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1991 Atlantik Transfer (SM)

1991 Atlantik Transfer (SM)

Titel: 1991 Atlantik Transfer (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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auch er die Sprache des großen Nachbarn im Norden soweit, daß es keine Verständigungsschwierigkeiten gab und Leuffen eine spätere ausführliche Zeugenaussage des Mexikaners als gewährleistet ansehen konnte.
    »Zwanzig Dollar für die Stunde«, sagte Foreman, »aber Sie dürfen meine CARABELA auch für den ganzen Tag mieten. Das kostet dann hundert Dollar.«
    »Garantieren Sie mir denn auch ein paar schöne Fische?«
    »Selbstverständlich. Ich bin noch nie ohne einen ordentlichen Fang nach Hause gekommen. Fragen Sie Eugenio! Der kennt mich. Ich habe oft Gäste aus dem VILLAS PLAZA auf meinem Schiff, meistens Amerikaner.«
    Der soeben Erwähnte wandte sich den beiden zu: »Sie sprechen von mir? Worum geht’s?«
»Mister Leuffen«, antwortete Foreman, »will mein Boot mieten, und er fragt, ob es bei uns denn auch Fische gibt.«
Eugenio lachte. »Wenn wir von allem soviel hätten, wie wir Fische haben, wären wir ein reiches Volk.«
Und dann war der Barkeeper für eine ganze Weile einbezogen in das Gespräch, in dem es ums Sportangeln ging, um Fischarten, Bootstypen und um die Ergiebigkeit der vor Cancún, vor der Isla Mujeres und der Isla Cozumel liegenden Gründe. Schließlich wurde Eugenio Zeuge des Handschlags zwischen dem deutschen Gast und Foreman. Das genügte.
Sie blieben noch eine halbe Stunde, und dann zogen sie sich in Leuffens Bungalow zurück. Dort zählte der Deutsche seinem Besucher zunächst die zweite Quote für die Aktion Tegernsee auf den Tisch und dazu, aus technischen Gründen, auch schon den gesamten Lohn für das Finale und noch zehntausend Dollar extra für einen Traumjob, wie er sich ausdrückte, über den er aber erst am nächsten Tag mit ihm sprechen werde. Anschließend führte er ihn in den Gebrauch seiner PANASONIC-SuperVHS-Kamera ein. Foreman war als Eigner eines mit leistungsstarker Maschine und kompletter Funkanlage ausgestatteten Bootes technisch versiert, und so hatte er die Handhabe des japanischen Geräts schnell begriffen.
Leuffen ließ ihn sogar ein paar Probeaufnahmen machen, von denen er anschließend meinte, sie störten nicht, denn Urlauber filmten bekanntlich alles um sich herum, nicht zuletzt ihre Unterkunft, und überdies könne es nicht schaden, wenn den entscheidenden dramatischen Bildern ein paar harmlose vorausgingen.
Sie tranken ein Bier aus der Zimmerbar und besprachen ihr gemeinsames Vorhaben noch einmal in allen Einzelheiten. Zum Schluß ging es um einen Punkt, der für Leuffen von besonderer Wichtigkeit war. »Wo genau«, fragte er, »findet die Aktion statt?«
Foreman legte einen Cancún-Prospekt auf den Tisch, schlug die erste Seite auf, die eine Landkarte enthielt, und erläuterte:
»Hier verläuft die Ostflanke der Insel, und da, nur ein kleines Stück nach Norden, ist das Festland mit der Stadt. Wenn wir jetzt die Küstenlinie weiterverfolgen, kommen wir in ein Gebiet, das unsere Bedingungen hervorragend erfüllt. Da gibt es keine Straße und keinen Weg. Man trifft nicht eine einzige Menschenseele, sieht höchstens ein paar Seevögel. Der große Vorteil liegt darin, daß das Wasser vor diesem Landstreifen nicht so klar ist wie das offene Meer. Es wird zum Teil aus einer Lagune gespeist, ist ein Mischwasser, und genau das brauchen wir.
Wenn es zu klar wäre, müßte der Hai, der Sie angreift, auf dem Film zu erkennen sein, und sei’s auch nur als dunkler Schatten.«
»Und wie erklären Sie später die gewisse Trübung des Wassers?«
»Ist Plankton«, sagte Foreman.
»Wie nah am Ufer sind wir?«
»Bis zum Land sind es nur wenige Meter.«
»Und da gibt es ganz bestimmt keine Haie?«
»Sie können sich darauf verlassen, da gibt es keine! Also, wir legen das Boot parallel zum Ufer, und wenn ich filme, sind Sie, vom Land aus gesehen, hinter dem Boot. Dann haben wir als Hintergrund nur das Meer. Folglich wird man mir glauben, wenn ich behaupte, daß wir weit draußen waren, nämlich da, wo es tatsächlich Haie gibt.« Foreman tippte auf die Landkarte.
»Wirklich, die Gegend ist ideal.« Er steckte den Prospekt ein.
»Sehr gut!« sagte Leuffen und stand auf. »Dann wollen wir jetzt Schluß machen. Wir treffen uns morgen früh um neun Uhr, und vergessen Sie nicht das Wichtigste!«
»Sie meinen den Beutel?«
»Genau den.«
»Den kann ich gar nicht vergessen. Er liegt nämlich seit gestern abend in meinem Kühlschrank, wohlgefüllt.«
»Und Ihre Frau? Denkt sie, das ist Himbeersaft?«
»Ich rede nicht von dem Kühlschrank in meiner Wohnung, sondern von dem auf

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