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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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höchste Zeit, daß sie dieser Sklaverei ein Ende setzten.
    Von allein würde er sich das kleine Ding nicht aus dem Nacken operieren lassen, das er von Shabazza. irgendwie hatte eingebaut bekommen. Dazu mußten sie schon Gewalt anwenden und ihn vermutlich in eine Falle locken. Anders kamen sie nicht an ihn heran.
    Tiff setzte sich auf den offenen Behälter und schaltete die beiden SERUNS synchron. Gemeinsam durchleuchteten sie den Tronizator und suchten nach einer Steuereinheit oder einem Hinweis, wie sich das Gerät aus dem Untergrund lösen ließ. Der Tronium-Azint-Auflader war fest im Fels verankert und durch künstliche Prozesse förmlich mit dem Gestein des Vulkangebirges verschmolzen.
    „Abgesehen davon, daß das Ding keine Steuereinheit besitzt, die sich abschalten läßt, haben wir ein ernstes Problem", stellte Gucky fest. Tiff und er unterhielten sich in Interkosmo, aber die Translatoren übersetzten alles in Kunios. „Hast du dir die Statikwerte genau angesehen? Wer immer das Gerät hier unten installiert hat, wußte genau, was er anstellte."
    Der Felsboden der Tempelanlage unterlag unterschiedlichen Belastungen. Dort, wo das Heck des INTURA-TAR aufragte, wirkte ein Druck von mehr als zehntausend Tonnen auf den Felsboden. Im Bereich des Tronizators waren es höchstens ein paar Dutzend Tonnen. Zusammengenommen hielt der Felsboden dem extrem hohen Druck des Magmas aus den Tiefen des Planeten stand.
    Schmolzen sie mit ihren Waffen auch nur zehn bis fünfzehn Tonnen Gestein im Bereich des Tronizators weg, veränderte sich die Statik des Untergrunds auf gefährliche Weise. Es konnten sich Risse im Untergrund bilden. Das Heck des Keilschiffs konnte sogar durchbrechen. Die Wahrscheinlichkeit, daß es zum Eindringen von Magma und zur Vernichtung des gesamten Höhlensystems einschließlich des Tronizators und des Hecks der INTURATAR kam, lag bei über neunzig Prozent.
    Von den nachfolgenden Vulkanausbrüchen ganz zu schweigen. Diese wiederum brachten die Smyrnen in Gefahr, die seit Jahrtausenden in der Umgebung der Vulkankegel wohnten, regelmäßig die Schiffe zur Oberfläche geleiteten und den Laienpriestern mit dem Tronium-Azint den Weg durch die flüssige und breiige Giftgasatmosphäre bis zum Ziel wiesen.
    „Wir versuchen es trotzdem", antwortete Tiff. „Wir bringen das Gestein um die Waffe herum gerade so weit zum Schmelzen, daß sich Trennmaterial einfügen läßt."
    Gucky ließ seinen Nagezahn blinken.
    „Und woher nehmen und nicht stehlen, he? Wir brauchten Ynkelonium oder eine andere Legierung mit extrem hoher Hitzebeständigkeit."
    Einer der Arrorer verließ seihen Standort und näherte sich dem Tronizator.
    „Warum nehmen wir nicht einfach das Tronium-Azint?"
    Unter den Orr-Rawwen entstand auf einmal Unruhe.
    „Das Mineral ist zu wertvoll. Lieber lassen wir die Waffe an Ort und Stelle", beschwerten sie sich.
    Tiff verließ seinen Platz auf dem Behälter und kehrte zum Boden zurück.
    „Das ist ein schwerwiegender Ein. wand", stimmte er zu. „Alternativen wären, daß wir das Metall von ein oder zwei Fahrzeugen verwenden. Sie passen jedoch nicht durch die Kamine und Schächte. Zerlegen dauert mir zu lange. Wir könnten also höchstens ein Loch in den Vulkan sprengen und hätten dasselbe Problem wie jetzt auch. Macht bitte andere Vorschläge!"
    Den Orr-Rawwen war alles andere als nach Streiten zumute. Sie berieten sich eine Weile, und schließlich willigten sie ein.
    Tiff nickte dem Ilt kurz zu und schloß den Helm. Die beiden Freunde postierten sich vorn und hinten am Tronizator. Arrorer und Orr-Rawwen teilten sich auf. Eine Hälfte bildete auf beiden Längsseiten einen Halbkreis, die andere schaffte die noch verschlossenen Behälter mit dem Mineral herbei.
    „Na, dann gute Nacht!" hörte Tiff den Mausbiber sagen. „Wenn ich wegtrete, bringt mich bitte zurück ins Schiff."
    Er sprach von den extremen Auswirkungen der Howalgonium-Strahlung auf sein parapsychisch organisiertes Gehirn, wenn die Behälter erst einmal geöffnet waren.
    „Keine Sorge, Kleiner." Tiff lächelte ihm beruhigend zu. „Bei deinem SERUN und bei mir bist du gut aufgehoben."
    „Meinst du wirklich?" Der Ilt blinzelte ihm hinter der Helmscheibe zu. „An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher."
    Tiffs Gesicht verdüsterte sich.
    „Du solltest in einer solchen Situation nicht den Teufel an die Wand malen", beschwerte er sich.
    „Was ein Glück, daß Ilts keinen Teufel kennen."
    Die Pikosyns gaben Alarm.

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