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1980 Die Ibiza-Spur (SM)

1980 Die Ibiza-Spur (SM)

Titel: 1980 Die Ibiza-Spur (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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Rundgang, die Zimmer an. Es war ein schönes und zugleich funktionelles Haus mit einem großen, tiefgelegenen Wohnraum, aus dem heraus eine Treppe nach oben zu einer Empore, zur Küche und zum Ausgang führte. Die beiden Schlafzimmer und das Bad befanden sich neben dem Wohnraum, waren aber etwa einen Meter höher gelegen und über drei steinerne Treppenstufen zu erreichen. Dieser den gewohnten architektonischen Normen widersprechende Niveauunterschied hatte seinen eigenen optischen Reiz.
    »Ich bin für Arbeitsteilung«, sagte Christiane, »wir haben hier eine Küche und wollen die auch benutzen, und darum fährst du mich jetzt in den Laden, der zum Club gehört. Da setzt du mich ab. Ich kaufe ein, und du fährst unterdessen in den nächsten Ort und besorgst uns Gummischuhe.«
    Es wurde nicht ganz so gemacht, wie von Christiane vorgeschlagen, aber doch ähnlich. Sie kauften zusammen ein, und Klaus brachte sie ins Haus zurück. Dann fuhr er wieder los, fuhr in die Stadt. Die Gummischuhe aber waren nur ein geringer Teil dessen, was er in Ibiza besorgte. Als er nach fast zwei Stunden zu Christiane zurückkehrte, war er schwer bepackt, legte, was er beschafft hatte, auf dem steinernen Fußboden ab. Die Schuhe waren nichts weiter als simple Füßlinge aus Gummi. Was er außerdem ablud, erschreckte Christiane. Es war eine Taucherausrüstung, die er in einem Sportgeschäft geliehen hatte. Die Unterwasserleuchte und die Hanfleine hatte er gekauft.
    »Also willst du nicht nur die Leiter hinunterklettern, sondern weiter bis auf den Grund?«
    Wie ein ertappter Junge antwortete er: »Man kann mit diesem Gerät auch zwischen den Klippen tauchen und Fische beobachten; das machen viele hier auf Ibiza. Und wo wir nun schon direkt an der Küste wohnen …«
    »Aber besorgt hast du die Sachen doch für heute nacht, nicht wahr? Für den Brunnen.«
»Dafür auch, ja. Der Abstieg bis zum Wasserspiegel bringt überhaupt nichts, man muß dann auch weiter, muß auf den Grund. Aber ich rieche, du hast uns einen Kaffee gemacht. Genau der würde mir jetzt schmecken.«
Sie tranken ihn auf der Terrasse, und es hätte der Auftakt sein können zu einer Reihe ausgewogener Tage und Nächte, wenn die Suche nicht gewesen wäre. Dennoch, da ihnen nun mal dieser erlesene Ort beschieden war, probierten sie trotz aller Sorge ein bißchen Ferienglück, sonnten sich auf einem der Plateaus, schwammen zwischen den Klippen. Und Klaus legte die Ausrüstung an und redete Christiane ein, er wolle nach seltenen Fischen suchen, aber ihm war an nichts anderem als an einem Training gelegen.
Am Abend aßen sie im Club-Restaurant, kamen mit einigen Gästen ins Gespräch, trafen ein paar lose Verabredungen. Tauchen und Tennis. Ohne Tag und ohne Stunde. Nur so obenhin. Man könnte doch mal zusammen … Oder auch fischen. Oder gemeinsam über die Insel fahren. Kennen Sie schon Santa Eulalia? San Carlos? Das Restaurant mit den unvergleichlichen Steaks?
Um elf brachen sie auf, um zu ihrem Bungalow zurückzukehren, fuhren langsam über die Privatstraße des Clubs, und wieder war da die Traumkulisse aus Fels und Meer. Darüber hin das verhaltene Mondlicht, dessen Zauber sie aber mit keinem Gedanken würdigten, weil sie es im stillen nach San Carlos verlegten und sich fragten, wie schädlich oder wie nützlich es sei.
Noch einmal kochte Christiane Kaffee. Als auch sie sich eine Tasse eingoß, fragte er: »Willst du etwa die ganze Zeit wach bleiben?« Und sie erwiderte: »Ja, meinst du denn, ich könnte schlafen?«
»Aber es wird vielleicht sehr spät. Vielleicht wieder fünf Uhr.«
»Dann koche ich mir eben um vier noch einmal Kaffee.«
Dagegen konnte er nichts ausrichten, und so lächelte er nur.
»Funktioniert deine Lampe überhaupt da unten im Brunnen?« fragte sie.
»Meine alte nicht. Aber die neue ist eine Unterwasserleuchte. Sie ist zugeschweißt, und auch der Schalter sitzt unter einer Gummischicht, so daß man ihn nicht sehen, sondern nur ertasten kann.«
Sie saßen sich gegenüber auf den niedrigen, mit dicken Polstern ausgelegten Steinbänken, tranken ihren Kaffee, rauchten.
Als es Zeit war zu gehen, half sie ihm, die Sachen zum Auto zu tragen, und dann standen sie noch eine Weile an der Tür. Er küßte sie, nicht nur auf die Wange, sondern so, wie er es am Strand getan hatte. Und dann sagte er:
»Das Haus liegt zwar einsam, aber du brauchst dich nicht zu fürchten, der Club wird Tag und Nacht bewacht.«
»Wenn ich Angst hab’, dann nur um dich.«
»Brauchst du

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