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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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hockte Almira plötzlich auf ihrem Brustkasten. Ein Grollen drang zwischen ihren Lippen hervor. »Gruuuh!«
    Eine Hand auf Sanbaas Mund gepresst, die andere in ihre Haare gekrallt, schlug Almira Sanbaas Kopf gegen einen Stein.
    Das Letzte, was Sanbaa sah, war die Gier in Almiras Augen.
    Rulfan wachte am Feuer. Abseits hörte er leise die Stimme von Sanbaa. Matt hatte neben ihm Decken und Felle ausgerollt und sich schlafen gelegt.
    Gedankenverloren stocherte Rulfan im Feuer herum.
    Wenn sich Almira an dieser Seuche infiziert hat, braucht sie dringend Hilfe. Die Hilfe eines Arztes. Vermutlich würden sie in Gambudschie einen Arzt finden, aber bis dahin war es noch mindestens eine halbe Tagesreise.
    Der Albino seufzte. Er zog sich ein Fell über die Schulter und rückte in eine bequemere Position. In der Nähe hörte er ein grollendes Geräusch. Ein Tier? Oder gar eines dieser hässlichen Fratzengesichter? Er spitzte die Ohren. Auch Matt hatte sich aufgerichtet. Das Grollen wiederholte sich nicht. Dafür aber glaubten sie ein Stöhnen zu hören. Es kam von der Stelle, an der die Frauen sich niedergelassen hatten!
    Obwohl es nicht verwunderlich gewesen wäre, wenn Almira in ihrem Zustand im Schlaf gestöhnt hätte, beschlich die Männer ein ungutes Gefühl. Rulfan und Matt verständigten sich mit Blicken. Im nächsten Augenblick liefen sie los.
    Als sie das Nachtlager der Frauen erreichten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens: Almira hockte auf Sanbaa und schlug deren Kopf wieder und wieder auf einen Stein.
    »Bist du verrückt?!«, schrie Rulfan und riss sie von Sanbaa herunter. Almira wand sich in seinen Armen.
    Obwohl sie sich nicht schnell bewegen konnte, trat und schlug sie mit einer Wucht zu, die Rulfan ihr nicht zugetraut hätte. Der Albino war mehr als überrascht, als sich ihre Hände wie Schraubstöcke um seinen Hals legten. Es gelang ihm nicht, sie abzuschütteln.
    Schließlich verpasste er ihr einen Kinnhaken. Mit einem Grunzen glitt sie zu Boden. Rulfan ließ sie nicht aus den Augen. »Was ist mit Sanbaa?«, rief er seinem Freund zu.
    »Sie ist tot!« In Matts Stimme lagen Trauer und Zorn.
    Der Albino atmete schwer. Fassungslos packte er Almira und schleppte sie zum Feuer. Während er im Lederbeutel nach Schnüren und Seilen suchte, hatte er Mühe, das Mädchen festzuhalten. Sie wälzte sich auf dem Boden und kam den Flammen gefährlich nahe. Als Rulfan sie an den Schultern packte, schlug sie wild um sich. Erst mit Matts Hilfe gelang es, Almira zu fesseln.
    Sie banden sie zusätzlich mit einem Lianenstrang an den nächstgelegenen Baum.
    Atemlos und voller Entsetzen hingen ihre Augen an der jungen Frau, die sich kaum mehr menschlich gebärdete. Schaum troff von ihren Lippen. Ihre Haut wirkte bleich und spröde. Ihre Augen waren tief in die Höhlen gesunken. Unverständliche Laute drangen aus ihrer Kehle.
    Rulfan fuhr sich durch sein Gesicht. Ein Albtraum!, dachte er. Das alles ist wie ein Albtraum! Und als wäre es des Schreckens nicht genug, hörten sie in diesem Moment, wie etwas unweit durch den nächtlichen Busch brach…
    ***
    Hauptmann Lysambwe starrte zurück in die Dunkelheit.
    Wie ein schwarzer Schlund öffnete sich der Pfad, der ihn und seine jungen Gardisten an den Bachlauf geführt hatte. Außer den nächtlichen Stimmen der Tiere hörte er nichts Verdächtiges. Trotzdem war er sich sicher, dass die Gruhrotte sie immer noch verfolgte. Nachdenklich kehrte er dem Pfad den Rücken und lief zu dem Platz zurück, an dem seine Leute lagerten.
    Es war die zweite Nacht nach dem Angriff der Gruh auf ihre Luftschiffe. Auf ihrem Weg hierher hatte der Kommandant den Rekruten nur kurze Pausen gegönnt.
    Dennoch schätzte Lysambwe ihren Vorsprung inzwischen auf nur noch auf wenige Stunden.
    Heute Morgen war der stupsnasige Mikando zusammengebrochen. Auch die anderen waren am Ende ihrer Kräfte. So ließ Hauptmann Lysambwe sie im Schutz einer felsigen Anhöhe bis zum Mittag ausruhen.
    Diese Grünschnäbel sind solche Gewaltmärsche einfach nicht gewohnt!
    Der Kommandant näherte sich dem Bach. An einer kleinen Feuerstelle sah er Mboosi. Der Pilot röstete eine Kartoffel, die er an dem spitzen Unterteil seiner Krücke aufgespießt hatte. Der Alte hielt das von Lysambwe vorgegebene Tempo wacker mit. Als der Kommandant ihm einmal anbot, ihn Huckepack zu nehmen, hätte er ihn beinahe verprügelt. »Der Tag, an dem du mich tragen musst, wird mein Todestag sein!«, blaffte er ihn an und hob drohend seinen

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