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199 - Schlacht der Giganten

199 - Schlacht der Giganten

Titel: 199 - Schlacht der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ohne nennenswerte Bewegung – jetzt merkte er doch, dass seine Kondition ein wenig gelitten hatte.
    Er lauschte nach oben – nichts mehr zu hören; weder Aruulas Schritte, noch das Hecheln der Lupa. Er schüttelte die schmerzenden Beine aus und stieg weiter hinauf.
    Stufe für Stufe, Treppenwindung um Treppenwindung arbeitete er sich zum Uluru hinauf. Dreihundertfünfzig Meter Höhenunterschied – das war weiß Gott kein Spaziergang!
    Er erinnerte sich an seine Zeit als Student in Manhattan.
    Einmal hatte er mit Liz und ein paar, Kommilitonen ein Wettrennen von der Lobby des Empire State Building bis in den 101. Stock gemacht, so weit das Treppenhaus des Wolkenkratzers eben führte. Er hatte gewonnen und etwas mehr als dreizehn Minuten gebraucht.
    Über ihm öffnete sich ein Stück Himmel, er sah Sterne funkeln. Gleich war es geschafft. Er schnappte nach Luft und zwang seine schmerzenden Beine Stufe um Stufe nach oben.
    Der letzte Rekord durch das Treppenhaus des Empire States lag bei unter elf Minuten, wenn er sich recht erinnerte. Ein junger Chinese hatte ihn im Jahr vor »Christopher-Floyd« aufgestellt. Wie hoch war der Wolkenkratzer von der Lobby bis zum 101. Stock gewesen? Um die 380 Meter, glaubte der Mann aus der Vergangenheit sich zu erinnern. Und wie hoch ragte Ayers Rock aus der Steppe? Etwa 350 Meter, hatte er mal gelesen.
    Keuchend erreichte Matthew Drax endlich das UluruPlateau. Er schöpfte Atem, wischte sich den Schweiß mit dem Jackenärmel von der Stirn und blickte sich um. Aruula war nirgends zu sehen, Chira auch nicht. Ein starker Wind wehte.
    Die Nachwehen der Luftturbulenzen, vermutete Matt, die der gigantische Wandler mit seinem Sturzflug verursacht hatte.
    Er trat aus dem Treppenschacht und lief ein Stück in die felsige Ebene hinein. Der Vollmond und der funkelnde Sternenhimmel sorgten für ein wenig Licht. Matt sah einige Erhebungen. Eine bildete einen flachen Sockel, der etwa drei Meter über dem Niveau des Felsplateaus lag. Ein breiter Felsgrat führte zu ihm. Ein Schatten bewegte sich dort.
    »Aruula! Warte doch!« Er wollte loslaufen, doch ein leises Scharren in seinem Rücken warnte ihn. Matt fuhr herum. Eine untersetzte Männergestalt stand breitbeinig hinter ihm und hob ein Schwert zum Schlag. Matt sprang zur Seite, die Klinge fuhr in den Fels, Funken sprühten.
    Der Mann riss die Waffe hoch und holte erneut aus. Wieder gelang es Matt Drax, dem tödlichen Stahl auszuweichen. Im Mondlicht erkannte er die wulstige Unterlippe und den vorspringenden Unterkiefer des Angreifers. Es war Ulros, der Erste Wächter des Uluru. Schon nahm er Anlauf zum nächsten Hieb.
    Matt Drax drehte sich um und spurtete los. Ohne Waffe hatte er kaum eine Chance. Er suchte nach Orientierung – wo lag die Mitte des Felsplateaus? Wo die Nordseite und wo die Westseite? Er vermochte den Verfolger nicht abzuhängen, zu viel Kraft hatte ihn der schnelle Aufstieg gekostet. Seine Beine drohten zu erlahmen. Er entdeckte ein paar Erhebungen auf dem Boden, bückte sich danach und hatte Glück: Es waren lose Steine. Einen schleuderte er Ulros entgegen.
    Der versuchte sich zu ducken und stürzte, als der Stein ihn an der Schulter traf. Matt Drax packte einen zweiten faustgroßen Brocken, sprang auf und warf sich über den Anangu. Er holte aus und schlug dem Schwertkämpfer den Stein gegen die Schläfe.
    Ulros zog im letzten Moment den Kopf noch zur Seite, und mehr als eine große Schürfwunde konnte Matt ihm nicht beibringen. Der Anangu packte Spitze und Knauf des Prachtschwertes und drückte Matt Drax die flache Klinge gegen die Brust. Zentimeter um Zentimeter stemmte er den schwereren Gegner nach oben.
    Matt packte den Stein und holte zum nächsten Schlag aus – da ließ Ulros von einem Augenblick zum anderen das Schwert los und schoss dem unverhofft gegen ihn fallenden Gegner zugleich mit der Stirn entgegen.
    Der Kopfstoß betäubte Matt Drax für den Bruchteil einer Sekunde. Lang genug für Ulros, seinen Gegner von sich zu wälzen und aufzuspringen. Er bückte sich nach dem Schwert.
    Um selbst danach zu greifen, waren Matts Hände zu weit entfernt vom Knauf, doch blitzschnell zog er das rechte Bein an und trat gegen die Klinge. Sie schlidderte über den Fels.
    Sofort setzten beide Männer ihr nach. Matt, der erst noch auf die Füße springen musste, rannte hinter Ulros her und hechtete ihm in die Beine.
    Der Anangu stürzte – leider über das Schwert. Er schnappte es sich, rollte sich ab und sprang auf. Matt lag

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