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2013 - Sternenvogels Geheimnis

Titel: 2013 - Sternenvogels Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terminals. Er hatte erkannt, daß der Rechner nicht besonders gut gesichert war, und wenige Sekunden später las er aus den Zahlenkolonnen den Grund.
    Endra hatte nur Zugriff zu einigen Abläufen innerhalb des Gefängnisses. Ihre erlaubten Aktivitäten beschränkten sich auf wenige Absperr- und Öffnungsschaltungen, außerdem konnte sie sämtliche Überwachungskreisläufe Golkanas steuern.
    Sie wacht auf! schrien seine Gedanken. Ein dünnes Rinnsal Schweiß lief zwischen seinen Schulterblättern abwärts. Er glaubte die Tatzen des Magnopardhs auf dem glatten Boden kratzen zu hören. Er sah ein, daß er nur die Möglichkeit hatte, Kameras, Meßgeräte und den Bauplan der schwarzen Festung anzuzapfen.
    Ihm fehlte die Zeit...
    Er riß das Modul aus der Flanke, klebte es in die Vertiefung der Narbe und zog die Kunsthaut darüber. Sie haftete augenblicklich. Mit wenigen Tastenbefehlen, die er auswendig gelernt hatte, vernichtete er bis in die tiefsten Speicher und bis hinein in die Kerneinheit des Rechners die Aufzeichnung. Sie war, hatten ihm die Spezialisten erklärt, nicht mehr zu rekonstruieren. Während die letzten Buchstaben im Stroboskopeffekt vom Schirm verschwanden und Akellm die Funktion der Tastatur desaktivierte, zerrte er an der Verkleidung der Narbe. Sie ließ sich nicht wieder abziehen.
    Er sprang auf; würde er sich gründlicher mit den inneren Strukturen des Golkana-Gefängnisses beschäftigen können, würde er mindestens drei Stunden brauchen. Er hastete zum Schott. Es glitt auf und zu, er holte tief Luft und zerrte die Folie vom Handrücken, nicht aber vom Daumen. Er schob sie zwischen die Zähne, rollte sie kauend mit der Zunge zusammen und löschte gleichzeitig, auf dem Weg zum Schlafraum, das Hologramm. Der Magnopardh sprang auf, als Akellm die Tür hinter sich schloß und den leisen Seufzlaut hörte, mit dem sich die elastischen Dichtungen verformten.
    Geschafft!
    Arbtan schlich lautlos neben ihm her. Der lange Schweif mit den Knochenzacken am Ende bewegte sich unruhig; es schien Akellm, als sei es ein Zeichen, daß Arbtan ihn als neues Haustier akzeptierte. Er sah, daß die Kunststoffschicht fest am Daumen anlag, würgte am Rest der Folie und spülte sie mit einem Schluck Rotwein aus der Flasche hinunter. Endra lag auf der Seite und bewegte träge Schultern und Arme. Sie würde wenige Atemzüge später aufwachen.
    Er ließ das schweißnasse Tuch von der Schulter gleiten und beruhigte sich. Seine Bewegungen, mit denen er die Gläser wieder füllte, waren schnell und sicher. Er setzte sich neben Endras Knie und hielt, als sie blinzelte und die Augen öffnete, die Gläser vor ihr Gesicht. „Du mußt einen schweren Tag gehabt haben, Schönste", sagte er leise. „Du schliefst wie betäubt."
    „Ich hatte eine herrliche, leidenschaftliche halbe Nacht." Endra richtete sich auf und nahm einen Schluck. Ihre Zunge fuhr über die weinfeuchten Lippen. „Hast du auch geschlafen?"
    „Ja. Tiefer und kürzer. Der Durst hat mich geweckt."
    „Die andere Hälfte der Nacht wartet auf uns, Liebster", sagte sie, stellte das Glas auf die Antigravscheibe und ließ sich zurückfallen. Akellm betrachtete sie ebenso beeindruckt wie in der ersten Nacht und fühlte sich als Verräter; als halbwegs erfolgreicher Verräter.
    Am späten Morgen sagte sie ihm, daß sie ihren Gatten besuchen würde. Das Khasurnhaus stand in einem der teuren Bezirke, die das Hochplateau des Kristallpalasts umgaben. Das Paar war mit dem Oberbeschaffungsmeister verabredet, der unter anderem die Kosten des Gefängnisses kontrollierte.
    Ein Dutzend Mitarbeiter erledigten die gewohnten Arbeiten, der Rest beschäftigte sich im getarnten Stützpunkt mit Akellms Beobachtungen und den gespeicherten Ergebnissen seiner Mikromodule. Über die Bildschirme seines Büros huschten die aktuellen Analysen. Die Haut entlang der Narbe juckte unerträglich. „Das ist alles faszinierend", brummte Akellm und rieb sich die Augen, „und interessant und so weiter. Aber es hat uns bisher nicht weitergeholfen. Ich bin keinen Millimeter näher an Reginald Bull herangekommen. Das riecht nach Mißerfolg, Freunde!"
    „Solange Endra da Kimbarley Tag und Nacht in ihrer Wohnung oder überhaupt im Bereich des Gefängnisses ist, kommst du niemals für drei, vier Tontas an den Rechner heran, Chef", sagte Durren.
    Akellm hob den Zeigefinger. „Das bringt mich auf einen Einfall." Er starrte sie an. „Hoffentlich ist es noch nicht zu spät."
    In der Vorstellung aller Agenten des

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