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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cameron Dokey
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ein wenig. Rede mit ihr. Finde heraus, was sie will, dachte sie. Sie hatte sich schon aus einer Menge Schwierigkeiten herausgeredet. Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass sie es in diesem Fall nicht auch schaffen würde. Außerdem musste sie davon ausgehen, dass die Frau etwas von ihr wollte, oder sie hätte längst Alarm geschlagen.
    Suz wandte sich wieder dem Porträt zu und verlagerte ihr Gewicht auf die Fersen für den Fall, dass sie rennen musste. Ihre Stimme klang ruhig, als sie nun sprach.
    »Ich mag Männer in Uniform. Wer war er?«
    Die Frau trat zu ihr. Suz machte einen gleitenden Schritt zu Seite, aber die Frau in Schwarz traf keine Anstalten, ihr zu folgen. Sie stand nur da und betrachtete das Porträt.
    »Mein Gatte. Aber ich vergesse meine Manieren«, fuhr sie fort, ehe Suz eine Antwort auf ihre Erklärung einfiel. »Erlaube mir, mich vorzustellen. Ich bin Zahalia Walker.«
    Sie streckte ihre Hand aus.
    »Suz Tompkins«, murmelte Suz. In was habe ich mich da nur hineingeritten?, dachte sie. Und wie konnte sie aus diesem Schlamassel wieder herauskommen?
    Sie schüttelte die Hand der älteren Frau. Ihre Finger waren weich und schlaff wie eine Hand voll kalter Spaghetti.
    »Aha«, machte Suz. »War das dann das Halloweenkostüm Ihres Mannes?«
    »Sei nicht albern«, fauchte Zahalia Walker. Ihr Akzent war der einer Südstaatlerin, aber ihr Ton klang genau wie der von Suz’ Mutter, wenn sie wegen irgendetwas sauer war. Was oft genug passierte.
    Genau das, was ich brauche. Einen Anschnauzer von Miz Scarlett.
    »Wir haben das Porträt kurz nach seiner Einziehung anfertigen lassen. Es wurde einen Tag fertig, bevor er zur Armee ging.«
    »Und das war...?«
    »Achtzehnhunderteinundsechzig.«
    Ich musste ja unbedingt fragen, nicht wahr?
    Sie tat es schon wieder. Stellte zu viele Fragen. Warum konnte sie nicht ein einziges Mal den Mund halten?
    Entweder war diese Frau total verrückt, oder sie war eine erstklassige Schauspielerin, die irgendeine skurrile Show abzog. Soweit Suz es beurteilen konnte, meinte sie es absolut ernst. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht hatte sich nicht im Mindesten verändert.
    Erinnern Sie mich daran, Sie nie zu fragen, ob Sie mit mir eine Runde Poker spielen, dachte Suz. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie und diese Frau sich näher kamen, war ohnehin gering.
    »Seine Ernennung zum Offizier war der stolzeste Moment in seinem Leben«, fuhr Mrs. Walker fort. Sie wandte ihren Blick von dem Porträt ab und sah Suz an. Ihre Augen waren plötzlich durchdringend. »Außer der Geburt unserer Söhne natürlich.«
    Suz bekam plötzlich eine Gänsehaut.
    Söhne?
    Tu es nicht, warnte sie sich. Frag nicht. Du willst es gar nicht wissen.
    Oh, und ob sie wollte. War dies nicht der Grund, warum sie Buffy überhaupt gefolgt war?
    »Zwillinge?«, hörte sie sich laut sagen.
    »Ja, in der Tat«, antwortete Zahalia Walker. Ihr Südstaatenakzent wurde noch stärker. Sie lächelte und entblößte einen Mund voller glänzender weißer Zähne. »Kanntest du meine Jungs?«
    Kanntest, horchte Suz auf. Vergangenheitsform. Was in aller Welt hatte Buffy getan?
    »Ich glaube nicht.«
    »Oh, aber ich denke schon«, konterte Zahalia Walker. Sie trat einen Schritt näher. Suz wich zurück. »Ich denke, deshalb bist du auch heute Nacht hierher gekommen. Du bist gekommen, um die Jägerin anzufeuern. Ich werde dich nicht fragen, wie du hereingekommen bist. Es spielt auch keine Rolle. Die Tatsache, dass du hier bist, könnte man als Verstoß gegen die Regeln der Prüfung ansehen. In diesem Fall hätte ich bereits gewonnen.«
    Prüfung? Augenblicklich gesellte sich zu Suz’ Gänsehaut ein kalter Schauder. Diese Frau war verrückt.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Wirklich nicht?«
    Zahalia Walker lächelte erneut. Dann, bevor Suz auch nur blinzeln konnte, packte sie mit einer Hand ihren Ellbogen. Hart. Sie entdeckte, dass die fleischigen weißen Finger, die sich vor einem Moment noch so kraftlos angefühlt hatten, plötzlich so stark zufassen konnten, dass es schmerzte.
    Suz schlug mit dem freien Arm nach ihr, doch die Verrückte packte ihn wie den anderen und hielt ihn fest.
    »In diesem Fall gibt es sehr viele Dinge, von denen du nichts weißt, Schätzchen«, sagte Zahalia Walker.
    Vor Suz’ entsetzten Augen wölbte sich die Stirn der Frau nach vorn und ihre Augen wurden gelb. Ihre Zähne wurden... etwas, das Suz gar nicht näher betrachten wollte.
    Solche Dinge existieren nicht. Sie können nicht

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