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2 - Wächter des Tages

2 - Wächter des Tages

Titel: 2 - Wächter des Tages Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Jahren haben Olga und Geser Swetlanas Schicksal umgeschrieben? Und jetzt soll sie Mutter eines Messias werden?«
    »Allem Anschein nach, ja.«
    »Sebulon hat versucht, sich das Auftauchen des Spiegels zunutze zu machen, um sie zu vernichten, ist aber gescheitert...«
    »Auch das ist richtig.« könnte der nächste Schritt Sebulons sein? letzt, da Swetlana ihre gesamte Kraft verloren hat und schutzlos ist?«
    »Sie ist nicht schutzlos!« Igor drohte ihm mit dem Finger. »Was redest du denn da! Ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass auf höchster Ebene für ihren Schutz gesorgt worden ist. Außerdem würde ein Angriff auf sie eine Verletzung des Vertrages bedeuten. Den Dunklen ist ihre Haut teuer, niemand von ihnen will dematerialisiert werden...«
    »Was könnte dann der Gegenzug sein? Doch nur...«
    »Das Auftauchen des Antichrist. Er ist der Einzige, der sich dem Messias entgegenstellen könnte.«
    »Wobei die Menschheit das Auftauchen des Antichrist... dieses Gegenchristus ebenso bereitwillig erwartet!«, rief Anton aus. »Dank der Massenkultur!«
    »Hast du eine Bibel?«, fragte Igor überraschend.
    »Dabei? Natürlich nicht, wie kommst du darauf...«
    »Warte ...« Igor ging mit schnellen, wenn auch nicht ganz sicheren Schritten ins andre Zimmer und kehrte mit einem dicken kleinen Buch zurück. Leicht verlegen sah er Anton an. »Natürlich bin ich Atheist«, sagte er. »Aber die Bibel... du verstehst. Das ist...«
    »Igor!« Anton legte die Hand auf das Buch. »Sie wird uns nicht helfen. Lass uns lieber logisch vorgehen!«
    »Gut«, stimmte Igor ohne weiteres zu und legte mit einiger Erleichterung die Heilige Schrift weg.
    »Sebulon will auch leben. Er braucht keine Apokalypse ... hoffe ich wenigstens. Er braucht eine Figur, die von der Kraft her einem Messias des Lichts ebenbürtig wäre.«
    »Fafnir...«, meinte Igor nachdenklich. »Fafnir?«
    »Ein starker Dunkler Magier ...«, stimmte Anton zu. »Aber kein Antichrist!«
    »Sechshundertsechsundsechzig.« Igor rutschte im Sessel hin und her. »Genau! Und nun bild mal die Summe der Buchstaben in Fafnirs Namen!«
    »Ich erinnere mich nicht mehr, wie sich Fafnirs Name im Original schreibt. Aber wenn du ihn russisch schreibst, dann...« Anton dachte einen Moment lang nach. »Achtundachtzig! Und nicht sechshundertsechsundsechzig.«
    »Aber achtundachtzig ... ist... auch eine seltsame Zahl!« Igor sah Anton mit glühenden Augen an. »Überleg doch mal! Nicht siebenundachtzig! Und nicht neunundachtzig! Sondern genau achtundachtzig! Ist das nicht komisch?«
    »Doch ...«, pflichtete ihm Anton bei. Die Zahl kam ihm in der Tat komisch vor. »Vermutlich könnte man Fafnir tatsächlich auferstehen lassen, ihn aus dem Zwielicht ziehen... Aber...«
    »Nicht einfach auferstehen lassen«, präzisierte Igor. »Das alles ist doch auf die Menschen abgestimmt, oder? Auf ihre Erwartungen, auf ihre Bereitschaft zu glauben! Und wenn die Wiederbelebung des Fafnir dem richtigen Muster folgt, dann wird aus einem verrückten Magier ein verrückter Antimessias!«
    »Aber welchem Muster?«
    »Nun, all diese ... die vier apokalyptischen Reiter ... das Tier, das aus dem Meer heraufkommt...« Plötzlich nahmen Igors Augen einen starren Ausdruck an. »Anton ... es heißt doch, Fafnir sei im Meer bestattet worden! Und ... was, wenn der Tod von Alissa und diesem Jungen, Makar, ... im Meer ... eine Art Opfer darstellt... das ist auch ein Heraufkommen Dunkler Kraft...«
    Anton schüttelte den Kopf und wischte sich die schweißglänzende Stirn ab. »Haben wir nicht einfach zu viel getrunken, Igor? Ja, ich stimme dir zu: Geser versucht... könnte versuchen, Swetlana zur Mutter eines neuen Messias zu machen ... der gewissermaßen eine neue Verkörperung Christi wäre... hm... oder einfach eines Zauberers mit nie da gewesenen Kräften ... Es sieht ganz danach aus. Und Sebulon versucht im Gegenzug eine Figur mit gleichen Kräften aufzutreiben. Aber all das mit einem Armageddon in Verbindung zu bringen, mit der Bibel, mit Religion - das geht doch wohl zu weit!«
    »Aber es ist das Jahr 2000!«, schrie Igor fast. »Verstehst du das nicht? Was die Magier denken, ist eins, aber die Realität der Menschen, ihre Träume und Ängste ... die biegen die Realität auf ihre Weise zurecht! Und die auftauchenden Figuren werden alle nötigen Eigenschaften haben! Gehen wir!«
    »Wohin?«
    »Wodka holen. Im Restaurant.«
    Anton seufzte und sah auf die Flasche. Die war in der Tat leer. »Lass uns lieber anrufen

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