug.
    Galpez Trusan war daran gewöhnt. Er erlebte das Nacht für Nacht. Und Nacht für Nacht beförderte er ein Dutzend oder mehr Randalierer aus dem Lokal. Meist benötigte er nicht einmal die Unterstützung von Hilfsmitteln, nicht einmal den Mikrogravitator mußte er umjustieren. Er war einer von fünf Ertrusern, die für Ordnung im „Eurasian" sorgten.
    Sein geübtes Auge erspähte zwei Topsider, die mit zwei terranischen Frauen in Streit geraten waren.
    Galpez Trusan näherte sich der kleinen Gruppe unauffällig und erkundigte sich höflich nach der Sachlage.
    „Die beiden Echsenschädel wollen uns anmachen", sagte die eine Frau.
    „Wollen nur ein bißchen quickyquicky", lallte der eine Topsider, und der andere machte mit seinen Echsenfingern obszöne Gesten.
    „Da seid ihr in Happytown an der falschen Adresse", sagte Galpez Trusan mit unterschwelliger Drohung. „Bei uns gibt es ‘keinen Alien-Sex. Haut also ab!"
    Doch die beiden aufgekratzten Topsider blieben stur. Galpez Trusan packte sie wortlos an den Kragen und trug sie so durch die Menge zum Ausgang und ins Freie. Er wollte sie gerade in die Gosse werfen, als er aus dem Nichts einen furchtbaren Schlag gegen den Körper erhielt, der ihn gegen die Wand schlug.
    Galpez Trusan hatte noch Zeit, den Alarm auszulösen und einen seiner ertrusischen Kollegen zu Hilfe zu rufen. Als Egorl Mappam durch den Hinterausgang auftauchte, fehlte von Galpez und den beiden Topsidern jedoch jede Spur.
    Und dann sprach eine rauhe Stimme aus dem Unsichtbaren zu dem Ertruser. Gleichzeitig erhielt er einen elektrischen Schlag, der ihn lähmte. Er wurde von dem Unsichtbaren über die verlassene Gasse zu einem offenen Kanalschacht gezerrt und schwebte diesen hinunter.
    Als die Lähmung von ihm abfiel, fand er sich

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