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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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feuerte.
28
    Verblüfft nahm Adrian das Telegramm entgegen, das ihm der Empfangschef hinhielt. Er ging zum Hoteleingang, blieb stehen und öffnete es.
    Mr. Adrian Fontine
    Excelsior Hotel
    Rome, Italy
    Mein lieber Fontine,
    es ist dringend notwendig, daß wir uns besprechen, Sie dürfen nicht allein handeln. Sie müssen mir vertrauen. Sie haben von mir nichts zu befürchten. Ich verstehe Ihre Ängste, und demzufolge wird es keine Mittelsleute geben, keiner von meinen Leuten wird Sie aufhalten. Ich werde allein auf Sie warten, und allein können wir unsere Entscheidungen treffen. Überprüfen Sie Ihre Quelle.
    Theo Dakakos
    Dakakos hatte ihn aufgespürt. Der Grieche rechnete damit, ihm zu begegnen. Aber wo? Wie?
    Adrian wußte, daß er mit dem Passieren der Einwanderungsbehörde in Rom keine Möglichkeit mehr hatte, diejenigen, die ihn suchten, darüber im unklaren zu lassen, daß er nach Italien gekommen war. Das war der Grund für den nächsten Schritt in seiner Strategie. Aber daß Dakakos offen mit ihm Kontakt suchte, schien ihm ungewöhnlich. Es war, als rechnete Dakakos damit, daß sie zusammenarbeiteten. Und doch war es Dakakos, der Andrew verfolgt, sich gnadenlos und geschickt auf die Spur seines Bruders geheftet und die Verschwörung des Eye Corps in einer Art und Weise aufgedeckt hatte, wie es weder der Inspector General noch das Justizministerium mit vereinten Kräften zuwege gebracht hatten.
    Die Söhne Victor Fontines - die Enkel von Savarone Fontini-Cristi - waren hinter der Kassette her. Warum würde Dakakos den einen aufhalten und nicht den anderen? Die Antwort mußte sein, daß er genau das zu tun versuchte. Eine Möhre, die man dem Esel vor die Nase hielt; Angebote, die auf Sicherheit und Vertrauen hinausliefen und die, übersetzte man sie, Kontrolle, Einengung bedeuteten.
    ...Ich werde allein auf Sie warten, und allein können wir unsere Entscheidungen treffen. Überprüfen Sie Ihre Quelle...
    War Dakakos nach Campo di Fiori unterwegs? Wie war das möglich? Und was war die Quelle? Ein Colonel namens Tarkington aus dem Büro des Inspector General, mit dem Dakakos Verbindungen aufgebaut hatte, das Eye Corps in die Falle zu locken? Welche andere Quelle hatten er und Dakakos gemeinsam?
    »Signor Fontine?« Das war der Direktor des Excelsior. Die Tür zu seinem Büro stand hinter ihm offen.
    »Ja?«
    »Ich habe es natürlich zuerst in Ihrem Zimmer versucht. Sie waren nicht da.« Der Mann lächelte nervös.
    »Richtig.« Adrian nickte. »Ich bin hier. Was ist?«
    »Unseren Gästen gilt stets unsere erste Sorge.« Wieder lächelte der Italiener. Es war zum Verrücktwerden.
    »Bitte. Ich habe es eilig.«
    »Vor ein paar Augenblicken kam ein Anruf von der amerikanischen Botschaft. Sie sagen, sie würden sämtliche Hotels in Rom anrufen. Man sucht Sie.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Unseren Gästen gilt...«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Daß Sie schon abgereist sind. Sie haben ja auch Ihre Rechnung schon beglichen, aber wenn Sie mein Telefon benutzen wollen... «
    »Nein, danke«, sagte Adrian und wandte sich zum Gehen. Dann blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu dem Mann um. »Rufen Sie die Botschaft an. Sagen Sie ihnen, wohin ich fahre. Der Empfang weiß es.«
    Das war der zweite Teil seiner Strategie in Rom, und als er sie plante, wurde ihm klar, daß es sich nur um eine Erweiterung dessen handelte, was er in Paris getan hatte. Ehe der Tag um war, würden die Profis, die ihn verfolgten, genau wissen, wo er war. Computer und Grenzkontrollen und die internationale Zusammenarbeit sorgten dafür, daß Informationen schnell durchsickerten. Er mußte sie alle glauben machen, daß er zu einem Ort reiste, der gar nicht sein Ziel war.
    Rom eignete sich am besten für den Anfang. Wäre er nach Mailand geflogen, dann würden die Leute des Inspector General in ihren Akten graben; Campo di Fiori würde herauskommen. Das durfte er nicht zulassen.
    Er hatte den Empfang des Excelsior gebeten, ihm eine Route für eine Fahrt in den Süden zusammenzustellen. Nach Neapel, Salerno und Policastro, dann über Straßen, die in östlicher Richtung durch Kalabrien zur Adria führten. Er hatte sich am Flughafen einen Wagen gemietet.
    Jetzt hatte sich Theodore Dakakos der Jagd angeschlossen. Dakakos, dessen Informationsstellen schneller funktionierten als die der Militärischen Abwehr der Vereinigten Staaten. Und die auch viel gefährlicher waren. Adrian wußte, was die Militärbehörden der Vereinigten Staaten wollten: den

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