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1988 VX (SM)

1988 VX (SM)

Titel: 1988 VX (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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erstmal das Becken aus und ziehen so schnell wie möglich die Südwand, und hinter dieser Wand fängt der Tunnel an. Ein geheimes Einstiegsloch werden wir schon zustande bringen.«
»Ich sehe, Sie sind ernsthaft interessiert.«
»Viel mehr als das! Ich bin begeistert.«
Sie sah auf die Uhr. »Es wäre noch viel zu besprechen, aber ich hab’ jetzt keine Zeit mehr. Bevor es losgeht, müssen wir uns noch mehrmals treffen, und dann werden zwei von unseren Leuten dabeisein, auch Thomas Scherer, der mit Ihnen telefoniert hat.«
»Ich stehe zu Ihrer Verfügung. Wo kann ich Sie erreichen?«
»Zur Zeit überhaupt nicht, aber das ändert sich bald.
Vorerst melden wir uns bei Ihnen.«
»Gut.«
»Noch etwas! Das Ganze wird viel Geld kosten.« Sie beließ es bei dieser Feststellung, faltete mit Sorgfalt ihre Flurkarte zusammen.
»Natürlich, aber da es mein Schwimmbad sein wird, fällt mir ja auch wohl die Rolle des Bauherrn zu. Meine Frau und ich haben keine Erben und können daher großzügig umgehen mit dem, was wir besitzen. Also, die Maschinen und Materialien bezahle ich, und die Arbeiter sind dann Ihr Beitrag.«
»Einverstanden. Werden Sie Ihre Frau einweihen?« 
    »Nein.«
»Warum nicht?«
»Weil ich mir ihrer Verschwiegenheit nicht sicher bin.« 
    »Und wenn sie etwas bemerkt?«
»Zugegeben, es ist ein Problem. Aber ich werde es lösen.« Er winkte dem Kellner und bezahlte. »Was nun uns beide betrifft«, fuhr er fort, »haben wir uns in diesem Gespräch sehr weit vorgewagt. Immerhin könnten Sie eine amerikanische Agentin sein, die mich aushorchen soll.Aber das Risiko ist gerecht verteilt, denn Sie haben ebensowenig die Garantie, daß ich sauber bin. Also, wenn Sie mich getäuscht haben sollten, bestreite ich alles, sage höchstens: ›Es stimmt, getroffen habe ich die kleine, charmante Französin, aber das hatte einen ganz anderen Grund: Sie gefällt mir nämlich.‹« Er machte eine Pause und fügte hinzu: »Und das wäre dann nicht gelogen.« 
    Sie lächelte. » Merci , Monsieur Golombek. Ich würde die gleiche Verteidigungsstrategie wählen und hätte es dabei
ebensowenig nötig, die Unwahrheit zu sagen.«
Sie standen auf, verabschiedeten sich voneinander, und wieder dachte er: Wie klein ihre Hand ist! Aber er hielt sie gern und hielt sie etwas länger, als ein Gruß oder eine Bekräftigung es erfordert hätten.

6.
    In einem Hafenlokal von Ostende warteten Pierre und Igor den Einbruch der Dunkelheit ab. Bei der Übernahme des Bootes, das sie schon vor einigen Tagen telefonisch bestellt hatten, sollte möglichst wenig Licht auf Pierres Gesicht fallen, denn er würde Haggertys Paß vorlegen müssen.
    Die beiden waren gut gerüstet. Sie hatten Jeff Haggerty auf ihren im südlichen Taunus gelegenen Hof gebracht, den die VITANOVA schon seit anderthalb Jahren unterhielt. Er war als Gartenbaubetrieb für Biogemüse getarnt, dessen Erträge allerdings nur für den Eigenbedarf ausreichten. Die jeweils anwesenden Mitglieder der Gruppe wurden von selten der Behörden und auch der Bevölkerung für friedliche Aussteiger gehalten.
    Pierre hatte den Aufenthalt auf dem Hof genutzt, das Hemd und die Hose von Haggerty anzuziehen, und danach war es zwischen Hilario und Sophie zu einem Wortwechsel gekommen. »Es wäre viel besser«, hatte Hilario gesagt, »wenn Pierre bei dem Bootsverleiher als GI aufkreuzen könnte. Warum hast du deinem Unteroffizier nicht gesagt, du bist geil auf seine Rangabzeichen? Dann hätte er sie bestimmt mitgebracht!«
    »Verdammt nochmal«, hatte Sophie dem Bolivianer geantwortet, »ich war froh, daß ich die drei Tage durchgesetzt hatte und es dann auch noch schaffte, ihm Ostende einzutrichtern und die Bootsfahrt, so daß nun anzunehmen ist, er hat seinen Leuten davon erzählt. Das war viel wichtiger als alles andere. Wenn ich obendrein die Uniform ins Spiel gebracht hätte, wäre er vielleicht mißtrauisch geworden.« Robert hatte sich dann eingemischt und den Streit geschlichtet. »Kein amerikanischer Soldat«, hatte er gesagt, »geht uniformiert in den Urlaub und zum Segeln schon gar nicht. Die sind doch froh, wenn sie mal rauskommen aus ihren Dienstklamotten.« Damit war die Sache erledigt gewesen, und Pierre und Igor waren gleich nach dem Mittagessen gestartet.
    Nun saßen die beiden also in dem Hafenlokal, gebeugt über eine Seekarte, auf der die Küstenregion zwischen Hoek van Holland und Dünkirchen eingezeichnet war.
    »Uns geht«, sagte Pierre, »nur dieses kleine Stück

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