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1893 - Offensive des Traal

Titel: 1893 - Offensive des Traal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mönch.
    „Mag sein. Höre die Warnung aus dem Reich deiner Vorfahren. Noch ehe der Kalender neu beginnt, wird sich deine Macht in Energie verwandeln."
    „Du langweilst mich."
    Sie zog die schmale, dünne Waffe unter der Robe hervor und gab drei Schüsse auf die Kutte ab. Die Strahlen durchdrangen das Gewand und traten an der Rückseite wieder aus. Die Energie reichte, um in der Wand dahinter faustgroße Löcher zu erzeugen. Houcho Maull sprang auf und stieß einen heiseren Schrei aus.
    „Du willst mich zum Narren halten! Das wirst du für alle Zeiten bereuen!"
    Wie von einem leichten Wind bewegt, tanzte der Jedouine vor ihr auf und ab. Erneut schoß sie auf ihn, doch wieder gingen die Schüsse glatt durch und zeigten keine Wirkung.
    „Bald wird der zweite Abgesandte erscheinen", hauchte es aus der Kutte.
    Dann fiel Sie in sich zusammen und breitete sich auf dem Fußboden aus.
    Die Anführerin des Traal griff sich einen Stock und hob die Kutte vorsichtig an. Sie war leer. Nichts befand sich darin oder darunter, nicht einmal ein holographischer Projektor.
    Houcho Maull schwankte zurück zu ihrem Thron und ließ sich hineinsinken.
    „Jemand versucht, mich in den Wahnsinn zu treiben", sagte sie sich. „Er hat es auf die Macht über den Traal abgesehen."
    Sie rief zwei Roboter zu sich und trug ihnen auf, Tendrik noch unter der Dusche zu töten und seine Leiche in den nächsten Konverter zu werfen. Als die Maschinen den Vollzug meldeten, fühlte sie sich wieder wohler. Sie kehrte zurück auf den Balkon und warf einen Blick hinab in den Käfig. Er war leer. Alle Gefangenen befanden sich in den Folterkammern.
    Mahrenbach saß neben seinen Lumpen und schrieb wie ein Verrückter. Houcho warf einen Blick darauf und erstarrte.
    „Was schreibst du da? Im Mourmalin-System befindet sich ein Kreuzmond?"
    „Ich höre alles, was der Mourmale im Keller sich aus dem Leib schreit", murmelte der alte Mönch. „Es ist der KREUZMOND VON WOLKENORT"
    „Siebenton also!( Noch immer kritzelte Mahrenbach wie besessen auf das Papier.
    „Das Schiff führt nur wenige Begleitschiffe mit sich!" schrie die Jedouine. „Das ist die Chance des Jahrtausends. Darauf warte ich seit Jahren. Wenn es mir gelingt, Siebenton zu töten, den wichtigsten Seelenhirten von allen, bedeutet es das endgültige Aus für den Shaog-Kult."
    Sie schaltete eine Verbindung mit den Kammern und forderte die Folterknechte auf, sich mit den Detailinformationen zu beeilen. Anschließend -setzte sie sich mit den Kommandanten der Flotte in Verbindung.
    „Unser Ziel ist das Mourmalin-System. Wir schlagen mit der gesamten Flotte zu. Die Schiffe mit den SonnenfeuerGeschützen verlassen ihre Verstecke und stoßen am Sammelpunkt zu uns. Wir vernichten Siebenton!"
    Bewußt ging sie das Risiko ein, die Stützpunktwelt ungeschützt zu lassen. Wenn sie Siebenton töteten, brauchten sie sich hinterher nirgends mehr zu verstecken.
    „Ein Schiff fehlt", erhielt sie zur Antwort. „Traal-Sekretär Tiu Agutt und seine Mitarbeiter befinden sich noch auf Tourend. Sie unterstützen den Handelsherrn Huobervynn. Es kann sich nur um Stunden handeln, dann liegt die Macht über die Handelswelt in seinen Händen."
    „Das kann warten. Der Seelenhirte ist wichtiger."
    „Mit Tourend ist derzeit leider kein Funkverkehr möglich, Houcho."
    „Dann schickt ein Kurierschiff hin! Sofort! Oder ich lasse euch alle den Odem des Weltalls spüren."
    Auf diese unverhohlene Drohung erhielt sie von ihrem Gesprächspartner keine Antwort.
     
    4.
     
    Fünf Atemzüge schenkte das Schicksal Bontereigg, und indieser kurzen Zeit gelang es ihm, einen letzten klaren Gedanken zu fassen. Die Umgebung um ihn herum gewann an Deutlichkeit. Weiter unten zitterte und dröhnte die Treppe unter dem Ansturm der Verfolger. Fast mechanisch tastete der Mönch über seine Schärpe und fand die Tasche mit der zweiten Sprengkapsel. Das Kügelchen schien nur darauf zu warten, daß seine Finger es berührten. Es rutschte in seine Hand, und er zielte kurz und warf es die Treppe hinab. Ein wütender Schrei klang auf, gefolgt von der Explosion.
    Die Treppe zerriß ungefähr in der Mitte zwischen seinem Standort und den Traal-Gegenkultlern. Die Trümmer klatschten gegen die senkrechte Wand und fielen in die Tiefe.
    Das Trampeln der Verfolger war wie weggewischt. Stille breitete sich aus. Bontereigg setzte den Aufstieg fort, aber da überwältigte ihn bereits der nächste Schwächeanfall. Diesmal erstreckte er sich gleich stark auf

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